Steinhoff: Jubelschreie aus Österreich!

Das Zittern hat offenbar ein Ende: Nachdem die Steinhoff-Tochter Kika/Leiner zuletzt wegen dem Absprung eines wichtigen Kreditversicherers schwer in die Bredouille geraten war, zeichnete sich am Freitag nun endlich eine Lösung für die österreichische Möbelkette ab.

Karstadt-Eigner Benkos springt offenbar ein

So berichtete die überregionale österreichische Tageszeitung „Die Presse“ von einer Einigung mit dem umtriebigen Unternehmer René Benkos beziehungsweise dessen Signa Holding, die als größtes privates Immobilienunternehmen der Alpenrepublik gilt. Benkos hatte indes 2014 die deutsche Warenhauskette Karstadt komplett übernommen.

Einem Bericht der Zeitung „Österreich“ zufolge habe der österreichische Investor nun 450 Millionen Euro für Kika/Leiner springen lassen. 100 Millionen hiervon sollen in das operative Geschäft der Steinhoff-Tochter wandern. Steinhoff selbst kämpft nach wie vor mit dem Ende 2017 bekannt gewordenen Bilanzskandal, der einen spektakulären Niedergang des Möbelimperiums und einigen Tochterunternehmen zur Folge hatte.

AMS-Vorstand: „I bin a Kika!“

Johannes Kopf, Vorstand beim Arbeitsmarktservice (AMS), kommentierte die Meldung sichtlich erfreut via Twitter: „Leiner. Der Job ist meiner. Insolvenz abgewendet. Verkauf fixiert. Good News für mehr als 5.000 Beschäftigten und den österr. Arbeitsmarkt. Danke an @SIGNA_group und allen die hier seit Tagen intensiv und bis tief in die Nacht verhandelt haben. I bin a Kika!“

AMS erfüllt als staatliches Dienstleistungsunternehmen die Funktionen eines öffentlich-rechtlichen Arbeitsamts in Österreich, indem es sowohl Arbeitskräfte als auch Arbeitgeber bei der Jobvermittlung unterstützt.

Kika/Leiner in der Bredouille

Zur Einordnung: Vor zwei Wochen war durchgesickert, dass der Kreditversicherer Euler Hermes, bei welchem die meisten der Kika/Leiner-Lieferanten versichert waren, abgesprungen ist. Dies hatte zur Folge, dass eventuelle Ausfälle für Lieferanten nicht mehr abgesichert werden konnten.

Seit der Hiobsbotschaft hatte die Steinhoff-Tochter mit allen Mitteln versucht, das Wohlwollen der Lieferanten nicht zu verlieren und hierfür händeringend nach einer Lösung gesucht. Zwischenzeitlich war auch ein mögliches Engagement des österreichischen Konkurrenten XXXLutz im Gespräch, was von Kika/Leiner-Betriebsratschef Karl Vogl allerdings schnell wegen wettbewerbstechnischen Bedenken als potenzielle „Katastrophe“ eingestuft wurde.

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