Tapestry Aktie: Scheitern als Glücksfall?

Die Luxusbranche wird durch eine unerwartete Wendung erschüttert: Die geplante Fusion zwischen Tapestry und Capri ist vorerst geplatzt.

Auf einen Blick:
  • Milliardenfusion vorerst blockiert
  • Übernahme von Capri durch Tapestry scheitert an Wettbewerbsbedenken
  • Kursgewinne bei Tapestry
  • Regulatorische Hürden

Die Fusion, die ursprünglich im August 2023 angekündigt wurde, sollte Tapestry und Capri zu einem Schwergewicht im Segment der „erschwinglichen Luxusmode“ machen. Mit Marken wie Coach, Kate Spade und Stuart Weitzman auf der einen Seite und Michael Kors, Versace und Jimmy Choo auf der anderen wäre der Zusammenschluss eine Fusion der Giganten im Luxusmarkt gewesen. Doch die US-amerikanische Wettbewerbsbehörde FTC legte Einspruch ein und argumentierte, dass die Fusion den Wettbewerb einschränken und insbesondere im Segment für Handtaschen zu höheren Preisen führen könnte.

US-Gericht stoppt Fusion: Bedenken im Fokus

In einer ersten Gerichtsentscheidung stimmte eine New Yorker Richterin den Wettbewerbsbedenken der FTC zu. Sie stellte fest, dass es durchaus plausibel sei, dass der Zusammenschluss die Marktdynamik im Bereich „erschwingliche Luxusmode“ gefährde. Die Richterin sprach deshalb eine einstweilige Verfügung aus, die den Deal vorerst blockiert. Tapestry und Capri haben bereits angekündigt, das Urteil anfechten zu wollen, doch der weitere Verlauf bleibt unsicher.

Für Tapestry bedeutet dies zunächst, dass das Unternehmen auf eigene Stärke setzen muss. Die geplante Expansion durch die Übernahme wird vorerst nicht zustande kommen, was den Fokus wieder auf die bestehenden Marken lenkt. Gleichzeitig könnte die Entscheidung das Unternehmen vor den Schulden und Risiken bewahren, die mit einem so großen Deal einhergehen.

Tapestry Aktie Chart

Tapestry im Aufwind

An der New Yorker Börse reagierten die beiden Aktien sofort und gegensätzlich auf die Nachricht. Während die Capri-Aktie etwa 3 % verlor, verzeichnete die Tapestry-Aktie einen deutlichen Zuwachs von rund 10 %. Anleger scheinen die vorübergehende Absage des Deals als Chance zu werten: Ohne die finanzielle Belastung des Zusammenschlusses könnte sich Tapestry stärker auf das bestehende Portfolio fokussieren und in Wachstumsstrategien investieren, die weniger riskant sind.

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