Wie es die Märkte erwartet hatten, erhielt Steinhoff gestern die gerichtliche Zustimmung zum mit den Gläubigern geschlossenen Vergleich. Jenem steht nun nichts mehr im Wege und das Unternehmen kann sich voll und ganz auf sein Comeback konzentrieren.
Ob jenes auch tatsächlich gelingen wird, daran scheint es allerdings noch Zweifel zu geben. Zumindest reagierten die Aktionäre gestern auf die frohe Botschaft nicht etwa mit spontanen neuen Jahreshochs, sondern mit Kurskorrekturen, welche das Papier ein gutes Stück unter die Marke von 0,30 Euro fallen ließen.
Enttäuschung auf hohem Niveau
Nun mag man meinen, dass die allgemeine Korrekturbewegung der Märkte am Montag dabei eine Rolle gespielt haben könnte. Auszuschließen ist das sicher nicht, allerdings mutet es etwas wie eine bequeme Ausrede an. Schließlich hatte die Steinhoff-Aktie sich zuvor bereits weitgehend vom Marktgeschehen entkoppelt und ging bevorzugt ihrer eigenen Wege.
Es ist nicht ganz ersichtlich, warum sich das nun geändert haben soll. Daher ist davon auszugehen, dass für manchen Anleger die Gerichtsentscheidung letztlich nur einen guten Punkt für die Mitnahme von Gewinnen dargestellt hat. Das wäre zumindest kein ungewöhnliches Verhalten bei Steinhoff, wo es des Öfteren zu Kursverlusten kommt, wenn keine größeren positiven Nachrichten mehr abzusehen sind.
Es bleibt spannend bei der Steinhoff-Aktie
Zwar wird Steinhoff in wenigen Tagen neue Zahlen vorlegen, die ihrerseits noch einmal großen Einfluss auf den Kurs nehmen dürften. Allerdings ist dabei weitaus weniger absehbar, ob das Ganze tatsächlich positiv ausfällt. Als logische Konsequenz hält sich die Vorfreude der Aktionäre hier eher in Grenzen.
Mittel- und langfristig kommt es bei Steinhoff jetzt darauf an, unter den neuen Bedingungen Gewinne zu erwirtschaften und den massiven Schuldenberg Stück für Stück abzutragen. Erst wenn es hier handfeste Erfolge gibt, ist eine vollständige Neubewertung der Aktie denkbar. Momentan ist die Stimmung noch zu sehr von Spekulationen und Unsicherheiten geprägt.
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