Steinhoff: Schulden, Finanzkalender und Dividende?

Bei Steinhoff International Holdings N.V. (kurz „Steinhoff“) schaue ich gerne ab und zu auf der Internetseite nach, ob es da etwas an Neuigkeiten gibt. Zuletzt hieß es dazu „Fehlanzeige“. Und auch der Blick auf den Reiter „Shareholder Diary“ (= Finanzkalender) bei Steinhoff zeigt nichts akut Anstehendes. Der nächste Termin da ist der 27. Februar 2020, wenn es ein „trading update“ geben soll für das Quartal, das am 31.12.19 endete. Spannender könnte da der Geschäftsbericht für das gesamte Geschäftsjahr 2019 werden (das endete bei Steinhoff am 30.9.2019). Doch der ist erst für den 30. April 2020 angekündigt.

Wenn es von der Mutter = Steinhoff keine Neuigkeiten gibt, schaue ich ab und zu mal, was es so an Neuigkeiten bei den Töchtern gibt. Oder – auch potenziell interessant – im Hinblick auf die finanzielle Restrukturierung. Bekanntlich lastet besonders auf den beiden Töchtern SEAG und SFHG jeweils eine Milliarden-Schulden-Last. Laut einer Präsentation zur Hauptversammlung 2019 waren es im August 5,79 Mrd. Dollar Schulden bei der SEAG und 2,94 Mrd. Dollar Schulden bei SFHG.

Auf der dazu eingerichteten Internetseite finden sich aber auch keine Neuigkeiten. Keine Neuigkeiten sind hier aber im Grunde gute Neuigkeiten: Die sogenannten CVAs (steht für „company voluntary arragangements“) sind schließlich in Kraft, das heißt die Gläubiger halten „still“ gemäß den Abkommen. Ist auch nachvollziehbar: Denn welcher Gläubiger will schon auf sofortiger Zahlung seiner Forderungen bestehen, wenn er weiß, dass dann der Gesamtkonzern in die Zahlungsunfähigkeit getrieben wird und dann letztlich eine relativ niedrige Insolvenzquote fällig wird? Solange Steinhoff Cash Flow generiert, wird lieber „stillgehalten“ und wer weiß, ob Steinhoff dann nach und nach die Schuldenlast zurückzahlen kann.

Das hat aus Aktionärssicht allerdings einen Nachteil. Denn die Priorität des Steinhoff-Managements könnte es sein, zunächst einmal die Gläubiger „ruhig zu halten“. Es gab im vergangenen Jahr ja diverse Verkäufe von Aktiva, und dabei wurde auf die Verringerung der Schuldenlast verwiesen. Die Gläubiger können sich dann tendenziell freuen, wenn die verbliebenen Aktiva Cash Flow generieren und der Verkauf von Aktiva ebenfalls. Denn sie halten zuerst die Hände auf – an eine Dividende für die normalen Steinhoff-Aktien ist da nicht zu denken.

Eine Ausnahme sind die sogenannten „preference shares“ von Steinhoff (genauer gesagt von „Steinhoff Investment Holdings Limited“), die in Südafrika gehandelt werden.

Deren Zahl ist aber überschaubar (ich glaube, es sind insgesamt 15 Mio. Stück) – aber da gab es 2019 immerhin Dividendenzahlungen, wenn auch in südafrikanischen Rand mit entsprechendem Abzug durch den südafrikanischen Fiskus. Hier gab bzw. gibt es aber auch Probleme mit dem Listing, denn den südafrikanischen Behörden hat es offensichtlich gar nicht gut gefallen, dass Steinhoff seinen Publizitätspflichten in der Vergangenheit mit so großen Verzögerungen nachgekommen ist.

Ich persönlich möchte bei Steinhoff den Geschäftsbericht für das vorige Geschäftsjahr abwarten, bevor ich hier etwas tue (wenn überhaupt, aber bin auch nicht immer konsequent) – da mich die Höhe des Eigenkapitals und die Zahlungsströme interessieren.

Steinhoff-Aktie: Kaufen oder verkaufen?! Neue Steinhoff-Analyse vom 26. Dezember liefert die Antwort:

Die neusten Steinhoff-Zahlen sprechen eine klare Sprache: Dringender Handlungsbedarf für Steinhoff-Aktionäre. Lohnt sich ein Einstieg oder sollten Sie lieber verkaufen? In der aktuellen Gratis-Analyse vom 26. Dezember erfahren Sie was jetzt zu tun ist.

Steinhoff: Kaufen oder verkaufen? Hier weiterlesen...

Kaufen, halten oder verkaufen – Ihre Steinhoff-Analyse vom 26. Dezember liefert die Antwort

Sichern Sie sich jetzt die aktuelle Analyse zu Steinhoff. Nur heute als kostenlosen Sofort-Download!

Steinhoff Analyse

Steinhoff Aktie

check icon
Konkrete Handlungsempfehlung zu Steinhoff
check icon
Risiko-Analyse: So sicher ist Ihr Investment
check icon
Fordern Sie jetzt Ihre kostenlose Steinhoff-Analyse an

Klarstellung
Und auch hier gilt: Dies ist meine rein subjektive Einschätzung und keine Aufforderung an Sie, diese Aktie zu verkaufen oder zu kaufen. Betrachten Sie meine Zeilen als Gedankenanstoß, nicht mehr und nicht weniger. Es geht um Ihr Geld - verantwortlich dafür sind Sie ganz alleine.

Zum Autor
Michael Vaupel, Diplom-Volkswirt und Historiker (M.A.), Autor mehrerer Fachbücher. Seine Einstellung: „Gewinn um jeden Preis verachte ich. Natürlich möchte ich Gewinner-Investments und profitable Trades empfehlen. Doch keineswegs solche, welche die Umwelt oder die Gemeinschaft schädigen.“ Sein Finanzblog ist lesenswert: http://www.ethische-rendite.de

Disclaimer

Die auf finanztrends.de angebotenen Beiträge dienen ausschließlich der Information. Die hier angebotenen Beiträge stellen zu keinem Zeitpunkt eine Kauf- beziehungsweise Verkaufsempfehlung dar. Sie sind nicht als Zusicherung von Kursentwicklungen der genannten Finanzinstrumente oder als Handlungsaufforderung zu verstehen. Der Erwerb von Wertpapieren ist risikoreich und birgt Risiken, die den Totalverlust des eingesetzten Kapitals bewirken können. Die auf finanztrends.de veröffentlichen Informationen ersetzen keine, auf individuelle Bedürfnisse ausgerichtete, fachkundige Anlageberatung. Es wird keinerlei Haftung oder Garantie für die Aktualität, Richtigkeit, Angemessenheit und Vollständigkeit der zur Verfügung gestellten Informationen sowie für Vermögensschäden übernommen. finanztrends.de hat auf die veröffentlichten Inhalte keinen Einfluss und vor Veröffentlichung sämtlicher Beiträge keine Kenntnis über Inhalt und Gegenstand dieser. Die Veröffentlichung der namentlich gekennzeichneten Beiträge erfolgt eigenverantwortlich durch Gastkommentatoren, Nachrichtenagenturen o.ä. Demzufolge kann bezüglich der Inhalte der Beiträge nicht von Anlageinteressen von finanztrends.de und/ oder seinen Mitarbeitern oder Organen zu sprechen sein. Die Gastkommentatoren, Nachrichtenagenturen usw. gehören nicht der Redaktion von finanztrends.de an. Ihre Meinungen spiegeln nicht die Meinungen und Auffassungen von finanztrends.de und deren Mitarbeitern wider. (Ausführlicher Disclaimer)