An den US-Börsen kommt es immer wieder zu Abwärtsschüben. Nun ist bereits das ganze erste Halbjahr von einem Abwärtsstrudel gekennzeichnet. Der S&P 500 hat ein Minus von 21 % eingefahren. Das ist die schlechteste Performance im ersten Halbjahr seit 1970. Bittet dies auch Chancen? In diesem Artikel soll jetzt geklärt werden, ob es sich lohnt, den S&P 500 ETF jetzt zu kaufen oder ein Sparplan einzurichten.
Um zu überprüfen, ob ein Kauf angebracht sein könnte, werden diverse Kriterien untersucht. Beispielsweise wird die fundamentale, aber auch charttechnische Situation betrachtet. Des Weiteren sollen auch die möglichen Aussichten zurate gezogen werden. Aber fangen wir vorn an, was ist der S&P 500 ETF überhaupt?
S&P 500 ETF – Beteiligt an 500 US-Unternehmen mit hoher Marktkapitalisierung
Beim S&P 500 ETF handelt es sich um einen sogenannten Exchange Traded Fund, welcher den US-amerikanischen Aktienindex – S&P 500 – nachbildet. Der Fonds strebt die exakte Wertentwicklung vom Index an. Vergleicht man den ETF mit dem S&P 500 Index, so stellt man nahezu keine größeren Abweichungen fest.
Den ETF gibt es einmal ausschüttend und einmal thesaurierend. Bei letzterem werden die Dividendenerträge reinvestiert und diesen ETF möchte ich hier auch näher besprechen. Hinter dem Namen iShares verbirgt sich eine Produktgruppe von börsengehandelten Fonds, welche von der US-amerikanischen Fondsgesellschaft BlackRock verwaltet werden.
BlackRock wiederum ist eine der größten Vermögensverwaltungen der Welt. Das Unternehmen wurde 1988 von Larry Fink gegründet. Inzwischen verwaltet es mehr als 9 Billionen USD. Blackrock wird als hochgradig seriös angesehen, sodass ihr Geld sicher ist. Man kann mit gutem Gewissen kaufen oder ein Sparplan einrichten.
Fonds: S&P 500 ETF
Fondstyp: ETF (Aktienfonds) – Thesaurierend
Fondsgröße: 50,10 Mrd. €
Webseite: www.ishares.com
WKN: A0YEDG| ISIN: IE00B5BMR087
Was gibt es neues beim S&P 500?
17. Juni 2024 | S&P 500 stürzt in Bärenmarkt – Aufgrund von Zins- und Rezessionssorgen sacken die US-Börsen am Montag erneut deutlich ab. Diese Sorgen könnten sich schon in dieser Woche verschärfen, Berichten zufolge erwägt die US-Notenbank den größten Zinssprung seit 1994. Einige Finanzmarktanalysten sind dennoch optimistisch.US-Notenbank soll riesigen Zinssprung erwägen –
Quelle: n-tv.de
24. Juni 2024 | S&P 500: Absturz oder Erholung – Rezession als Zünglein an der Waage – Kommt die Rezession oder kommt sie nicht? Seit Jahresanfang notiert der S&P 500 bereits 22 Prozent im Minus. Eine hawkishe Fed hat mit ihrer restriktiven Geldpolitik im Kampf gegen die hohe Inflation die Kurse an den US-Börsen purzeln lassen. Infolgedessen hat der marktbreite Leitindex den schlechtesten Jahresstart seit 1932 hingelegt. Laut den Großbanken JP Morgan und Goldman Sachs haben die Investoren das schlimmste allerdings noch nicht überstanden. Aber wo Schatten ist, ist auch Licht. In der Historie der Wall Street folgte auf eine katastrophal schlechte erste Jahreshälfte meist ein deutlich besseres Halbjahr.
Quelle: finanzmarktwelt.de
09. Juni 2024 | S&P 500 so schwach wie seit 50 Jahre nicht mehr, Hammer‑Prognose für Carnival – der Tag an der Wall Street – Der Donnerstag war an den US-Börsen von Verlusten bestimmt. Beim S&P 500 steht die schwächste Performance seit dem Jahr 1970 zu Buche und auch der Dow Jones Industrial Average und der Nasdaq 100 konnten nicht an die positiven Ergebnisse des Vortags anknüpfen. Eine besonders düstere Prognose gab es für Carnival.
