Super Micro Computer-Aktie: Täuschung!

Die KI-Aktie von Super Micro Computer verzeichnete zum Wochenende eine bemerkenswerte Erholung mit einem Kursanstieg von 7,8 Prozent an deutschen Börsen. An den US-Märkten fiel der Zugewinn mit 10,3 Prozent sogar noch deutlicher aus. Trotz dieser positiven Entwicklung bleiben fundamentale Herausforderungen bestehen, die den langfristigen Trend des Unternehmens belasten.

Bilanzskandal belastet Vertrauenswürdigkeit

Ein schwerwiegender Bilanzskandal erschütterte das Unternehmen im vergangenen August, als ein Hedgefonds Unregelmäßigkeiten in der Rechnungslegung aufdeckte. Die Situation verschärfte sich, als Super Micro Computer selbst Zweifel an der korrekten Darstellung seiner Finanzen einräumen musste. Das US-Justizministerium schaltete sich in die Angelegenheit ein und leitete Ermittlungen ein, die bis heute nicht abgeschlossen sind.

Wirtschaftsprüfer-Wechsel und Index-Ausschluss

Die Situation spitzte sich weiter zu, als der renommierte Wirtschaftsprüfer EY sein Mandat niederlegte. Nach einer mehrwöchigen Suche übernahm schließlich BDO die Prüfung der Unternehmensbilanzen. Obwohl Super Micro Computer später verkündete, keine Fehler in der Bilanzierung gefunden zu haben, forderte die Nasdaq weitere Aufklärung. Die Börse setzte dem Unternehmen eine Frist bis zum 25. Februar 2025 für die Vorlage korrigierter Bilanzen. Als Konsequenz wurde SMC bereits aus dem Nasdaq 100 Index ausgeschlossen.

Technische Analyse zeigt Abwärtstrend

Der übergeordnete Abwärtstrend der Aktie bleibt trotz kurzfristiger Erholungsphasen bestehen. Die jüngsten Kursgewinne sollten vor dem Hintergrund der anhaltenden bilanziellen Unsicherheiten und der noch nicht abgeschlossenen behördlichen Untersuchungen mit Vorsicht betrachtet werden. Die ausstehende Klärung der Bilanzierungsfragen und die noch nicht erfolgte vollständige Rehabilitation des Unternehmens an der Nasdaq bleiben zentrale Herausforderungen.