Früher war alles besser! Was oft ein entnervtes Rollen der Augen zur Folge hat, ist in einigen Alltagsbereichen leider zutreffend. Gerade beim Thema Vorsorge und Geldanlage haben es Sparer zunehmend schwer, eine schwarze Null oder sogar Renditen zu erwirtschaften. Aufgrund der Zinspolitik der EZB sind in den zurückliegenden Monaten Viele Banken wie auch die HaSpa dazu übergegangen, Negativzinsen von ihren Kunden zu erheben.
Häufig geht es hier um Guthaben ab 100.000 Euro und mehr, welche mit diesen „Strafzinsen“ bedacht werden. So greift die Regelung bei der Hamburger Sparkasse ab 500.000 Euro. Einige wenige Institute greifen schon bei niedrigen Summen zu. Was bedeutet diese Entwicklung für Sparer? Es wird noch schwerer, Geld zu verdienen. Dies heißt aber nicht, dass eine Rendite in der Vorsorge gänzlich unmöglich ist.
- Kontenvergleiche nutzen und Alternativen finden
Die Einführung der Negativzinsen für Sparer ist eine unternehmerische Entscheidung der betreffenden Banken. Am freien Markt bleibt es jedem Bankkunden selbst überlassen, auf diesen Schritt angemessen zu reagieren. Es gibt immer noch genug Kreditinstitute, bei denen solche radikalen Schritte nach wie vor vermieden werden. Und einige Banken schreiben nach wie vor positive Habenzinsen gut.
Das heißt: Wer sich mit Strafzinsen nicht abfinden will, sucht mit einem Vergleich einfach nach Alternativen. Der Kontowechsel ist in den letzten Jahren sehr viel einfacher geworden. Wandern mehr Kunden ab, kommen vielleicht auch Banken ins Grübeln, die auf Negativzinsen gesetzt haben.
- Sparguthaben umschichten
Strafzinsen erheben Banken auf Einlagen, welche auf Konten und Sparbüchern „geparkt“ werden. Insofern ist es eigentlich logisch, wie eine angemessene Reaktion aussehen kann: Sparer schichten ihre Guthaben um. Von Negativzinsen nicht betroffen sind Kapitalanlagen in Wertpapiere wie Aktien. Laut DAI Renditedreieck erwirtschaften diese in vielen Depots angemessene Renditen.
Wer sich nicht traut, gleich in Aktien oder noch spekulativere Anlageprodukte wie CFDs zu investieren, kann über ETFs nachdecken. Hierbei handelt es sich verbreitet um Indexfonds, welche Aktienindizes „kopieren“. Auf diese Weise lässt sich bereits eine gewisse Risikostreuung erreichen. Und ETFs sind bei vielen Brokern auch sparplanfähig.
- Guthaben leicht verfügbar verteilen
Viele Banken verlangen die Strafzinsen nicht schon mit dem ersten Euro. Die Grenzen liegen meist jenseits der 100.000 Euro. Anleger und Sparer können sich dies zunutze machen – indem Guthaben einfach entsprechend der Grenzen verteilt werden.
Eine zweite Möglichkeit: Einige Banken bieten auf Tages- und Festgeld noch – wenn auch niedrige – Zinsen. Damit lässt sich eine liquide Reserve aufbauen. Geld, was schnell gebraucht wird, wandert einfach auf das Tagesgeldkonto. Aufs Festgeld kommt Guthaben, welches zwischen 12 Monaten bis 24 Monaten geparkt werden soll – sprich nicht sofort gebraucht wird.
Fazit: Strafzinsen muss kein Bankkunde hinnehmen
Die Einführung der Negativzinsen für Privatkunden durch Sparkassen und genossenschaftliche Banken war für Bankkunden ein Schock. Verbraucherschützer sehen dieses Verhalten der Kreditinstitute kritisch – weil schon Kontoführungsentgelte vereinnahmt werden. Und auch Gerichte haben in den zurückliegenden Jahren den Banken schon die gelbe Karte gezeigt. Droht die Hausbank damit, einen Strafzins zu kassieren, müssen sich Bankkunden damit nicht abfinden. Es gibt mehr als eine Möglichkeit, diese zu umgehen. Gerade die Tatsache, dass viele Banken diesen Schritt bisher scheuen, eröffnet Möglichkeiten. Der Kontowechsel ist die Alternative, um der Einführung zuvorzukommen. Darüber hinaus ist es durchaus sinnvoll, das Thema Geldanlage mal von einer anderen Seite aus zu betrachten.