Tesla-Aktie: Nicht nett!

Der tschetschenische Machthaber Ramsan Kadyrow spinnt seine bereits von Tesla-Chef Musk dementierte Story weiter und beklagt sich nun über eine angebliche Deaktivierung.

Auf einen Blick:
  • Anscheinend wurde der Cybertruck von Ramsan Kadyrow aus der Ferne deaktiviert.
  • Der tschtschenische Machthaber macht dafür Elon Musk persönlich verantwortlich.
  • Der Chef von Tesla schenkt dem nur wenig Beachtung.

Es ist schon fast wieder etwas in Vergessenheit geraten, doch vor einigen Wochen posierte der tschetschenische Machthaber Ramsan Kadyrow in den sozialen Medien mit einem Cybertruck von Tesla, an dem ein schweres Maschinengewehr montiert wurde. Kadyrow unterlegte das Ganze mit einem Dank an Elon Musk und implizierte damit, das Gefährt vom Tesla-Chef persönlich geschenkt bekommen zu haben. Noch pikanter wurde dies durch die Behauptung, dass das Fahrzeug bereits in der Ukraine im Kampfeinsatz gewesen sei.

Doch den Worten des aufmerksamkeitssüchtigen Kadyrows ist generell nur wenig Glauben zu schenken. Nicht ohne Grund gilt er als Kopf einer „Tik Tok Armee“, welche nachweislich dafür bekannt ist, allerlei Szenen für die sozialen Medien zu stellen. Auch rund um den Cybertruck dürfte es sich um nicht viel mehr als den nächsten PR-Stunt handeln. Nachweisen konnte Kadyrow allenfalls, dass geltende Sanktionen gegenüber Russland längst nicht vollumfänglich greifen.

Hat Musk den Stecker gezogen?

Elon Musk dementierte das Ganze auch recht schnell und eindeutig. Er ließ keinen Zweifel daran, dass er Kadyrow nie einen Cybertruck geschenkt habe und dies auch weiterhin nicht vorhat. Kadyrow stört sich daran nicht weiter und hält an seiner Erzählweise fest. Nun meldete er sich einmal mehr, allerdings weitaus weniger euphorisch. Wie in der „FAZ“ zu lesen ist, beschwerte er sich darüber, dass sein Cybertruck aus der Ferne deaktiviert worden sei. Verantwortlich macht er dafür Elon Musk höchstselbst, der darauf bislang nicht weiter reagierte.

Bei jener Gelegenheit wiederholte Kadyrow auch seine Aussage, dass es sich bei dem Gefährt um ein Geschenk gehandelt habe. Was der tiefere Sinn hinter dieser Kampagne sein mag, darüber lässt sich nur mutmaßen. Vollkommen unproblematisch ist das Ganze für Elon Musk und Tesla aber nicht, wenngleich es sich um Aussagen von einem notorischen Lügner handelt.

Gerät Tesla zwischen die Fronten?

Denn bekanntlich unterstützt Musk im laufenden Wahlkampf Donald Trump, welcher der Ukraine am liebsten sofort jegliche Unterstützung entziehen würde und sich als großer Fan von autoritären Figuren wie Wladimir Putin zu erkennen gibt. Da Trump Musk sogar einen Regierungsposten im Falle einer erfolgreichen Wahl in Aussicht stellte, ist das Schicksal der beiden derzeit ein Stück weit miteinander verwoben.

Es lässt sich nur darüber spekulieren, wie das Bohei in den sozialen Medien auf die Wählerinnen und Wähle in den USA wirken mag. Nicht scher vorzustellen ist aber, dass in dem stark von Patriotismus geprägten Land einige Zweifel daran aufkommen könnten, wie sehr sich Musk und damit letztlich auch Tesla für die Interessen des eigenen Landes einzusetzen gedenken. Es würde daher nicht schaden, sollte Musk die jüngsten Social-Media-Posts von Kadyrow auf seine gewohnt ruppige und zumeist wenig eloquente Art mit einem Dementi abhaken.

Tesla in der Bredouille

Für die Tesla-Aktie sind diese und andere Diskussionen eine, aber nicht einmal die größte Bedrohung. Weitaus mehr zu schaffen machen dem Konzern schwächelnde Absatzzahlen, die sich zu einer wahren Epidemie zu entwickeln scheinen, um nicht das geschasste Wort der Pandemie bemühen zu müssen. Schon vor rund zwei Jahren versuchte Tesla, mit teils drastischen Preissenkungen einem abflauenden Interesse der chinesischen Bevölkerung zu begegnen. Gelungen ist dies nur zum Teil.

Mittlerweile haben Elektroautos allgemein und damit auch die Fahrzeuge von Tesla in Europa ebenfalls zu kämpfen. Dort musste der Konzern jüngst seine Marktführerschaft im Segment an BMW abtreten. Abseits von immer neuen Rabatten scheint der Konzern auch kein Mittel gegen diese Entwicklung zu finden. Derweil weitet die Krise sich aus und betrifft mittlerweile auch Konzerne wie Volkswagen und Mercedes-Benz. Mehr oder minder durch die Bank wird vor sinkenden Absatzzahlen, schwachen Margen und nachlassenden Gewinnen gewarnt. Bei Tesla brach der Umsatz in Europa laut dem Branchenverband ACEA im August um 43,2 Prozent im Vergleich zum Vorjahr ein.

Nettogewinn pro Quartal für Tesla

Quartal
Mio. €
30.06.24
1.478
31.03.24
1.129
31.12.23
7.930
30.09.23
1.853
30.06.23
2.703
31.03.23
2.513
31.12.22
3.687
Entwicklung des Nettogewinns bei Tesla

Vorfreude dominiert den Aktienkurs von Tesla

Angesichts solcher Entwicklungen überrascht es ein wenig, dass die Tesla-Aktie gestern um rund sieben Prozent bis auf 243,92 US-Dollar anziehen konnte und dort sogar das 52-Wochen-Hoch bei 271 Dollar durchaus im Auge behält. Erklären lässt sich dies damit, dass die Anleger für die Zukunft große Chancen erkennen. Das hängt mit der jüngst beschlossenen Zinssenkung der Fed zusammen, welche auf eine grundsätzliche Erholung bei der Konjunktur hoffen lässt.

Tesla Aktie Chart

Davon ab will Tesla im Oktober aber auch seine heißerwarteten Robotaxis vorstellen, welche den nächsten Schritt beim autonomen Fahren darstellen könnte. Da Musk selbst vom Erfolg in diesem Bereich die Weiterexistenz von Tesla abhängig macht, sind die Erwartungen besonders hoch. Daraus ergibt sich aber freilich auch eine gewaltige Fallhöhe, sollte der Konzern nicht abliefern können.

Eine wackelige Angelegenheit

Trotz multipler Krisen und einem kaum berechenbaren CEO wird die Tesla-Aktie von den Börsianern noch bevorzugt behandelt und gibt im Chart ein erstaunlich freundliches Bild ab. Wie lange dies so bleiben wird, ist jedoch fraglich. Denn die Krise im Segment ist in vollem Gange und bezüglich Neuankündigungen wäre es nicht das erste Mal, dass Musk den Mund etwas zu voll genommen hätte. Zumindest ich persönlich kann keine klare Empfehlung aussprechen, mag mit meiner Skepsis aber freilich auch falsch liegen.

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