Stadler Rail-Aktie: Die Katastrophen!

Der Schweizer Zugbauer verzeichnet erhebliche Umsatz- und Gewinnrückgänge durch Produktionsunterbrechungen, bleibt jedoch für die kommenden Jahre optimistisch.

Auf einen Blick:
  • Naturkatastrophen stören Produktion erheblich
  • Gewinneinbruch führt zu Dividendenkürzung
  • Lieferkettenprobleme bei wichtigen Zulieferern
  • Positiver Ausblick trotz aktueller Schwierigkeiten

Unwetter haben im vergangenen Jahr das Ergebnis von Stadler Rail erheblich beeinträchtigt. Die schweren Überschwemmungen im Wallis, in Spanien und Österreich störten die Produktion sowohl in den eigenen Werken als auch bei wichtigen Zulieferern des Unternehmens.

Der Umsatz des Ostschweizer Unternehmens sank auf 3,3 Milliarden Franken, was einem Rückgang von 10 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum entspricht. Noch deutlicher fiel der Einbruch beim Betriebsgewinn (EBIT) aus, der um fast die Hälfte auf 100,5 Millionen Franken absackte. Die Betriebsgewinnmarge verschlechterte sich von 5,1 Prozent im Vorjahr auf 3,1 Prozent. Der Reingewinn brach um 60 Prozent ein und belief sich nur noch auf 55 Millionen Franken.

Produktionsunterbrechungen durch Naturkatastrophen

Besonders kostenspielig waren die Betriebsunterbrechungen. Das Stadler-Werk in Valencia wurde überflutet, blieb jedoch mit Ausnahme einiger zerstörter Außenlager weitgehend unbeschädigt. Schwerwiegender war die Situation bei rund 40 Zulieferern, die stark betroffen waren.

Erhebliche Produktionsprobleme verursachte auch der Stillstand bei Constellium im Wallis. Nach der Überflutung durch die Rhone im Sommer standen die Werke des Aluminium-Zulieferers mehrere Monate still. Von den 1200 Tonnen Aluminium-Profilen, die Stadler im Wallis eingelagert hatte, mussten 850 Tonnen entsorgt werden. Erst seit dem vergangenen Monat läuft der Betrieb dort wieder mit voller Kapazität. Zusätzlich wurden in Österreich Anlagen von Stadler und ein Doppelstockzug für die ÖBB durch die Unwetter zerstört.

Kürzung der Dividende für Aktionäre

Der Gewinneinbruch wirkt sich auch auf die Aktionäre aus: Stadler kürzt die Dividende deutlich auf 0,20 Franken pro Aktie. Im Vorjahr hatte der Konzern noch 0,90 Franken ausgeschüttet.

Die schwachen Jahreszahlen kamen nicht unerwartet. Bereits Mitte November hatte Stadler die Finanzziele für 2024 zurückgezogen und die Prognosen für die Jahre 2025 und 2026 ausgesetzt. Mit den nun vorgelegten Zahlen hat Stadler die Erwartungen der Finanzanalysten bei Umsatz und Gewinn verfehlt, beim Auftragsbestand und bei den Auftragseingängen jedoch übertroffen.

Zuversichtlicher Ausblick trotz Herausforderungen

Obwohl die massiven Folgen der Naturkatastrophen es Stadler aktuell nicht erlauben, einen detaillierten Ausblick zum laufenden Geschäftsjahr 2025 zu geben, zeigt sich das Unternehmen vorsichtig optimistisch. Unter der Voraussetzung stabiler Lieferketten und wirksamer Gegenmaßnahmen erwartet Stadler im laufenden Jahr einen Anstieg der Umsätze und eine Verbesserung der EBIT-Marge auf zwischen 4 und 5 Prozent.

Dank der guten Auftragslage und der höheren Produktion rechnet der Konzern bis 2026 mit einem starken Umsatzwachstum auf deutlich über 5 Milliarden Franken. Für die mittel- bis langfristige Entwicklung prognostiziert Stadler einen Anstieg der EBIT-Marge auf 6 bis 8 Prozent.

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