Steinhoff war in den letzten Wochen und Monaten des Jahres 2019 eine der umstrittensten Aktien. Das Unternehmen musste Bilanzfälschungen einräumen und hat die Präsentation der Ergebnisse für 2017 und 2018 immer wieder verschoben. Dennoch scheint die Entwicklung nicht in Richtung der befürchteten Insolvenz zu gehen.
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Steinhoff will den Finanzbericht für das Geschäftsjahr 2016/2017 nun erst am 7. Mai 2019 veröffentlichen. Das ist ein späterer Termin, als Analysten und Investoren zuvor erhofft hatten. Dennoch sehen die Experten darin noch kein entscheidendes Problem, wie auch die Kursentwicklung der vergangenen Tage zeigt. Zwar gab die Aktie zunächst deutlich nach, konnte sich aber bereits am Dienstag wieder in Richtung der 11-Cent-Marke bewegen. Das heißt: Die Aktie bleibt aus Sicht der Charttechniker vorerst stabil.
Aus charttechnischer Sicht befindet sich die Steinhoff-Aktie im Niemandsland bzw. in der „neutralen Zone“. Zwischen 10,5 Cent und 13 Cent ist jede Form von Bewegung weitgehend aussagelos, so die Chartanalysten. Denn hier gebe es klare Unter- und Obergrenzen. Es gilt also, die Veröffentlichung der Zahlen abzuwarten.
Zumindest die Untergrenze von 10 Cent sollten Anleger ihrer Meinung nach im Auge behalten. Rutscht Steinhoff darunter, könnte es in den kommenden Sitzungen enger für den Kurs werden. Dann würden die bärischen Signale überwiegen, heißt es.
Technische Analysten sehen die Aktie jedoch in einem relativ stabilen neutralen Trend. Formal wurde die 200-Tage-Linie wieder unterschritten. Die Schwankungen um den GD200 sind jedoch nicht aussagekräftig, da sie lediglich zeigen, dass die langfristige Trendentwicklung als unsicher angesehen wird. Die Kurse schwanken auch um den GD100 und den GD38, die beide bei 11 Cent verlaufen. Insofern ist die Entwicklung völlig offen.
Etwas ungünstiger sind die Signale bei den technischen Signalen „Relative Stärke“ und „Momentum“. In beiden Kategorien hat Steinhoff leicht negative Signale ausgelöst, wobei der Abstand für eine Veränderung vergleichsweise gering ist. Dies bedeutet, dass sich insgesamt auch aus technischer Sicht noch keine Trendentscheidung abzeichnet.
Fazit: Steinhoff hat durch die jüngsten minimalen Erholungen angedeutet, dass sich der Kursverlauf noch einige Wochen im neutralen Bereich bewegen dürfte und keine Abwärtstendenzen erkennbar sind. Bis zur Veröffentlichung des noch ausstehenden Finanzberichts am 7. Mai 2019 hat die Aktie also noch Entwicklungspotenzial. Dann könnte es allerdings lebhafter zugehen. Derzeit sind die Signale jedoch völlig neutral. Anleger sollten jedoch die hohe Volatilität, also die Schwankungsbreite in verschiedenen zeitlichen Dimensionen, beachten. Der Kurs kann durch kleinere Transaktionen beeinflusst werden.
+++UPDATE+++: Betrachtet man nur den Aktienkurs von Steinhoff, so hat sich die Situation im Vergleich zum April 2019, als der obige Artikel veröffentlicht wurde, drastisch verschlechtert. Der Kurs bewegt sich derzeit zwischen 1 und 1,5 Cent. An der fundamentalen Situation hat sich nichts Gravierendes geändert, was aber ebenfalls negativ zu werten ist. Denn nach wie vor kämpft der Konzern mit seiner immensen Schuldenlast. In diesem Artikel finden Sie aktuelle News und neueste Analysen zum Unternehmen Steinhoff.
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