Tesla-Aktie: Ist das schon eine Flaute?

Tesla kann die Analysten mit Auslieferungszahlen nicht zufriedenstellen und steuert damit auf Jahressicht auf den ersten Rückgang seiner Firmengeschichte zu.

Auf einen Blick:
  • Tesla verkauft im dritten Quartal weniger Fahrzeuge als gedacht.
  • Katastrophal fallen die Absatzzahlen allerdings noch nicht aus.
  • Im vierten Quartal steht der Konzern allerdings vor einer großen Herausforderung.

Angesichts der vielen Krisen im Autosegment schlug sich Tesla bis zuletzt noch recht wacker. Das trifft insbesondere den Aktienkurs. Denn während Volkswagen, BMW und Co. fleißig auf Tuchfühlung mit Jahrestiefs gehen, konnte die Tesla-Aktie im September mit die höchsten Kursstände der vergangenen zwölf Monate erreichen. Dass der Erfolg chinesischer Hersteller auf dem Heimatmarkt, die Flaute in Europa und diverse andere Faktoren nicht spurlos am US-Konzern vorbeigehen, darauf deuten jedoch die Verkaufszahlen aus dem dritten Quartal hin.

Tesla ließ am Mittwoch mitteilen, in den letzten drei Monaten 462.800 Autos an die Frau oder den Mann gebracht zu haben. Damit wurde die Konsensschätzung der Analysten verfehlt, welche mit 470.000 verkauften Fahrzeugen rechnete. Positiv anzumerken bleibt jedoch, dass es sequentiell um 6,4 Prozent aufwärtsging. Unter dem Strich sind die Auslieferungszahlen also wohl als ernüchternd, aber noch lange nicht als katastrophal anzusehen.

Jetzt muss Tesla liefern

Die Tesla-Aktie reagierte am Mittwoch dennoch mit deutlichen Verlusten. Es ging um 3,5 Prozent bis auf 249,02 US-Dollar in die Tiefe und nachbörslich ließ das Papier noch etwas mehr nach. Die Aktionäre hätten sich bessere Nachrichten vorstellen können. Besorgt dürften nicht wenige Anleger auf das gerade angelaufene vierte Quartal blicken. Denn um im Gesamtjahr noch ein Wachstum zu verzeichnen, wird Tesla nicht weniger als einen neuen Rekord hinlegen müssen.

Tesla Aktie Chart

Das „Handelsblatt“ rechnet vor, dass Tesla im laufenden Quartal mindestens 516.344 Fahrzeuge verkaufen muss, um das Niveau des vergangenen Jahres zu erreichen. Sollte dieses Kunststück nicht gelingen, würde der Konzern erstmals überhaupt ein Minus in dieser Hinsicht verzeichnen müssen. Gut möglich, dass dies an den Märkten als eine Art Zäsur eingeschätzt würde und dem Aktienkurs nicht unbedingt weiterhelfen dürfte. Gleichwohl bleibt noch etwas Zeit, um das Ruder herumzureißen.

Magere Zeiten

Tesla äußerte sich bisher noch nicht dazu, wie die Strategie für die kommenden Monate  aussehen könnte. Absehbar ist jedoch, dass königliche Margen eher nicht erreicht werden können, um das Kundeninteresse hoch zu halten. Mit als erstes leitete Tesla schon vor rund zwei Jahren Rabatte bei E-Autos ein, um die Verkaufszahlen nicht abstürzen zu lassen. CEO Elon Musk sagte zudem mehrfach, dass für ihn Absatzzahlen wichtiger als Profite seien.

Das lässt zumindest vermuten, dass Tesla weitere Rabatte in Betracht ziehen könnte. Doch haben die Gewinne des Konzerns sich schon jetzt deutlich verringert. Einst konnten andere Autohersteller bequem abgehängt werden. Unternehmen wie Volkswagen oder BMW konnten nur neidisch auf die Gewinnspanne von Tesla herüberschielen. Mittlerweile unterscheidet sich das Ganze kaum noch und es sieht auch nicht danach aus, als würden die Preise in absehbarer Zeit steigen.

Geht der Preiskrieg erst noch los?

Nach Ansicht von Skoda-Chef Klaus Zellner steht uns bei E-Autos in Europa der richtige Preiskrieg wohl erst noch bevor. Die Volkswagen-Tochter hat kürzlich das Modell Elroq mit 33.900 Euro erstmals auf dem gleichen preislichen Niveau wie das Verbrenner-Äquivalent Karoq platziert. Im Interview mit dem Handelsblatt stellt der Manager spätestens ab 2025 einen „unvergleichlichen Preiskampf“ in Aussicht. Denn ab dann werden die Hersteller strengere CO2-Vorgaben der EU einhalten müssen, was im Prinzip nur durch höhere Verkaufszahlen bei Elektroautos möglich ist.

Tesla steht freilich nicht unter einem solchen Druck, da es keine Verbrenner im Portfolio gibt, welche die eigene CO2-Bilanz nach oben bewegen würden. Doch sollten andere Hersteller kräftig an der Preisschraube drehen, könnte der US-Konzern dies kaum einfach ignorieren. Schließlich ist einer der aktuell größten Kritikpunkte, dass es keine günstigen E-Autos im Programm gibt. Insgesamt ist nicht damit zu rechnen, dass die Margen bei Tesla in absehbarer Zeit wieder zulegen werden.

Was hält die Zukunft für Tesla bereit?

Das ist den Anlegern durchaus bewusst und die vergleichsweise hohen Aktienkurse haben nur bedingt etwas mit den derzeitigen Auslieferungszahlen zu tun. Eingepreist sind bei Tesla auch diverse Zukunftsfantasien, etwa um ein noch nicht offiziell angekündigtes Model 2, welches als eine Art Preisbrecher im Programm fungieren könnte.

Im Oktober richten sich aber erst einmal alle Augen auf Robotaxis, welche Elon Musk wohl in Kürze zu enthüllen gedenkt. Die Erwartungen sind riesig. Musk sprach des Öfteren davon, dass der gesamte Konzern am Erfolg von autonomen Fahrzeugen hänge. Nun steht sein Unternehmen unter großem Druck, tatsächlich Fahrzeuge zu präsentieren, die auch im Stadtverkehr ohne Fahrer zurechtkommen. Allerdings stimmt der Blick auf bisherige Pleiten mit dem Autopiloten eher vorsichtig.

Hopp oder top?

Tesla wurde in der Vergangenheit manches Mal enorm unterschätzt. Sowohl die Konkurrenz als auch viele Analysten und Leerverkäufer hatten mit dem durchschlagenden Erfolg der Marke ursprünglich nicht gerechnet. Vielleicht sollte dies uns allen eine Lehre sein und es wäre ja möglich, dass dem US-Autobauer noch einmal ein gewaltiger Coup gelingt. Ausschließen lässt sich dies wohl nie mit letzter Sicherheit. Dennoch sind Erfolge der Konkurrenz, ein betagtes Portfolio und die allgemeine Marktlage aus Anlegersicht als Warnsignale zu verstehen. Vieles spricht dafür, dass Tesla vor einem Scheideweg stehen könnte, und ob es im kommenden Jahr aufwärts oder doch abwärts gehen wird, das steht momentan noch in den Sternen.

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