Die Standard Lithium-Aktie legt derzeit eine irre Wachstums-Story aufs Parkett. Aktuell bei knapp über fünf Euro notiert, hat der Titel seinen Wert seit dem Corona-Crash verfünfzehnfacht – und noch ist kein Ende der Wahnsinns-Rallye in Sicht.
Dabei hat der kanadische Rohstoffförderer seit der Gründung im Jahr 1998 noch keinen Cent Umsatz verdient. Nun macht das Unternehmen jedoch große Fortschritte mit seinem Vorzeigeprojekt und auch der Partner und Großaktionär aus Deutschland ist mit der Entwicklung zufrieden.
Zudem ist um das Thema Elektromobilität eine neue Euphorie entbrannt, von der die E-Auto- und Lithium-Branchen gleichermaßen profitieren. Standard Lithium plant für 2024 einen gewaltigen Umsatzsprung und sein erstes profitables Geschäftsjahr. Wird der Rohstoff-Lieferant seine Erwartungen erfüllen können? Eine Kurz-Analyse.
Riesige US-Pachtgebiete
Standard Lithium ist spezialisiert auf die Gewinnung und Erzeugung von batteriefähigem Lithiumkarbonat. Die Kanadier entwickeln ihre Ressourcen unter anderem in Sole-Pachtgebieten im Südwesten des US-Staats Arkansas (12.000 Hektar) sowie im der Mojave-Wüste in Kalifornien (18.000 Hektar).
Das Paradeprojekt des Unternehmens ist jedoch ein separates Gebiet im Süden von Arkansas namens „El Dorado“. Dort extrahiert der Rohstoffförderer das Vorprodukt batteriefähigen Lithiums in einem 60.000 Hektar großen Sole-Gebiet, was einem Viertel der Fläche des Saarlands entspricht.
Die Demonstrationsanlage in El Dorado wird derzeit noch als Proof-of-Concept und für kommerzielle Machbarkeitsstudien eingesetzt. Doch schon im nächsten Jahr wollen die Kanadier dort Lithium im industriellen Maßstab fördern.
Lanxess steigt ein
Projektpartner von Standard Lithium ist der Kölner Spezialchemie-Konzern Lanxess, der bei dem Lithium-Lieferanten Mitte Juni auch als Anteilseigner eingestiegen ist. Dafür wurde ein Kredit von Lanxess aus dem Jahr 2019 in 6,3 Millionen Aktien und 3,1 Millionen Optionen für weitere Anteile der Kanadier umgewandelt. Damit halten die Kölner nun rund fünf Prozent der Standard-Lithium-Aktien.
Der Deal deutet darauf hin, dass Lanxess mit der Entwicklung der El-Dorado-Anlage zufrieden ist und das Projekt weiterverfolgen wird. Ein Sprecher des MDAX-Konzerns sagte, dass eine endgültige Entscheidung noch ausstehe. Die Kölner klangen jedoch schon wesentlich optimistischer als bei der Vorstellung ihres Q1-Ergebnisses im Mai. Damals sprach der Lanxess-Vorstand im Zusammenhang mit dem Joint Venture mit Standard Lithium von einigen Problemen, die ihre Ingenieure noch lösen müssten.
SiFT-Anlage sichert Technologievorsprung
Die technischen Schwierigkeiten sind beim Rohstoffförderer jedoch offenbar vom Tisch: Vergangene Woche gab das Unternehmen bekannt, dass seine Lithiumkarbonat-Anlage des Typen SiFT an den Projektstandort El Dorado geliefert wurde und direkt neben das bestehende Direct-Lithium-Extraction-Modul (DLE) installiert und mit diesem verbunden wird.
Die SiFT-Anlage wandelt das Zwischenprodukt aus dem DLE-Prozess in batteriefähiges Lithiumkarbonat. Wenn der gesamte Aufbau Ende des Monats wetterfest gemacht ist, nehmen die Ingenieure des Gemeinschaftsprojekts das Modul in Betrieb.
Der große Vorteil der unternehmenseigenen SiFT-Technologie: Der Einsatz von Verdunstungsteichen ist überflüssig. Somit verkürzt sich die Verarbeitungszeit von Monaten auf Stunden. Das ist umweltfreundlicher, leichter skalierbar und erhöht die effektive Gewinnung von Lithium erheblich.
Aufgrund der Einschränkungen durch Covid-19 musste Standard Lithium die beiden Teilmodule zuvor separat betreiben. Die SiFT-Anlage wird seit mehreren Monaten überaus erfolgreich in Vancouver getestet. Aus Vorprodukten, die aus Arkansas angeliefert wurden, stellten die Kanadier nachweislich Lithiumkarbonat mit einer Reinheit von über 99,9 Prozent her – ein höherer Wert als es das Label „Batteriequalität“ erfordert. Zudem gelang es bereits mit der SiFT-Technologie, verhältnismäßig minderwertiges Ausgangsmaterial von südamerikanischen Solenproduzenten in einem einzigen Schritt aufzuwerten.
Riesige Umsatzsprünge geplant
In wenigen Wochen wird Standard Lithium die einzige rund um die Uhr arbeitende Sole-zu-Karbonat-Anlage in Nordamerika betreiben und will die Produktion in El Dorado in den kommenden Jahren in großen Schritten skalieren.
Für das laufende Geschäftsjahr rechnet der Rohstoff-Lieferant noch mit einem operativen Verlust vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) von umgerechnet 4,25 Millionen Dollar. Im Folgejahr will das Unternehmen jedoch erstmals Umsatz (ca. 5 Mio. Dollar) generieren und das Minus auf Stufe Ebitda auf unter eine Million Dollar drücken. 2024 plant der Lithium-Spezialist dann einen riesigen Umsatzsprung auf fast 80 Millionen Dollar und einen saftigen operativen Erstgewinn von über 70 Millionen Dollar.
Standard Lithium befindet sich derzeit operativ auf einem guten Weg. Dass Lanxess sein Engagement beim Rohstoffförderer vertieft hat, spricht für die ausgereifte Technologie der Kanadier. Auf den Weg in die Massenproduktion erleiden Wachstumsfirmen jedoch häufig Rückschläge, die sich in Verkaufswellen der Aktie niederschlagen. Da Standard Lithium seine Skalierungsfähigkeit erst noch unter Beweis stellen muss, birgt ein Investment in den Rohstoff-Lieferanten ein gewisses Risiko.
Nichtsdestotrotz sind die potenziellen Renditen beträchtlich. In den nächsten Jahren zeichnet sich ein Sprung bei der Entwicklung und Kommerzialisierung von Elektro-Fahrzeugen ab. Der Lithiummarkt steht somit vor einer mehrjährigen Aufwärtswelle. Wenn Sie bereit sind, Risiko und Volatilität zu tragen, können Sie als früher Investor der Standard Lithium-Aktie spektakuläre langfristige Gewinne erzielen.
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