Steinhoff International: Insolvenz oder Vervielfacher, das ist hier die Frage!

Lieber Leser,

nachdem die Aktie von Steinhoff International zuletzt total ausverkauft wurde, geht es seit Anfang dieser Woche wieder nach oben. Die Frage, die sich hier alle stellen, lautet: Ist das jetzt etwa eine tolle Einstiegschance oder droht dem Unternehmen gar die Insolvenz?

Anlegerschutzklagen und Banken, die Kredite fällig stellen könnten!

Ich kann es gleich vorwegnehmen, denn eine klare Antwort kann auch ich Ihnen darauf leider nicht geben. Aber schauen wir uns die Faktenlage mal an. Steinhoff hat zuletzt seinen CEO gefeuert, weil es Vorwürfe wegen Bilanzfälschung gibt. Da diese Vorwürfe schon länger im Raum standen, man den CEO aber erst jetzt gefeuert hat, scheinen sich die Vorwürfe inzwischen erhärtet bzw. sogar bestätigt zu haben. In der Folge stürzte die Aktie letzte Woche natürlich ab, Anleger haben Angst vor einer möglichen Insolvenz.

Kein Wunder, denn aufgrund des Absturzes der Aktie dürfte es zu zahlreichen Anlegerschutzklagen gegen das Unternehmen kommen, die eine Menge Geld kosten werden. Rechtsanwälte und Gerichte arbeiten nicht umsonst. Zudem dürften die Vorgänge die wirtschaftliche Lage des Konzerns negativ beeinflusst haben, so dass es den kreditgebenden Banken erlaubt sein dürfte, ihre ausstehenden Kredite unverzüglich fällig zu stellen.

Interims-CEO versucht die Wogen zu glätten

Wohl auch deshalb hat der Aufsichtsratschef und Interims-CEO Christoffel „Christo“ Wiese zu einer Konferenz nach London eingeladen. Hier möchte er die kreditgebenden Banken davon überzeugen, dass das Unternehmen weiter kreditwürdig ist. Sollte ihm das nicht gelingen, könnte Steinhoff innerhalb kurzer Zeit im schlimmsten Fall die Insolvenz drohen. Denn zwar verfügt der Konzern durchaus über Assets, diese müssten aber dann kurzfristig zu Geld gemacht werden, was schwierig erscheint. Ein Totalverlust kann also keineswegs ausgeschlossen werden.

Auf der anderen Seite gilt aber auch, dass Steinhoff mit Töchtern wie Poco Domäne grundsätzlich wohl überlebensfähig ist. Sollten die Banken also mitspielen, wäre eine Rettung durchaus denkbar. Und gelingt diese, dann wäre die Aktie gegenwärtig natürlich ein Schnäppchen, da die Anleger ja die Gefahr einer Insolvenz eingepreist haben. Alles in allem bleibt es also dabei: Wer daran glaubt, dass Wiese die Banken überzeugen kann, kann hier durchaus spekulativ zugreifen. Wer nicht daran glaubt, sollte es bleiben lassen. Glaubt man allerdings daran und es kommt anders, winkt der Totalverlust. Dessen sollte man sich bewusst sein und daher wenn dann nur mit ein klein wenig Spielgeld zocken!

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