Steinhoff schaffte am gestrigen Tag fast eine Sensation. Der Wert aus Südafrika gewann noch einmal mehr als 10 %. Die Voraussetzungen für deine Kursrallye sind fast so gut wie seit Monaten nicht mehr – oder genauer seit Anfang September. Immerhin hat der Wert jetzt innerhalb eines Jahres wieder ein Plus in Höhe von 98 % geschafft. In den Büchern der Investoren stehen nun für die vergangenen drei Monate „nur noch“ -37 % Verlust. Sollte die Aktie schneller nach oben klettern als je gedacht? Wo liegt das Kursziel?
Prozess wirft Schatten voraus
Dabei wird der Kurs jetzt vor allem durch den anstehenden Prozess gegen einen Gläubiger bestimmt. In gut einem Monat ist es so weit. Damit würde sich auch ein beträchtlicher Teil der Zukunft des Unternehmens bestimmen. Die Schulden bei Gläubigern sind nach dem Bilanzskandal vor Jahren praktisch nicht mehr zu bedienen. Wenn es zu keinem vernünftigen Vergleich kommt, dann wird auch an den Finanzmärkten der Absturz von Steinhoff beispiellos sein.
Auf der anderen Seite gab es nun wiederholt Gerüchte, eine Einigung könnte bevorstehen. Das Ganze wurde befeuert durch etwas kryptische Botschaften aus dem Unternehmen selbst. Wenn also die Gerüchteküche Recht hat, ändert sich die gesamte Situation für das Unternehmen. Denn Steinhoff würde auf diese Weise wieder auf dem Weg dazu sein, sich nur nach dem operativen Geschäft bewerten zu lassen.
Das Bild wird dann wiederum deutlich günstiger. Die operativen Zahlen, zumal bei einem Tochterunternehmen, sind nicht zu vergleichen mit der Situation, die sich insgesamt auf Basis des Bilanzskandals ergibt.
Nach den jüngsten Gewinnen nun stellt sich die Lage für Steinhoff ohnehin deutlich anders dar als zuvor. Hier kommt es aus dem Grund, dass die Finanzmärkte auf die Entwicklung des Gerichtsprozesses warten, vor allem auf die kurzfristige Stimmung an. Dafür bieten sich die charttechnische wie auch die technische Analyse an.
Ganz konkret ist der Wert derzeit charttechnisch wieder in einem besseren Fahrwasser. Die Aktie ist auf dem Weg dazu, die Marke von zumindest 20 Cent zu avisieren. Die Zahl und Stärke der Widerstände ist jedenfalls überschaubar.
Auf der anderen Seite der Stimmungsanalyse geht es auch um die technischen Indikationen. Diese definieren sich bspw. Über den GD200, den GD100 oder den GD38. Dies sind die gleitenden Durchschnittskurse, die eine große Rolle bei der Einordnung der Kursverläufe spielen. Solange der Kurs darüber verläuft, ist ein Aufwärtstrend festzustellen.
Steinhoff hat nun in allen zeitlichen Dimensionen diesen Hausse-Modus wieder erobert. Ein Großteil der GDs verläuft bei 12 Cent. Die Aktie hat Kurse von über 15 Cent. Auch der GD100 bei 14 Cent ist nun überwunden worden. Der Wert hat ein erstaunlich positives Licht erreicht.
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