Bei Steinhoff dürften die Nerven derzeit blank liegen. Der Konzern setzt derzeit alles daran, einen Vergleich mit den Gläubigern auf die Beine zu stellen, um für eine Entlastung des stark angeschlagenen Möbelkonzerns zu sorgen. Schrittchen für Schrittchen konnten dabei zuletzt einige Erfolge erzielt werden. Das schenkte auch den Anlegern Mut, welche die Steinhoff-Aktie in den vergangenen vier Wochen um immerhin 7,8 Prozent in die Höhe beförderten. Trotz der einen oder anderen guten Nachricht ist die Sache aber noch lange nicht in trockenen Tüchern. Unter dem Strich geht es um nicht weniger als das nackte Überleben.
Das wird nicht einfach
Mitte Dezember könnten die Gläubiger darüber entscheiden, ob Steinhoffs Vergleichsvorschlag angenommen wird oder nicht. Wie die Sache ausgehen wird, steht noch in den Sternen. Zwar meldeten viele Betroffene schon im Vorfeld ihre Unterstützung an. Klappen kann das Ganze aber nur, wenn alle Gläubiger ihr OK geben. Sollte es zu keiner Einigung kommen, gehen viele Beobachter davon aus, dass es noch zu einer Insolvenz kommen könnte. Da daran niemand interessiert sein dürfte, besteht berechtigte Hoffnung darauf, dass die Konzernleitung ihre Pläne durchboxen können wird. Es gibt aber eben keine Garantie dafür.
Schwere Zeiten voraus
Selbst wenn beim Vergleich alles glatt geht, so steht Steinhoff noch immer vor einem Scherbenhaufen und einem enormen Berg an Schulden. Wie diese in den kommenden Jahren zu bewältigen sein sollen, darauf weiß aktuell wohl niemand eine passende Antwort. Für Anleger bedeutet das, dass selbst im besten Fall nicht mit plötzlichen Kursexplosionen zu rechnen ist. Zwar könnte sich eine gewisse Erholung einstellen. Es ist aber nicht zu rechnen, dass die Steinhoff-Aktie in absehbarer Zeit wieder zum Niveau vor Aufdeckung des Bilanzskandals im Jahr 2017 zurückfinden wird. Bis auf Weiteres bleibt das Papier ein heißes Eisen, dass maximal für schwer risikobereite Spekulanten interessant ist.
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