Spirit Airlines: Insolvenzgespräche nach gescheiterter Fusion mit JetBlue

Spirit kämpft mit finanziellen Verlusten und rückläufigen Einnahmen und steht vor der Herausforderung, Schulden in Höhe von 3,3 Milliarden Dollar zu bewältigen.

Auf einen Blick:
  • Fusion mit JetBlue Airways gescheitert
  • Spirit kämpft mit finanziellen Verlusten und rückläufigen Einnahmen
  • Seit der Covid-19-Pandemie konnte Spirit keinen Jahresgewinn mehr erzielen
  • Fusion mit JetBlue wurde im Januar von einem Bundesrichter abgelehnt

Spirit Airlines führt Gespräche mit Anleihegläubigern über eine mögliche Insolvenz, nachdem die Fusion mit JetBlue Airways gescheitert ist, wie das Wall Street Journal exklusiv unter Berufung auf informierte Kreise berichtet. Die Billigfluggesellschaft prüft auch die Möglichkeit einer außergerichtlichen Restrukturierung, legt jedoch momentan den Fokus auf eine Einigung zur Unterstützung eines Chapter-11-Antrags. Ein solcher Antrag entspricht in Deutschland einer Insolvenz in Eigenverwaltung und ist derzeit nicht unmittelbar zu erwarten.

Verluste und rückläufige Einnahmen

Spirit kämpft mit finanziellen Verlusten und rückläufigen Einnahmen und steht vor der Herausforderung, Schulden in Höhe von 3,3 Milliarden Dollar zu bewältigen. Darunter fallen auch 1,1 Milliarden Dollar an gesicherten Anleihen, die bald fällig werden. Der Kreditkartenabwickler hat eine Frist bis zum 21. Oktober gesetzt, um diese Anleihen zu refinanzieren oder zu verlängern.

CEO Ted Christie berichtete im August von produktiven Gesprächen mit den Beratern der Anleihegläubiger, ohne jedoch Details zu nennen. Die Aktien von Spirit fielen nachbörslich um über 30 %, nachdem das Wall Street Journal über die Insolvenzgespräche berichtet hatte.

Spirit Airlines Aktie Chart

Keine Jahresgewinne seit der Pandemie

Seit der Covid-19-Pandemie konnte Spirit keinen Jahresgewinn mehr erzielen. Große Fluggesellschaften bieten nun spartanische Tarife an, die Billigfluggesellschaften wie Spirit unter Druck setzen. 2022 stiegen die Aktien von Spirit stark an, als Frontier und JetBlue um die Übernahme der Fluggesellschaft wetteiferten.

Spirit hat kürzlich viele Strecken gestrichen und plant, die Kapazität im vierten Quartal um fast 20 % zu reduzieren. Zudem ist Spirit von der Rückrufaktion von Pratt & Whitney-Turbofan-Triebwerken stark betroffen, was das Wachstum bremst. Letzten Monat wurden 186 Piloten beurlaubt, um Kosten zu senken.

Reduzierung der Kapazität und Streckenstreichungen

Die Fusion mit JetBlue wurde im Januar von einem Bundesrichter abgelehnt, da sie den Wettbewerb verringern würde. Spirit wird in den Restrukturierungsverhandlungen von Davis Polk & Wardwell und Perella Weinberg vertreten, während die Anleihegläubiger von Akin Gump Strauss Hauer & Feld beraten werden.

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