Bildlich gesprochen zuckte ich kurz zusammen, als ich auf der Internetseite der Steinhoff International Holdings N.V. (kurz „Steinhoff“) auf den Hinweis auf eine anstehende Dividendenzahlung stieß. Und zwar soll eine solche Dividendenzahlung am 30. März 2020 erfolgen, für das zweite Halbjahr 2019.
Was ist da los, Steinhoff zahlt eine Dividende? Dabei hat das Unternehmen doch bekanntlich nach wie vor große Probleme und ein freier „Cash Flow“ sollte doch eher für die Rückzahlung von Schulden als für eine Ausschüttung verwendet werden?Nach wenigen Sekunden Lesens klärte sich das. Und zwar geht es keineswegs um eine Dividende für die „normalen“ Steinhoff-Aktien. Stattdessen geht es um die sogenannten „preference shares“ von Steinhoff. Da soll es eine Dividende von rund 4,17 südafrikanischen Rand für den genannten Zeitraum geben.
Um das einzuordnen: Von den „normalen“ Steinhoff-Aktien gibt es 4,139 Mrd. Stück. Diese Angabe fand ich im Steinhoff-Geschäftsbericht 2018 (auf Seite 130). Von den „preference shares“ von Steinhoff gibt es gerade einmal 15,0 Mio. Stück (Angaben von Steinhoff). Es gibt demnach also mehr als 275mal so viele normale Steinhoff-Aktien wie „preference shares“.
Mithin geht es da bei der Dividendenzahlung für die „preference shares“ um einen aus Sicht des Gesamtkonzerns eher überschaubaren Betrag. Die Steinhoff „preference shares“ werden meines Wissens nach allerdings nur in Südafrika gehandelt. Beziehungsweise dort auch nicht mehr: Denn die dortige Börse JSE hatte den Handel mit den Steinhoff „preference shares“ eingestellt, weil Steinhoff gegen bestimmte Regularien der Börse verstoßen hatte. Bisher habe ich nichts davon gelesen, dass die Papiere wieder gehandelt werden, ist mir aber auch vielleicht entgangen.
Falls der Handel wieder aufgenommen wird, könnten die Papiere als Alternative zu den „normalen“ Steinhoff-Aktien einen Blick wert sein. Das nur als Hinweis (ich selbst habe mich mit den Details der „preference shares“ nicht befasst, solange ich die ohnehin nicht handeln kann). Ansonsten könnte es bei Steinhoff diese Woche durchaus spannend werden. Denn kommenden Donnerstag (27. Februar) will das Unternehmen ein sogenanntes „trading update“ für das 1. Quartal des laufenden Geschäftsjahres veröffentlichen.
Kurze Einordnung: Bei Steinhoff weicht das Geschäftsjahr vom Kalenderjahr ab. Das aktuelle Geschäftsjahr begann am 1.10.2019, das „trading update“ zum 1. Quartal des laufenden Geschäftsjahres bezieht sich also auf den Zeitraum vom 1.10.2019 bis zum 31.12.2019.
Bei solchen „trading updates“ gibt es üblicherweise einige interessante Angaben insbesondere zur Umsatzentwicklung. Es gibt aber normalerweise keine Angaben zu dem, was unter dem Strich stand, sprich Periodenergebnis. Aber es könnte immerhin ein interessanter Hinweis darauf sein, wohin die Reise bei Steinhoff zuletzt gegangen ist.
Übrigens: Den Geschäftsbericht für das vorige Geschäftsjahr (Ende 30.9.2019) will Steinhoff laut eigenen Angaben am 30. April veröffentlichen. Da steht dann (hoffentlich bzw. hoffentlich auch pünktlich) auch, wie das Ergebnis war, Angaben zu Eigenkapital, Schulden, Periodenergebnis etc. pp. – bin schon gespannt.
Steinhoff-Aktie: Kaufen oder verkaufen?! Neue Steinhoff-Analyse vom 22. November liefert die Antwort:
Die neusten Steinhoff-Zahlen sprechen eine klare Sprache: Dringender Handlungsbedarf für Steinhoff-Aktionäre. Lohnt sich ein Einstieg oder sollten Sie lieber verkaufen? In der aktuellen Gratis-Analyse vom 22. November erfahren Sie was jetzt zu tun ist.