Sono Group-Aktie: Trotz Ass im Ärmel – das Ende ist nah!

Nach dem Aus des Solarautos „Sion“ wollte sich die Sono Group voll auf das B2B-Geschäft konzentrieren. Doch nun geht dem Unternehmen abermals das Geld aus.

Auf einen Blick:
  • Die Sono Group (Sono Motors) hatte im Februar das Solarauto-Projekt „Sion“ wegen Finanzierungsschwierigkeiten einstellen müssen.
  • Aufgeben will das deutsche Startup allerdings nicht.
  • Denn noch immer setzt das Unternehmen Hoffnung auf das B2B-Geschäft.
  • Doch offenbar geht Sono nun abermals das Geld aus.

Es war die Hiobsbotschaft schlechthin für die Sono Group-Aktie: Ende Februar hatte das deutsche Startup angekündigt, das sogenannte „Sion“-Projekt einzustellen, nachdem das Unternehmen vergeblich versucht hatte, frische Geldmittel hierfür einzustreichen.

Sono Group: Solarauto  Sion – mit fliegenden Fahnen ins Aus

Der Sion war ein von Sono Group entwickeltes Elektroauto. Der Clou: Das Fahrzeug konnte nicht nur über das konventionelle Stromnetz geladen werden, sondern auch direkt per Sonnenkraft. Hierfür integrierte Sono Solarzellen auf dem Dach, der Motorhaube und an der Seitenverkleidung.

Das Fahrzeug sollte sich also bei entsprechender Sonnenaufladung zumindest einige Kilometer weit autark bewegen können. Eigentlich sollte der Sion bereits 2019 in Produktion gehen. Doch das Unternehmen unterschätzte den Finanzierungsbedarf zum Aufbau entsprechender Produktionslinien und musste sich mehrfach liquide Mittel besorgen, um das Projekt aufrechterhalten zu können. Als dann im letzten Jahr die Kosten für Energie und Material nach oben schnellten und 2024 offenbar keine ausreichende finanzielle Unterstützung greifbar war, musste Sono endgültig die Reißleine ziehen.

Sono hofft auf B2B-Geschäft

Das Unternehmen selbst und die Aktie sind allerdings immer noch zugegen, auch wenn der Titel inzwischen ein Pennystock ist. Der Grund: Sono Motors hat noch ein Ass im Ärmel, nämlich das B2B-Geschäft. Das Startup hatte nicht nur an einem eigenen Auto entwickelt, sondern verkauft die entsprechende Solartechnologie auch an andere Unternehmen – etwa an Bushersteller, PKW-Bauer oder Wohnmobilehersteller.

Dieser Geschäftsbereich ist zwar im Vergleich zu einer eigenen Autoproduktion mit wesentlich weniger Umsatzpotenzial verbunden, gleichzeitig aber deutlich kostenärmer.

Trotz Ass im Ärmel droht die Insolvenz

Trotzdem musste das Unternehmen laut Medienberichten kürzlich einräumen, dass die Finanzierungsnot immer noch ein sehr großes und gar existenzielles Thema sei. „Unsere Wirtschaftsprüfer haben erhebliche Zweifel an unserer Fähigkeit zur Fortführung des Unternehmens geäußert“, hieß es Ende März in einer Pflichtmitteilung an die US-Börsenaufsicht SEC. Die Sono Group, die als Muttergesellschaft des deutschen Startups Sono Motors fungiert, ist an der US-Technologiebörse Nasdaq gelistet.

Bereits der kommende Prüfbericht werde wahrscheinlich zu dem Schluss kommen, „dass unsere Kapitalausstattung zum Zeitpunkt des Prüfungsberichts nicht ausreichen wird, um die Geschäftstätigkeit aufrechtzuerhalten.“ Das Management wies also darauf hin, dass wegen der anhaltenden Verluste und der Ungewissheit bezüglich neuer Finanzierungsrunden voraussichtlich eine Insolvenz drohe.

Das ist umso bitterer, da Sono noch einige Tage zuvor eine Kooperation mit einem großen PKW-Bauer angekündigt hatte, der offenbar die Solartechnologie des Unternehmens ausgiebig testen will. Zudem wollte Sono eigentlich mit der nächsten Generation seines „Solar Bus Kits“ punkten, das als Nachrüstlösung für einen umweltfreundlicheren ÖPNV sorgen soll.

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