Bekanntlich hat die EU zusätzliche Zölle für chinesische E-Autos auf den Weg gebracht, worüber man in Peking nicht besonders glücklich ist. Vor rund einem Monat warnte das chinesische Handelsministerium Hersteller davor, Autos in Ländern herzustellen, welche sich für die Zölle ausgesprochen haben. Dazu zählt unter anderem Polen.
Medienberichten zufolge scheint dies Wirkung bei Stellantis und dem Partner Leapmotor zu zeigen. Die beiden Unternehmen wollten ihr zweites gemeinsames Elektroauto bisher eigentlich in Polen produzieren. Den nun aufgetauchten Gerüchten zufolge könnten aber stattdessen die Werke in Eisenach oder im slowakischen Trnava bevorzugt werden.
Stellantis hält sich bedeckt
Auszugehen ist davon, dass Stellantis auf diesem Wege nicht ins Visier von möglichen Gegenmaßnahmen geraten möchte. Deutschland und die Slowakei waren zwei der fünf EU-Mitgliedsstaaten, die sich klar gegen Strafzölle aussprachen. Die Hoffnung dürfte sein, dass dies auch in Peking aufgefallen ist und bei möglichen künftigen Maßnahmen Berücksichtigung findet.
Allerdings gibt es bislang noch keinerlei offizielle Bestätigung zu den Berichten. Weder Stellantis noch Leapmotor äußerten sich und auch aus der deutschen Regierung (oder was davon noch übrig ist) kam bisher kein Kommentar. Es zeichnet sich aber nicht nur hier ab, dass das Gerangel auf der geopolitischen Bühne starke Auswirkungen auf Wirtschaft und Märkte hat.
Die Stellantis-Aktie sieht wenig Land
Stellantis Aktie Chart
Sollte Stellantis sich tatsächlich zu einem solchen Schritt hinreißen lassen, wäre es dem Unternehmen kaum zu verübeln. Schon jetzt kämpft man mit schwachen Absatzzahlen und enttäuschenden Margen. Der Blick auf ökonomische Faktoren darf besonders jetzt nicht verlorengehen, während politische Querelen sich tendenziell hintenanstellen müssen. Dies ist das Unternehmen letzten Endes auch den Aktionären gegenüber schuldig. Gleichwohl lässt sich darüber streiten, ob allein deshalb schon vorauseilender Gehorsam das Gebot der Stunde sein sollte.
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