Südzucker-Aktie im Fokus: Deutliches Minus im Halbjahresergebnis – und jetzt?

Südzucker leidet unter gestiegenen Produktionskosten und fallenden Preisen. Erfahren Sie, was die Halbjahreszahlen 2024/25 für Anleger bedeuten.

Auf einen Blick:
  • Südzucker erzielt stabilen Umsatz, doch das operative Ergebnis bricht ein.
  • Steigende Produktionskosten und fallende Zuckerpreise belasten das Unternehmen.
  • Anleger sollten auf Zuckerpreise und geopolitische Risiken achten.

Die Südzucker AG, einer der führenden europäischen Lebensmittelhersteller, musste im ersten Halbjahr des Geschäftsjahres 2024/25 einen deutlichen Rückgang der Erträge hinnehmen. Trotz stabiler Umsätze belasteten vor allem gestiegene Produktionskosten und fallende Preise die Ergebnisse. Was bedeuten diese Entwicklungen für das Unternehmen und worauf sollten Anleger künftig besonders achten? Die Südzucker AG ist ein führender Anbieter in der europäischen Lebensmittelindustrie, vor allem im Zuckersektor. Neben Zuckerprodukten ist das Unternehmen auch in den Bereichen Spezialitäten, Stärke, Frucht und erneuerbare Energien (CropEnergies) tätig. Im Geschäftsjahr 2023/24 erzielte Südzucker einen Umsatz von rund 10,3 Milliarden Euro und beschäftigte etwa 19.200 Mitarbeiter.

Analyse der Quartalszahlen

Im ersten Halbjahr 2024/25 blieb der Konzernumsatz mit 5,092 Milliarden Euro auf Vorjahresniveau (5,078 Mrd. Euro). Dabei gab es jedoch große Unterschiede zwischen den Segmenten.

  • Segment Zucker: Der Umsatz stieg um 9,4 % auf 2,134 Milliarden Euro, was vor allem auf höhere Absatzmengen zurückzuführen ist. Doch trotz des Umsatzanstiegs brach das operative Ergebnis in diesem Segment um 81 % auf 72 Millionen Euro ein. Der Grund: Gestiegene Produktionskosten und fallende Zuckerpreise in der EU.
  • Segment Spezialitäten: Hier sank der Umsatz um 5,3 % auf 1,145 Milliarden Euro, doch das operative Ergebnis stieg um 13,7 % auf 108 Millionen Euro. Der Anstieg wurde durch bessere Margen und teilweise höhere Absatzmengen erreicht.
  • Segment CropEnergies: Der Umsatz ging deutlich um 14,3 % auf 484 Millionen Euro zurück, was auf sinkende Preise für Ethanol zurückzuführen ist. Auch das operative Ergebnis fiel um 50 % auf 17 Millionen Euro.
  • Segment Stärke: Dieses Segment erlitt ebenfalls einen Rückgang beim Umsatz (minus 10,1 % auf 505 Millionen Euro) sowie beim operativen Ergebnis (minus 48,7 % auf 20 Millionen Euro). Trotz gestiegener Absatzmengen konnten sinkende Rohstoffpreise die niedrigeren Verkaufspreise nicht kompensieren.
  • Segment Frucht: In diesem Segment stieg der Umsatz moderat um 4,2 % auf 824 Millionen Euro, während das operative Ergebnis um 18,2 % auf 52 Millionen Euro zulegen konnte. Hier profitierte das Unternehmen von gestiegenen Absatzmengen bei Fruchtzubereitungen.

Insgesamt sank das operative Konzernergebnis um 54,6 % auf 269 Millionen Euro. Ein erheblicher Teil des Rückgangs ist auf das Segment Zucker und die gestiegenen Produktionskosten zurückzuführen.

Suedzucker Aktie Chart

Ausblick: Worauf Anleger achten sollten

Die Prognose für das Gesamtjahr 2024/25 wurde im September 2024 deutlich nach unten korrigiert. Südzucker erwartet nun einen Umsatz zwischen 9,5 und 9,9 Milliarden Euro (zuvor 10,0 bis 10,5 Mrd. Euro) sowie ein operatives Konzernergebnis von 175 bis 275 Millionen Euro (zuvor 500 bis 600 Mio. Euro). Anleger sollten folgende Punkte genau im Blick behalten:

  1. Entwicklung der Zuckerpreise: Fallende Zuckerpreise in der EU haben das Segment stark belastet. Es bleibt abzuwarten, wie sich die Preise in den kommenden Quartalen entwickeln.
  2. Rohstoff- und Energiekosten: Die Produktionskosten sind in mehreren Segmenten deutlich gestiegen. Eine Entspannung auf den Rohstoff- und Energiemärkten könnte die Ergebnisse wieder stützen.
  3. Geopolitische Risiken: Der Krieg in der Ukraine und die Unsicherheiten im Nahen Osten erhöhen die Volatilität auf den Agrarmärkten. Diese Entwicklungen könnten die Lieferketten und Preise weiter beeinflussen.

Fazit

Südzucker durchlebt aktuell eine herausfordernde Phase. Trotz stabiler Umsätze belasten gestiegene Kosten und fallende Preise das Ergebnis erheblich. Kurzfristig dürften die Herausforderungen anhalten, vor allem im Zuckergeschäft. Langfristig bleibt das Unternehmen jedoch aufgrund seiner breiten Diversifikation und führenden Position in verschiedenen Segmenten gut aufgestellt. Anleger sollten insbesondere die Entwicklung der Zuckerpreise und die geopolitischen Risiken im Blick behalten.

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