Steinhoff ist einer der großen Verlierer unter den vielbeachteten Aktien in Deutschland – am Mittwoch ging es schließlich um ungefähr 12 % nach unten. Dies könnte formal der Beginn eines Crash sein, so die Befürchtung. Tatsächlich wäre diese Betrachtung allerdings nicht korrekt, wenden andere Analysten ein.
Steinhoff wird in diesem Fall eher eine Gewinnmitnahme zu unterstellen sein. Jedenfalls gibt es keine neuen Nachrichten, die für diesen Kursrutsch verantwortlich gemacht werden können. Dementsprechend schwach waren die Begründungen.
Wohin geht die Reise
Am Ende stellt sich die Frage, wohin die Reise für den Titel in den kommenden Wochen gehen kann. Die Kurse sind mit dem Minus auf keinen Fall schon im Abwärtstrend. Das Polster, aufgebaut in den zurückliegenden Wochen, ist viel zu groß.
Die Aktie profitierte zuletzt davon, dass das Unternehmen sich mit einem Gläubiger geeinigt hat. Damit wird der Druck eines Gerichtsverfahrens im Januar deutlich geringer. Steinhoff hatte seit September, als der Gerichtstermin bekannt gegeben wurde, befürchten müssen, dass es dort zu einem massiven Problem für das gesamte Unternehmen kommen könnte. Nun scheint ein Ausgang im Kampf um die Gesundung des Betriebs erreicht.
Die Börsen haben auf die Gewinne von nunmehr 49 % in einer Woche reagiert. Dies ist keinesfalls schon ein Abschlag, der eine Entscheidung in Bezug auf einen Abwärtstrendwechsel darstellen könnte. Die Notierungen sind sowohl aus charttechnischer Sicht wie auch aus der Perspektive der technischen Analysten noch immer klar im Hausse-Modus. Der GD200 ist weit abgehängt. Mehr als 50 % Polster weist die Aktie auf einen langfristigen Trendwechsel auf. Daran änderte sich praktisch nichts.
Aus dieser Perspektive betrachtet wird es jetzt besonders interessant sein zu sehen, wie sich die Kurse nach dem größeren Einbruch kurzfristig entwickeln können.
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