Der S&P 500 gilt als das Barometer für den amerikanischen Aktienmarkt – und damit für die weltweite Börsenstimmung. Nach einem schwachen Frühling legt der Index nun wieder kräftig zu. Doch reicht das für Entwarnung?
Die Märkte atmen auf – vorerst
In den letzten drei Handelstagen hat der S&P 500 um beachtliche 6,3 % zugelegt. Seit dem Zwischentief am 8. April beträgt das Plus sogar 10 %. Grund für die plötzliche Kursrally: Präsident Trump ruderte öffentlich zurück – er wolle Fed-Chef Jerome Powell doch nicht feuern. Zugleich machte das Weiße Haus Hoffnung auf Fortschritte bei Handelsabkommen mit Südkorea, Japan und Indien.
Das klang für die Börsen wie Musik in unsicheren Zeiten. Doch die Strategen von JPMorgan mahnen zur Vorsicht: Der Weg nach oben bleibt steinig.
Sommer mit Fragezeichen
„Im Sommer könnte die Konjunktur nachgeben“, warnen die Analysten um Dubravko Lakos-Bujas. Gründe seien aggressive Vorzieheffekte wegen der Zölle, verzögerte Effekte politischer Entscheidungen und eine sinkende Investitionsbereitschaft. Gleichzeitig dürften viele Unternehmen im Zuge der laufenden Quartalsberichte vorsichtige Prognosen abgeben – was den Analysten wiederum Anlass gibt, ihre Schätzungen für das zweite Quartal zu senken.
Außerdem dürften ausländische Investoren, die sich angesichts der US-Handelspolitik zurückgezogen haben, nicht so schnell wieder einsteigen. Das schmälert die Chance auf steigende Bewertungsmultiplikatoren.
Warum JPMorgan trotzdem optimistisch bleibt
Trotz der genannten Belastungsfaktoren bleibt JPMorgan bei seiner Jahresprognose für den S&P 500. Die Begründung:
- Unternehmen könnten in großem Stil Aktien zurückkaufen, da die Kursverluste attraktive Einstiegsmöglichkeiten bieten.
- Niedrigere Ölpreise, ein schwächerer Dollar und geldpolitische Lockerung könnten die Märkte zusätzlich stützen.
- Im zweiten Halbjahr sollte der Zoll-Frust schwinden – der Fokus könne sich dann auf positive Reformen wie Steuererleichterungen und Deregulierung richten.
Das Basisszenario der Strategen: Der S&P 500 erreicht bis Jahresende die Marke von 5.200 Punkten. Im Bullenszenario sehen sie sogar 5.800 Punkte – vorausgesetzt, die Gewinne steigen wie erwartet auf 260 $ pro Aktie.
Qualität zum (noch) fairen Preis
Zwar sei das Bewertungsniveau zuletzt gefallen, doch US-Aktien bleiben im internationalen Vergleich hochpreisig. Das sei laut JPMorgan auch gerechtfertigt: Die Unternehmen punkten mit hoher Qualität, starken Margen, Preissetzungsmacht und der Fähigkeit, Cashflows in Wachstumsprojekte wie Künstliche Intelligenz zu investieren.
Dennoch sehen die Analysten eine realistische Obergrenze bei einem KGV von etwa 20 – weit entfernt von den Höchstständen der letzten Jahre, die bei 22 bis 24 lagen.
Fazit? Besser kein Schnellschuss
Ob der S&P 500 seine jüngste Stärke behaupten kann, hängt stark vom weiteren Verlauf der Zolldebatte, den Gewinnprognosen der Unternehmen und dem makroökonomischen Umfeld ab. Anleger tun gut daran, auf Sicht zu fahren – und kurzfristige Euphorie nicht mit einer neuen Dauer-Hausse zu verwechseln.
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