Spineway hat es von der Intensivstation in die Reha geschafft. Dank großzügiger Investoren wendete der französische Spezialist für Wirbelsäulen-OPs jedoch nicht nur den Konkurs ab; dem Unternehmen gelang mit der Übernahme des Konkurrenten Distimp auch ein kleiner Coup – und CEO Stéphane Le Roux nennt es nur einen ersten Schritt in seinem Wachstumsplan.
Der Halbjahresreport bestätigt, dass sich Spineway auf einem guten Weg befindet. Bis der Patient entlassen werden kann, ist es jedoch noch ein weiter Weg. Vervielfachungspotenzial hat die Aktie, die derzeit bei mickrigen 0,0015 Euro notiert, allemal. Sind solche Träumereien für Anleger angebracht? Ein kurzes Briefing für Sie.
„Nebenwirkungen“ der Firmenrettung
Spineway entwickelt, produziert und vermarktet Implantate und Instrumente zur Behandlung schwerer Wirbelsäulenerkrankungen. Das französische Unternehmen mit Sitz in Lyon verfügt über ein internationales Netzwerk von über 50 Vertriebshändlern, rund 90 Prozent seiner Einnahmen stammen aus dem Export.
Bei seinem Börsengang im Jahr 2013 wurde der Titel noch für 7,50 Euro gehandelt. Seitdem ist die Anzahl der Anteile um das 4.300-fache gestiegen. Dennoch ist das Unternehmen an der Börse heute weniger wert (20,4 Mio. Euro) als zum Zeitpunkt des IPOs (25,4 Mio. Euro). Im Januar 2017 ging es für das Biotech-Papier rasant abwärts und seit über einem Jahr schon werden die Spineway-Anteile für weniger als ein Cent gehandelt.
Nach schwerwiegenden Management-Fehlern hatte das Unternehmen eine äußerst schwierige Zeit hinter sich und verlor schließlich den Zugang zu herkömmlichen Finanzierungsmitteln. Um sein Unternehmen vor dem Ruin zu retten, hat CEO Le Roux als letzte Instanz schließlich Hilfe mehrere Nichtbanken in Anspruch genommen. Die „Nebenwirkungen“, wie es der Spineway-Chef nennt, waren die Verwässerung und der brutaler Einbruch des Aktienkurses. Als Hauptaktionär hat er für die Rettung seiner Firma auch auf seine eigenen Finanzen keine Rücksicht genommen.
Etappenziel erreicht
Nachdem der Bankrott abgewendet war, liefert Spineway im regelmäßigen Abständen wieder gute Neuigkeiten für seine Aktionäre. Besonders positiv überrascht waren Marktbeobachter vor einem Monat über den Aufkauf von Distimp, ebenfalls ein französischer Akteur auf dem Gebiet der Wirbelsäulenimplantate.
Die Übernahme ergänzt Spineways Produkte und Dienstleistungen mit weiteren Implantaten, Instrumenten sowie neuen Operationstechniken. Zudem erhält das Unternehmen nun Zugang zu Distimps umfangreichem Netzwerk von Wirbelsäulen-Chirurgen. Der Distimp-Vorsitzende Fabrice Paccagnella mit 25-jähriger Erfahrung in der Wirbelsäulenchirurgie trat außerdem dem Spineway-Vorstands-Team bei, um Verkauf und Entwicklung bei der neuen Tochtergesellschaft zu überwachen.
CEO Stéphane Le Roux nennt den Aufkauf die erste Etappe hin zu seinem Ziel, eine „europäische Referenz im Wirbelsäulensektor“ zu werden. Auch in anderen Erdteilen steigerte Spineway zuletzt seine Präsenz mit neuen Vertriebsverträgen in Malaysia, Thailand und den USA.
Kräftiges Wachstum
Der Wachstumsplan des Spineway-Chefs spiegelt sich ebenso in den Zahlen des neuen Halbjahresberichts wider – trotz eines Marktumfelds, das weiterhin von der weltweiten Pandemie beeinträchtigt ist. Zum zweiten Quartal kletterte der Umsatz auf 1,03 Millionen Euro – im Vorjahresvergleich ein Plus von 153 Prozent.
In den ersten sechs Monaten des Jahres erreichten die Verkaufserlöse 1,9 Millionen Euro, was gegenüber dem ersten Halbjahr 2020 immerhin einer Wachstumsrate von 30 Prozent entspricht. Die Verkäufe von Implantaten (32 %) und chirurgischen Instrumenten (22 %) legten in der ersten Jahreshälfte kräftig zu, aber auch höhere Verkaufspreise trugen zur verbesserten Leistung in dem Zeitraum bei.
Skalierungsfähig?
Spineway ist mit Fremdmitteln erfolgreich von den Toten erwacht. Die Übernahme von Distimp ergänzt das Portfolio des Unternehmens sinnvoll und schafft gewinnbringende Synergien. Das lässt sich bereits daran erkennen, dass die Biotech-Firma beim Umsatz das Vor-Corona-Niveau wieder erreicht hat. Die Zeichen stehen bei den Franzosen weiter auf starkem Wachstum.
Skalierungsfähigkeit muss Spineway jedoch erstmal unter Beweis stellen. Wenn Sie in den Titel investieren wollen, müssen Sie über eine hohe Toleranz für Risiko und Volatilität verfügen. Doch sollte es das Unternehmen schaffen, mit dem Schwung aus dem ersten Halbjahr sein Krankenbett zu verlassen, sind die potenziellen Renditen spektakulär.
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