Quelle: deraktionaer.de
Wie ist die Portfolioallokation?
Die größten Investitionen sind in den Sektoren IT, Gesundheitsversorgung, zyklische Konsumgüter und Financials zu finden. Aber auch die Bereiche Kommunikation, Industrie und Nichtzyklische Konsumgüter sind mit mehr als jeweils 5 % gewichtet. Insgesamt scheint der Bereich IT übergewichtet zu sein.
Welche Aktien / Unternehmen sind enthalten?
In dem S&P 500 ETF befinden sich aktuell 500 Unternehmen. Beim Blick auf die Grafik wird deutlich, dass die größten 10 Positionen mit immerhin 26,45 % recht hoch gewichtet sind. Es wäre natürlich schön, wenn die Diversifizierung besser ausfallen würde. Das würde das Kaufen von Anteilen oder Einrichten eines Sparplans nochmals interessanter machen.
Größte 10 Positionen im S&P 500 ETF
Wie hoch sind die Kosten?
Mit 0,07 % liegt der S&P 500 ETF deutlich unter den durchschnittlichen Kosten. Diese sind für ETFs auf dem deutschen Markt in etwa bei 0,35 bis 0,50 % pro Jahr zu finden. Die Tendenz ist eher fallend. Ganz umsonst kann ein ETF auch nicht sein. Denn beispielsweise durch Gebühren für die Verwaltung oder auch für Treuhänder, Verwahrung, Registrierung oder alle sonstigen betrieblichen Aufwendungen entstehen Kosten. Vor dem Hintergrund der entstehenden Kosten, bietet es sich an den S&P 500 ETF jetzt zu kaufen oder ein Sparplan einzurichten.
Jetzt ein Sparplan einrichten?
Wenn man neu an der Börse ist und sich mit den Fundamentaldaten und sonstigen Analysemethoden nicht oder nur wenig auseinandersetzen möchte, so bietet es sich an ein Sparplan einzurichten. Hierbei wird in einem bestimmten Abstand Summe X investiert. Beispielsweise könnte man monatlich 50 EUR in den S&P 500 ETF packen.
Das ergibt den großen Vorteil, dass man einen durchschnittlichen Einstiegspreis erhält. Manchmal stehen die Kurse höher und ein anderes Mal dann tiefer. Diese Methode des Sparplans eignet sich sehr gut für Langzeit-Investoren und für das Ansparen für die Rente.
Man kann dann allerdings auch in Betracht ziehen, 10 oder 5 Jahre vor Ausstieg, nach und nach Anteile zu verkaufen, sodass man hier auch einen durchschnittlichen Ausstiegspreis erhält. Niemand weiß nämlich genau, wo der Kurs in 20, 30 oder 40 Jahren steht. Daher ist die Streuung beim Ausstieg empfehlenswert.
Wie hoch ist die Ausschüttung?
Falls Sie sich dazu entscheiden sollten, den ausschüttenden ETF (ISIN: IE0031442068) zu wählen, so ist die Ausschüttungsprognose für 2024 bei 0,47 EUR zu finden (de.extraetf.com). Das entspricht einer Ausschüttungsrendite von 1,16 %. Die Fondsgröße liegt bei 12,94 Mrd. €. Das bedeutet, in diesen Fonds fließt weniger Geld, gegenüber dem ETF, in dem reinvestiert wird.
Das zeigt die Charttechnik auf
Oft stellen sich Anleger die Frage – soll ich jetzt kaufen oder vielleicht ein Sparplan einrichten? Um diese Frage für S&P 500 ETF zu beantworten, müssen verschiedene Aspekte berücksichtigt werden. Als ein Aspekt ist ganz gewiss die Charttechnik anzusehen. Der ETF bildet den S&P 500 nach und bewegt sich deshalb nahezu identisch.
