Liebe Leserinnen und Leser,
die extremen Kursgewinne von Super Micro Computer am Montag und Dienstag haben sich am Mittwoch in kleineren Gewinnen fortgesetzt. Die Aktie legte gut 1,3 % zu und ist nun nach den ersten Handelsstunden bei 27 Euro angekommen. Der Aufwärtsmarsch also ist weiterhin gültig.
Das hat Gründe, die sogar noch für die kommenden Tage weitere Kursgewinne nach sich ziehen könnten. Es gibt indes auch Kritik an der Reaktion der Börsen auf die jüngsten Vorgänge, weil sich bis dato entscheidende Dinge bei der Super Micro Computer noch nicht verändert haben.
Kurzfristig gerettet
Die Aktie hat am Montag gut 16 % gewonnen und am Dienstag mehr als 29 %. Hintergrund waren die Aktivitäten des Unternehmens bezogen auf Bilanzprobleme. Am Montag legte SMC der Nasdaq einen „Plan“ vor, mit dem diesem Umstand Rechnung getragen werden soll – weil ein De-Listing aus dem Index Nasdaq 100 drohte. Der Börsenbetreiber zeigte sich offenbar zufrieden.
Die Frage wird sein, wie lange die Vereinbarung nun läuft, wonach SMC seine Versäumnisse bei der Publizitätspflicht nachholen kann.
Der zweite Aspekt der Erholung bezieht sich auf die realen Aktivitäten von SMC jenseits des reinen Plans: Das Unternehmen konnte den Wirtschaftsprüfer EY, der sein Mandat abgegeben hat, nun durch den WP BDO ersetzen. Dies ist ein renommiertes Haus, sodass davon ausgegangen werden kann, diese Probleme sollten ernsthaft gelöst werden.
Schon diese Nachrichten führten zu der genannten Kursexplosion, die den Kurs der Aktie auf einen Marktkapitalisierung von etwa 17 Mrd. Dollar führen wird. Die Aktie drohte zwischenzeitlich bereits auf nur noch 10 Mrd. Dollar oder sogar noch weniger zu fallen.
Super Micro Computer Aktie Chart
Die Kursperformance der Super Micro Comp...-Aktie
Diese Entwicklung ist kurzfristig vollkommen nachvollziehbar, nachdem der Titel seit Sommer um weit mehr als 50 % nachgegeben hatte. Wir sehen oder sahen eine Erleichterungsrally.
Tatsächlich waren die Börsen erschrocken, als im August ein Short-Seller Bilanzmanipulationen bei SMC andeutete. Kurze Zeit später hat das Unternehmen selbst Probleme eingeräumt und damit die Stimmung eindeutig verschlechtert, der Abverkauf setzte nachhaltig ein.
Schließlich verweigerte SMC mit Verweis auf die zu untersuchenden Bilanzprobleme die Herausgabe des Jahresberichts, was wiederum an mindestens zwei Stellen für Irritationen sorgt und sorgte.
Auch die Justiz untersuchte den Fall
Zum einen hat die Börsengesellschaft Nasdaq sich bei Verletzungen von Publizitätspflichten um einen solchen Fall zu kümmern. Zum anderen nahm das US-Justizministerium die Prüfungen bzw. die Untersuchung auf. Bis dato war jedenfalls auch nicht zu hören, dass diese Prüfung bereits beendet sei.
Damit fehlten Investoren nicht nur die Unterlagen, um die Qualität der Aktie bzw. des Unternehmens verbindlich zu prüfen. Es kam zusätzlich zum Risiko, dass das Drama sich zu einem justiziablen Skandal ausweiten könne.
Hier schließt sich der Kreis. EY, der Wirtschaftsprüfer, der das Unternehmen schließlich nichgt mehr betreuen wollte, hat vor Jahren auch die Wirecard geprüft. Somit wird hier in der öffentlichen Darstellung bereits die Gefahr heraufbeschworen, eine zweite Wirecard zu sehen.
Das trübt die Stimmung – denn die Risiken sind noch nicht gebannt, auch wenn Super Micro Computer selbst sich bescheinigt, keine Unregelmäßigkeiten gefunden zu haben. Nun wird sich zeigen, ob der neue Wirtschaftsprüfer, BDO, fündig wird. Ein Testat für die Bilanz (die noch nicht veröffentlicht wird) steht noch aus – und es dürfte einige Zeit ins Land gehen, bis ein solches Testat ausgestellt wird.
Der Fall ist also ausdrücklich offen. Der Markt hat also auf die ersten Rettungssignale reagiert. Ob eine nachhaltige Rettung eintritt, ist schlicht nicht festzustellen. Schon aus diesem Grund haben sich Analysten bis dato noch nichte nachhaltig oder wahrnehmbar dazu geäußert. Noch tobt sich der Markt aus. Die ersten Berichte zur Bilanz und zur qualifizierten Einschätzung durch Analysten stehen noch aus.
Formal sind die bisherigen Gewinne nicht einmal die Hälfte dessen, was die Aktie seit Sommer verloren hat. Insofern sind die Rsiiken weiter messbar – Optimisten würden von einem gigantischen Aufholpotenzial sprechen.
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