Sonderangebot an den Börsen? BioNTech

BioNTech ist geradezu dramatisch abgestürzt. In den Augen von Analysten entstehen große Fragen.

Liebe Leser,

wir haben gestern zahlreiche Analysen zur Aktie von BioNTech abgegeben. Der Tenor ist oftmals schnell: Die Aktie ist gestern mit fast -10 % Abschlag viel zu stark ins Rutschen geraten. Dies ist eine gute Nachricht für jene, die noch nicht investiert sind. Die Aktie ist spektakulär.

BioNTech: Was ist da los?

Zahlreiche Analysten können den Absturz an den Börsen nicht nachvollziehen. Es gibt keine Nachricht, die Anlass zur Sorge geben würde. Auch der Konkurrent aus den USA, Moderna, machte sich mit einem Abschlag von fast -6 % auf den Weg nach unten.

Die Frage sei erlaubt: Was ist da los? Moderna hat etwa erst am 27. September, also am Vortag, den Antrag zur Verabreichung der dritten Impfstoffdosis bei der EMA eingereicht. Dies ist die europäische Arzneimittelbehörde. Dem Antrag dürfte wohl stattgegeben werden, denn die mRNA-Technologie insgesamt überzeugte bis dato mit den jeweils dritten Impfstoffdosen (in den USA).

BioNTech möchte nun den Impfstoff für Kinder entwickeln und zur Zulassung geben. Die Geschäfte also wachsen und sind daher lukrativ. Die Börsen haben die Werte dennoch stark nach unten geschickt.

Fundamental gibt es kaum Gründe, um an der Aktie zu zweifeln. Das KGV notiert in Höhe von 7,4 für das Jahr 2021, zumindest in Bezug auf die laufenden Erwartungen. Das KGV 2024 wiederum notiert in Höhe von 6,9, wenn die aktuellen Gewinnerwartungen zutreffen.

Die Marktkapitalisierung ist mit 63,4 Milliarden Euro tatsächlich sehr hoch. Vielleicht haben die Börsen übertrieben? Bezogen auf den Umsatz allerdings ist auch diese These nicht zutreffend. Schließlich beläuft sich das Kurs-Umsatz-Verhältnis (KUV) auf 3,2 für das laufende Jahr und 2,5 für das kommende Jahr – wenn die Erwartungen sich erfüllen.

Es gibt an sich wenig zu klagen, so die Auffassung der wirtschaftlich orientierten Analysten mit Blick auf die Bewertungen. Dennoch scheint der Trend sich umzukehren.

Wahrscheinlich, so die Auffassung der technischen Analysten, ist dies ein Fehlalarm. Der Wert hat nun am Dienstag genau die 100-Tage-Linie einmal getestet. Diese verläuft bei 237 Euro. Der Kurs drehte wieder leicht nach oben. Dies gilt unter den technischen Analysten eher als Bestätigung eines laufenden Trends, hier des mittelfristigen Aufwärtstrends.

Der GD200 ist mit 168 Euro ohnehin noch sehr weit entfernt. Vor diesem Bild wäre es erstaunlich, wenn der technische Hausse-Modus sich in den kommenden Tagen nicht weiter stabilisieren könnte. Deshalb sei eher mit steigenden denn mit fallenden Kursen zu rechnen.

Im Ergebnis also steht ein großer Kursrutsch, der allerdings bezogen auf die charttechnischen und die technischen Parameter wahrscheinlich eine heftige, aber vertretbare Ausnahme darstellt. Es wäre überraschend, käme es anders.

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