Bis in das Jahr 2000 kam es zu einer sehr langen Aufwärtsbewegung. Im Jahre 2000 ereignete sich dann der Dotcom-Crash. Die Kurse fielen beim S&P 500 um etwas mehr als 50 %. Von dort ansetzten die Bullen zu einer Gegenoffensive an und erreichten abermals das im Jahr 2000 generierte Hoch. Zeitlich fand dies 2007 statt. Im Jahre 2008 zeigte sich die Finanzkrise.
Dort gaben die Kurse dann nochmals fast 60 % nach. Im März 2009 stellte sich dann allerdings das vorläufige mehrjährige Kurstief ein. Von dort an kam es zu einem fulminanten Anstieg über viele Jahre hinweg. Erst im Jahre 2020 kam es zum Corona-Crash, welcher sich allerdings als sehr kurz herausstellte. Dank expansiver Geldpolitik seitens der Notenbanken kam es zu einer neuerlichen Aufwärtsbewegung, in der wir derzeit stecken.
Aktuell befindet sich der S&P 500 ETF in einer Korrekturphase. Die Wichtigkeit besteht jetzt darin, den Kursbereich von 375 EUR überboten zu halten. Mit nachhaltigem Unterschreiten dieser relevanten Unterstützungsmarke würde der bestehende Bullenmarkt infrage gestellt werden müssen. Aus heutiger Sicht ist die Börsenampel bereits ins bärische gedreht.
Der Tageschart des S&P 500 ETF in EUR
Wie ist die durchschnittliche Performance
Der S&P 500 ETF wurde am 18. Mai 2010 aufgelegt und hat bisher immerhin etwa 388 % plus gemacht. Das entspricht einer jährlichen Rendite von 13,99 %. Dem steht ein maximaler Drawdown, also ein maximaler Rückgang, von rund -19,67 % (5 Jahre) gegenüber. Aus Sicht der Chance-Risiko-Bewertung ist das gut. Natürlich muss auch beachtet werden, dass die Börse keine Einbahnstraße ist.
Stand: 01. Juli 2024 | extraetf.com
Das ist eine Trendanalyse (D1) für den S&P 500 ETF
Macd Oszillator: Bei dem beliebten Indikator wird nun analysiert, ob die Trigger-Linie unter der Signal-Linie ist. Auch wird geschaut, ob der Macd über null tendiert. Von insgesamt 10 Macd Analysen sind nur 3 positiv. Insofern ist das als bärisch zu bezeichnen.
Gleitende Durchschnitte: Hierbei wird analysiert, ob bei dem S&P 500 ETF die GDs steigend sind. Ein Aufwärtstrend wird durch steigende GDs gekennzeichnet. Von insgesamt 10 gleitenden Durchschnitten ist nur einer steigend. Insofern ist das als sehr bärisch zu bezeichnen. Das muss sich definitiv ändern!
Parabolic SAR Indikator: Als Letztes wird geschaut, ob sich der Schlusskurs oberhalb vom Indikator befindet. Falls ja, so ist ein valider Aufwärtstrend gegeben. Von insgesamt 10 Parabolic SAR Auswertungen sind nur 2 positiv. Insofern ist das als sehr bärisch zu bezeichnen.
Die Auswertung der Trendanalyse
01.07.2024: Was zeigt die Gesamtauswertung auf? Von zusammengefasst 30 Bewertungskriterien, sind 6 als positiv zu bezeichnen. Das sind nur 20.00 %. Demzufolge wird der Status hier auf „Bärisch“ gesetzt. Von daher ist es clever, mit dem Einstieg in den S&P 500 ETF zu warten, bis die Analyse ein positives Ergebnis bringt.
Jetzt den S&P 500 ETF kaufen oder ein Sparplan einrichten?
Über alle Bewertungskriterien hinweg und damit ist die Aussicht, die Bewertung sowie Risikoeinschätzung und der charttechnische Ausblick gemeint, kann an dieser Stelle ein „Halten“ ausgegeben werden.
Fazit – zwar befindet sich die Welt wegen des Coronavirus und der Ukraine-Krise in einer prekären Situation. Zuletzt machen noch steigende Zinsen und die Inflation Probleme. Die Gemengelage ist derzeit also angespannt.
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