Super Micro Computer-Aktie: Das wird verdammt eng!

Die Aktie von Supermicro erholt sich derzeit von ihrem Absturz. Rational ist das nicht: Dem angeschlagenen US-Unternehmen läuft nun schlicht die Zeit davon.

Auf einen Blick:
  • Die Supermicro-Aktie hat sich von ihrem Sturz zuletzt ein wenig erholt – warum auch immer
  • Denn bis zum 16. November fordert die Börsenaufsicht SEC einen detaillierten Jahresbericht
  • Allerdings hatte die Prüfgesellschaft EY unter harschen Vorwürfen ihr Mandat niedergelegt
  • Ohne Wirtschaftsprüfer droht Super Micro Computer das Nasdaq-Aus – oder gar ein Delisting

Auf den ersten Blick scheint Super Micro Computer wieder leidlich in der Spur: Nachdem die Aktie des US-Unternehmens nach vorläufigen Quartalszahlen und einem Geschäftsupdate am Mittwoch bis auf 20,20 US-Dollar abgestürzt war, verbesserte sie sich am Donnerstag wieder deutlich auf 25,48 Dollar. An den europäischen Handelsplätzen geht die Erholung am Freitag weiter, gegen Mittag im Xetra-Handel stand ein Plus von gut sieben Prozent. Doch die Supermicro-Aktie ist und bleibt ein Hochrisikopapier, denn für das angeschlagene Unternehmen wird es nun verdammt eng.

Super Micro Computer muss bald liefern

Nach übereinstimmenden Berichten muss Super Micro Computer (SMCI) bis zum 16. November einen detaillierten Jahresbericht (Form 10-K) einreichen, der gemäß den Vorschriften der US-Börsenaufsichtsbehörde SEC verpflichtend ist. Das Problem nur: In der Vorwoche wurde bekannt, dass die bisherigen Wirtschaftsprüfer von EY ihr SMCI-Mandat niedergelegt haben. Das Unternehmen zeige weder ausreichende Integrität noch nehme es seine Kontrollfunktion ernst, so der harsche Vorwurf. Nun fehlt es schlicht an einem Wirtschaftsprüfer, der die vorgelegten Zahlen bestätigen könnte.

„Es wird immer wahrscheinlicher, dass SMCI seine verspäteten 10K-Anträge nicht bis zum 16. November einreichen wird, obwohl das Unternehmen vor Ablauf der Frist einen Plan bei der Nasdaq einreichen will, um die Vorschriften wieder einzuhalten“, heißt es bei Seeking Alpha. Der Plan unterliege jedoch der Genehmigung durch Nasdaq. Sprich:

  • Sollte er nicht genehmigt werden und eine Berufung vor einem Anhörungsgremium der Nasdaq scheitern, folgen Konsequenzen
  • Danach droht der Rauswurf aus dem Nasdaq und auch das Aus für Supermicro im Index S&P 500, schlimmstenfalls das Delisting

Supermicro weiter ohne Prüfgesellschaft

Und die Lage ist heikel: Seit Sommer stehen bei SMCI Vorwürfe der Bilanzmanipulation im Raum. Dass man beteuert, dass ein eingesetzter Sonderausschuss „keine Hinweise auf Betrug oder Fehlverhalten gefunden habe“, ist wenig wert. Zumindest so lange, bis eine Prüfgesellschaft dies bestätigen sollte. Doch von einer solchen ist bei Supermicro bislang weit und breit nichts zu sehen.

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