Nach heftigen Vorwürfen von Seiten der Leerverkäufer ist die Standard Lithium-Aktie am Donnerstag regelrecht abgestürzt. Der Hedgefonds Blue Orca Capital sorgte mit Behauptungen für Aufsehen, wonach es bei einem Projekt in Süd-Arkansas weit weniger rund laufe als vom Unternehmen kommuniziert.
Besonders die Gewinnungsraten sollen deutlich geringer ausfallen als gedacht, so zumindest die Anschuldigungen der Shortseller. Berufen haben jene sich auf Aufzeichnungen, die der Arkansas Oil & Gas Commission vorgelegt wurden. Das klingt im ersten Moment also sehr stichhaltig. Dass mancher Anleger da kalte Füße bekommen hat, ist nur nachvollziehbar.
Standard Lithium holt zum Gegenschlag aus
Am Freitag meldete sich nun auch Standard Lithium selbst zu Wort und ist über die Vorwürfe gar nicht erfreut. Das Unternehmen teilte mit, dass die Daten von Blue Orca Capital falsch gedeutet worden seien. Gemeldet wurden darin demnach lediglich jene Mengen an Lithiumchloridlösung, die auf dem Gelände vorübergehend gelagert wurden.
Nicht erwähnt sei jedoch Lithiumchloridlösung, die bei der Test-Anlage ständig gefördert und geplant wieder zurückgeführt werde. Dabei soll es sich dem Vernehmen nach um „große Mengen“ handeln und die Vorwürfe vom Donnerstag werden als haltlos abgetan. Die Verantwortlichen stellen sich mit aller Macht gegen die Attacke der Leerverkäufer.
Die Standard Lithium-Aktie bleibt gefährlich
Wer von den beiden Streithähnen nun Recht hat, lässt sich ohne Weiteres kaum einschätzen. Die Argumentation von Standard Lithium klingt zwar schlüssig, lässt sich in Ermangelung an öffentlich zugänglichen Daten aber nicht prüfen. Das versetzt Anleger in eine unangenehme Situation. Sicher handelt Blue Orca Capital auch aus Eigeninteresse, was aber nicht zwingend heißen muss, dass die Vorwürfe aus der Luft gegriffen wären.
Zumindest konnten die Aktionäre am Freitag wieder beruhigt werden und auf den heftigen Absturz des Vortags folgte eine Erholung in Höhe von knapp 20 Prozent. Die Standard Lithium-Aktie erreicht zum Wochenende dadurch wieder 7,89 Euro, kann sich aber nicht vollständig vom Crash erholen.
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