Standard Lithium-Aktie: Es braucht mehr Freitage!

Hierzulande dürfte der Name Standard Lithium nur ausgewiesenen Börsenexperten ein Begriff sein, die sich an der ausgezeichneten Entwicklung der Aktie erfreuen. Schließlich ist zum kanadischen Unternehmen kaum etwas bekannt. Gerade die Informationen, die zur Veröffentlichung nötig sind, scheinen nach außen zu gelangen.

Ansonsten hält sich Standard Lithium sehr bedeckt. Man könnte zur Verbesserung der Vorstellungskraft ein wenig auf wichtige Kennzahlen eingehen. So weist das Unternehmen ein recht ordentliches Verhältnis zwischen Fremd- und Eigenkapital auf, wodurch zumindest schon einmal das Risiko von Zahlungsschwierigkeiten stark gemindert werden sollte.

Darüber hinaus könnte für manchen Investor auch die bestehende Aktionärsstruktur von Interesse sein. Fast 95% der Anteile befinden sich hier im Streubesitz, mit gerade einmal 4,7% stellt VanEck den größten Einzelanleger dar. Von einer großen Machtkonzentration kann also nicht die Rede sein.

Fataler Vertrauensbruch?

Dank der fast 20%igen Zugewinne am Freitag ging die Standard Lithium-Aktie noch mit einem halbwegs blauen Auge aus einer ansonsten katastrophalen Handelswoche. Nach dem publik werden der Shortposition von Blue Orca Capital rauschten die Anteilsscheine zwischenzeitlich um mehr als 30% in den Keller.

Die Investmentfirma hatte zuvor schwere Vorwürfe gegen Standard Lithium erhoben und dem Unternehmen unter anderem eine Täuschung der Anleger unterstellt. So seien beispielsweise die Lithium-Gewinnungsraten in der Anlage in Süd-Arkansas weitaus niedriger als ursprünglich dargestellt. Die Kanadier wiesen sämtliche Behauptungen zunächst entschieden zurück.

Einbruch nutzen?

Mit unter 8€ je Anteil sieht der Titel derzeit verlockend preiswert aus. Sollte Blue Capital Orca mit den Anschuldigungen lediglich eigene Interessen verfolgt haben und sich die Vorwürfe als unzureichend herausstellen, könnte die Aktie in der Folge Boden gut machen und nach oben klettern.