Obwohl der Einzelhandelskonzern Steinhoff weltweit um die 90000 Angestellte beschäftigt, ist der Name weitgehend unbekannt. Nur wenige wissen, dass das Unternehmen in unterschiedlichen Bereichen tätig ist, angefangen in der Bekleidungsbranche über das Haushaltswarengeschäft bis hin zur Automobilindustrie.
Trotz dieses breiten Fundaments, das auf eine ordentliche Diversifizierung und somit auch Risikostreuung hindeuten sollte, laufen die Geschäfte doch recht unterdurchschnittlich. Bei einem Ertrag von rund 8 Milliarden Euro im Jahr 2020 musste Steinhoff zuletzt einen Jahresverlust von knapp 2,2 Milliarden Euro ausweisen. Auch in Sachen Gesamtverbindlichkeiten sieht es noch nicht berauschend aus.
Insbesondere der Einzelhandel leidet nämlich unter der anhaltenden Pandemie. Auch die restlichen Unternehmensbereiche schafften es offensichtlich nicht, für ein positives Betriebsergebnis zu sorgen. Dennoch sieht der Kursverlauf der Steinhoff-Aktie nicht sonderlich schlecht aus.
Neubeginn nach Insolvenz?
Knapp zwei Jahre lang besaß Steinhoff die US-Firma Mattress Firm, ehe sich diese einem Insolvenzverfahren stellen musste. Inzwischen ist aus dem einstigen Pleitekandidaten allerdings ein Börsenaspirant geworden, der schon bald die ersten Aktien emittieren könnte. Details dazu bleiben bislang aber aus.
Der Steinhoff-Aktie als Muttergesellschaft bescherten die Gerüchte zuletzt dennoch kräftigen Aufwind, sodass sich die Kursgewinne der vergangenen vier Wochen mittlerweile auf starke 55% summieren. Ob ein finaler Börsengang der Mattress Firm für noch mehr Fantasie sorgen kann, wird sich demnächst zeigen.
Wer den Nervenkitzel braucht!
Die zurückliegenden Wochen haben gezeigt, dass mit der Steinhoff-Aktie durchaus Gewinne zu realisieren sind. Sicherheitsorientierten Anlegern ist dennoch nicht zu einem Investment zu raten. Wirklich solide ist der Konzern nämlich nach wie vor nicht aufgestellt. Eine Verbesserung der Unternehmensfinanzen ist allerdings nicht auszuschließen.
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