Stellantis drückt auf den Alarmknopf: Wie die Nachrichtenagentur Reuters berichtet, droht der Autokonzern damit, die Produktion in Großbritannien einzustellen, sollte die dortige Politik ihre Engagements in Sachen Elektromobilität nicht verstärken. Die UK-Chefin von Stellantis, Maria Grazia Davino, sagte auf einer Pressekonferenz der Industriegruppe Society of Motor Manufacturers and Traders (SMMT) in London, dass die Entscheidung bezüglich der künftigen Produktion wohl in weniger als einem Jahr fallen werde.
Interessant sind die Äußerungen der Top-Managerin im Kontext der anstehenden Wahlen. In Großbritannien finden am 4. Juli Parlamentswahlen statt, bei denen es auch um die Energiewende und die Elektromobilität gehen wird.
Stellantis in UK: Mindestquote für reine E-Autos sorgt für Missmut
Hintergrund: In Großbritannien müssen Autohersteller ab diesem Jahr eine Mindestquote für reine Elektroautos erfüllen. Wird diese Quote gerissen, müssen die Konzerne pro verkauftem Auto eine hohe Strafe bezahlen. Stellantis-Managerin Grazia Davino monierte nun, dass die Regierung in London zu wenig zur Förderung der E-Autos unternehme und gleichzeitig Strafen etabliert habe.
Zwar gibt es in UK immer noch Steueranreize zur Elektrifizierung von Unternehmensflotten. Für Privatpersonen gibt es jedoch keine Kaufsubventionen. Elektroautos sind deshalb auch in Großbritannien deutlich teurer als ihre Verbrenner-Pendants. Entsprechend hält sich die Nachfrage in Grenzen, wenngleich der E-Bestand in UK aktuell stärker zunimmt als z.B. in Deutschland.
Grazia Davino machte klar, dass auch nach einem möglichen Produktionsende in Großbritannien das Geschäft auf der Insel weitergehen würde – allerdings mit erheblichen Abstrichen. So würde der Mehrmarkenkonzern (z.B. Peugeot, Fiat, Vauxhall und Opel) zwar noch Verbrennerautos nach Großbritannien importieren, die Menge allerdings so weit reduzieren, dass die E-Mindestquote von 22 % erreicht werden kann.
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