Stellantis beginnt mit der Serienproduktion von Wasserstoff-Fahrzeugen. Dies geht aus einem Interview der Welt am Sonntag mit Jean-Michel Billig hervor, dem Leiter der entsprechenden Sparte im Automobilkonzern.
Stellantis hat Brennstoffzellen-Elektrofahrzeuge entwickelt
Ende 2022 begann Stellantis mit der Entwicklung entsprechender Prototypen. Der Clou: Man kombiniert die Technologien von Wasserstoff-Brennstoffzellen und elektrischen Batterien. Dieses Konzept ist auch als Brennstoffzellen-Elektrofahrzeug (FCEV) bekannt. Der Autobauer zielt darauf ab, die Bedürfnisse von Kunden zu erfüllen, die eine lange Reichweite, schnelles Auftanken und emissionsfreies Fahren benötigen, ohne dabei die Ladekapazität zu beeinträchtigen.
Das Fahrzeug kann über 400 Kilometer fahren und lässt sich in nur drei Minuten auftanken. Die Wasserstofftechnologie sorgt dabei für eine erweiterte Reichweite, während eine Batterie mittlerer Kapazität sowohl für dynamische Leistung als auch für die Energierückgewinnung und die Möglichkeit zum Aufladen über eine Steckdose sorgt.
Alle Komponenten des Brennstoffzellensystems sind so angeordnet, dass sie den Laderaum nicht beeinträchtigen und können zudem in die bestehende batterieelektrische LCV-Plattform von Stellantis integriert werden, was minimale Abweichungen und maximale Synergien zwischen den rein batteriebetriebenen und den Wasserstoffversionen ermöglicht.
Als Startmodelle für diese Technologie wählte Stellantis die mittelgroßen Vans Citroën Jumpy, Peugeot Expert und Opel Vivaro aus. Diese Fahrzeuge führte der Konzern Ende 2021 in Europa ein und ließ sie im Opel Special Vehicles Werk in Rüsselsheim, Deutschland, produzieren.
Für die Entwicklung der beiden Hauptsysteme – Wasserstoffspeicherung und Brennstoffzellenstacks – arbeitet Stellantis strategisch mit Faurecia und Symbio zusammen, die in diesen Technologien führend sind.
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Vom Prototyp zur Serienproduktion
Von diesen Prototypen hat man bisher überschaubare 350 Stück verkauft, so Jean-Michel Billig im Interview. Aber das soll sich nun grundlegend ändern, indem man in Serie produziert. Das ehrgeizige Ziel: Bis 2030 will das Unternehmen in der Lage sein, 100.000 Fahrzeuge pro Jahr mit Wasserstoff als Antriebstechnologie produzieren zu können. Billig prognostiziert, dass der Marktanteil dieses Antriebtyps insbesondere im Nutzfahrzeug-Sektor 40 Prozent erreichen könnte.
Die Serienproduktion startet Stellantis zunächst in Polen, aber auch Mexiko ist als Standort vorgemerkt. Dort will man für den nordamerikanischen Markt eine Brennstoffzellen-Version des RAM 5500 fertigen, ein besonders in den USA beliebtes Pick-up-Modell.
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