Temenos, einer der weltweit führenden Anbieter von Bankensoftware, hat seine Geschäftszahlen für das dritte Quartal 2024 veröffentlicht. Trotz solider Ergebnisse in wichtigen Bereichen enttäuschten die Gewinnwarnung, die schwachen Lizenzverkäufe in der Region Nahost und Afrika (MEA) sowie der rückläufige Free Cash Flow die Erwartungen der Investoren. Dies führte zu einem Rückgang des Aktienkurses um rund 6 % an der Swiss Exchange.
Temenos Aktie Chart
Solides Umsatzwachstum, aber Lizenzverkäufe stagnieren
Im dritten Quartal 2024 verzeichnete Temenos ein moderates Umsatzwachstum von 4 % im Vergleich zum Vorjahresquartal, wobei der Gesamtumsatz 246,9 Millionen USD betrug. Das Segment Total Software Licensing konnte jedoch nur um 1 % zulegen, was auf schwächere Verkäufe in der MEA-Region zurückzuführen ist. Während in anderen Regionen stabile Verkaufszyklen verzeichnet wurden, führten Vertriebsprobleme in dieser Region zu enttäuschenden Ergebnissen. Hierbei fiel der Umsatz aus Term-Lizenzen um 34 % im Vergleich zum Vorjahr.
Besonders negativ wirkte sich dies auf das Gesamtergebnis aus, da die Erwartungen des Marktes für Software-Lizenzen nicht erfüllt wurden. Der Bereich Software-as-a-Service (SaaS) zeigte hingegen ein leichtes Wachstum von 5 % im Jahresvergleich.
Starkes Wachstum im Bereich Wartung und Abonnements
Im Gegensatz zu den schwachen Lizenzverkäufen konnte Temenos im Bereich Maintenance (Wartung) ein solides Wachstum von 9 % verzeichnen, was zeigt, dass Bestandskunden weiterhin stark auf die Lösungen des Unternehmens setzen. Auch die wiederkehrenden Einnahmen (ARR) stiegen um 9 % auf 761 Millionen USD, was auf eine solide Kundenbasis hinweist, die langfristig auf die Produkte von Temenos vertraut.
Zusätzlich konnte das Abonnementgeschäft um 19 % zulegen. Dies zeigt, dass der Trend zu flexiblen Softwarelösungen, wie SaaS und Abonnement-Modelle, in der Branche weiterhin an Bedeutung gewinnt und die langfristige Stabilität des Unternehmens unterstützt.
EBIT und Margenentwicklung überzeugen
Trotz der Herausforderungen im Lizenzgeschäft konnte Temenos sein operatives Ergebnis (EBIT) um 19 % auf 71,3 Millionen USD steigern, was auf eine konsequente Kostendisziplin zurückzuführen ist. Auch die EBIT-Marge legte um 4 Prozentpunkte zu und lag bei 28,9 % im dritten Quartal 2024.
Kennzahl | Q3 2023 (Mio. USD) | Q3 2024 (Mio. USD) | Veränderung (%) |
---|---|---|---|
Gesamtumsatz | 236,7 | 246,9 | 4% |
Total Software Licensing | 95,7 | 96,4 | 1% |
Wartung | 107,3 | 116,9 | 9% |
EBIT | 59,8 | 71,3 | 19% |
Free Cash Flow | 27,6 | 21,8 | -21% |
EPS (Non-IFRS) | 0,61 | 0,76 | 25% |
Rückgang des Free Cash Flows sorgt für Enttäuschung
Ein wichtiger Grund für die negative Reaktion der Investoren war der deutliche Rückgang des Free Cash Flows. Im dritten Quartal 2024 sank dieser um 21 % auf 21,8 Millionen USD, obwohl er ohne die Einmalzahlungen im Zusammenhang mit einer unabhängigen Untersuchung um 26 % gestiegen wäre. Für das Gesamtjahr erwartet Temenos nun ein Free Cash Flow-Wachstum von mindestens 12 % – eine Reduzierung gegenüber den ursprünglich prognostizierten 16 %. Diese Entwicklung trug maßgeblich zur Skeptik der Anleger bei.
Revision der Jahresprognose und Ausblick
Infolge der schwächeren Entwicklung in MEA und des geringeren Free Cash Flows hat Temenos seine Jahresprognose leicht nach unten korrigiert. Das Unternehmen erwartet nun ein Wachstum der wiederkehrenden Einnahmen (ARR) von 11–12 % (vorher etwa 13 %) sowie ein flaches Wachstum bei den Software-Lizenzen, nachdem ursprünglich ein Anstieg von 3–6 % prognostiziert wurde. Die Prognose für das EBIT-Wachstum bleibt hingegen unverändert bei 7–9 %, ebenso wie die Erwartungen an den Gewinn pro Aktie (EPS), der um 6–8 % zulegen soll.
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