Thales-Aktie im Höhenflug: Aufträge lassen Gewinne sprudeln!

Der französische Rüstungskonzern übertrifft mit seinem Ergebnis die Markterwartungen deutlich und profitiert von gestiegenen Investitionen im Verteidigungssektor.

Auf einen Blick:
  • Operatives Ergebnis steigt trotz Raumfahrt-Schwäche
  • Militärsparte wächst um 13 Prozent
  • Europäische Technologieunabhängigkeit im Fokus
  • Prognose: Bis zu 21,9 Milliarden Euro Umsatz

Thales ist eines der führenden europäischen Unternehmen für Verteidigungstechnologie, Cybersicherheit und Luft- und Raumfahrt. Der französische Konzern entwickelt und liefert Systeme für militärische und zivile Anwendungen, darunter Kommunikations-, Radar- und Navigationssysteme. In den letzten Jahren hat Thales von steigenden Verteidigungsausgaben und der wachsenden Bedeutung digitaler Sicherheit profitiert.

Starkes Jahresergebnis lässt die Aktie steigen

Das am Dienstag veröffentlichte Jahresergebnis von Thales übertraf die Erwartungen deutlich. Trotz Rückgängen im Raumfahrtsektor legte das operative Ergebnis um 5,7 % auf 2,42 Milliarden Euro zu. Der Umsatz stieg um 8,3 % auf 20,58 Milliarden Euro. Besonders der Auftragseingang sticht hervor, der um 6 % auf 25,29 Milliarden Euro zulegte. Die Aktie reagierte prompt und notierte in Paris mit einem Plus von 8,32 %.

Thales Aktie Chart

Verteidigungsgeschäft treibt das Wachstum

Die anhaltenden geopolitischen Spannungen und die steigenden Verteidigungsausgaben vieler europäischer Länder haben Thales in eine starke Marktposition gebracht. Der Verteidigungssektor wuchs im vergangenen Jahr um 13 %, während die Luft- und Raumfahrt-Sparte mit einem Gewinnrückgang von 13,9 % kämpfen musste. Der Nachfrageschub nach modernen Waffensystemen, Sensoren und Radartechnologien hat die Expansion im militärischen Bereich deutlich beschleunigt.

Europa setzt auf technologische Eigenständigkeit

Viele europäische Regierungen streben eine Reduzierung der Abhängigkeit von US-amerikanischer Rüstungstechnologie an. Thales steht mit seinen hochentwickelten Verteidigungssystemen und digitalen Lösungen im Mittelpunkt dieser Strategie. CEO Patrice Caine betonte, dass Europa über die technologischen Fähigkeiten verfügt, um seine Verteidigungsindustrie unabhängig zu gestalten. Die entscheidende Frage sei jedoch, ob politische Willenserklärungen auch in konkrete Aufträge umgesetzt werden.

Analysten sehen weiteres Potenzial

Mehrere Analysten haben ihre Erwartungen für Thales angehoben. Der wachsende Verteidigungsmarkt könnte dem Unternehmen weiter steigende Aufträge bescheren. Analysten von Jefferies und Oddo BHF heben hervor, dass sich Thales gut positioniert hat, um von einer langfristigen Aufrüstungswelle in Europa zu profitieren. Auch die Cybersicherheits-Sparte des Unternehmens könnte in den kommenden Jahren eine tragende Rolle spielen.

Herausforderungen im Raumfahrtsegment

Ungeachtet der positiven Entwicklung gibt es auch Unsicherheiten. Der Raumfahrtbereich von Thales hat aufgrund hoher Forschungs- und Entwicklungskosten sowie Umstrukturierungen gelitten. Die Gewinnmargen sind unter Druck geraten, und die Profitabilität in diesem Sektor muss erst wiederhergestellt werden. Gespräche mit Airbus und Leonardo über eine mögliche europäische Satellitenallianz könnten hier neue Impulse bringen.

Ein Blick in die Zukunft

Für 2025 plant Thales ein organisches Umsatzwachstum von 5 bis 6 % auf bis zu 21,9 Milliarden Euro. Die operative Marge soll auf 12,4 % steigen. Die Book-to-Bill-Ratio, die zeigt, wie viele neue Aufträge im Vergleich zum Umsatz generiert werden, bleibt weiterhin über 1, was auf eine anhaltend starke Nachfrage hindeutet. Entscheidend wird sein, ob politische Ankundigungen zur Erhöhung der Verteidigungsausgaben in konkrete Vertragsabschlüsse münden.

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