Einigermaßen unerwartet veröffentlichte Steinhoff kürzlich eine Ad-Hoc-Mitteilung, welche zumindest im ersten Moment für Aufsehen an den Märkten sorgte. Darin wird den Anlegern ein neues Angebot unterbreitet, nachdem auf der letzten Hauptversammlung bisherige Pläne zur Umstrukturierung krachend gescheitert waren.
Die Rede ist dabei von sogenannten Contingnent Value Rights oder kurz CVR. Die Gläubiger sollen von jenen 80 Prozent erhalten, während die Anteilseigner sich mit 20 Prozent begnügen sollen. Übernommen werden sollen aber sämtliche Schulden von Steinhoff und das zu den noch immer schlicht nicht tragbaren Zinssätzen.
Dasselbe in Grün?
Dass es überhaupt Neuigkeiten um Steinhoff gab, wurde an der Börse zunächst mit einem kleinen Kurssprung quittiert, der in der Charttechnik aber kaum weiter auffällt. Im frühen Handel am Mittwoch ging es dann auch schon wieder steil abwärts und die Reaktion auf den neuen Vorschlag fällt, vorsichtig ausgedrückt, verhalten aus.
Im Netz sprechen viele davon, dass Steinhoff den gleichen Vorschlag wie schon zuvor mache, und jener wurde bekanntlich abgelehnt. Das „Nebenwerte Magazin“ schreibt derweil, dass 20 Prozent von nichts weiterhin nicht viel seien. In eine ähnliche Kerbe schlagen andere Kommentatoren und da ist es nicht unbedingt absehbar, dass hier nun irgendeine Einigung zustandekommt.
Die Zeit drängt bei Steinhoff
Noch befindet sich Steinhoff in einem WHOA-Verfahren nach niederländischem Recht, was mit der Vorstufe zu einem Insolvenzverfahren verglichen werden kann. Letzteres wird aber mit jedem Tag greifbarer. Sollte der Konzern bis Ende Juni keine Lösung für seine akuten Probleme gefunden haben, wird eine Insolvenz aufgrund von Fälligkeiten nicht mehr vermeidbar sein. Die Aktionäre blicken nach wie vor auf die nicht unwahrscheinliche Möglichkeit des Totalverlusts. Comeback-Fantasien der letzten Jahre haben sich derweil vollständig in Luft aufgelöst.
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