Zuletzt stieg der Bitcoin (BTC) wieder über 70.000 US-Dollar, zur Stunde notiert er sogar über 71.000 US-Dollar. Allerdings stand er im heutigen Tagesverlauf – gegen 14:30 Uhr (deutscher Zeit) – etwas unter Abgabedruck. Grund hierfür waren die US-Arbeitsmarktdaten (Non-Farm Payrolls, NFPs), die deutlich besser als erwartet ausfielen. Denn in den USA wurden, außerhalb der Landwirtschaft, zuletzt 272.000 neue Jobs geschaffen. Erwartet wurden jedoch nur 190.000 neue Jobs.
Bitcoin Chart
Jetzt werden sich viele von Ihnen wohl fragen, warum das den Bitcoin oder generell die Kryptos belasten sollte. Nun, ganz einfach. Weil der Bitcoin sich inzwischen als ein weiteres, neues Asset etablieren konnte. Außerdem zeigen Studien, dass er seit vielen Jahren ein nahezu perfekter Tracker der US-Geldpolitik war und ist. Seit seinem Bestehen würde ich an dieser Stelle nicht schreiben wollen, weil er in der Anfangszeit noch zu „klein“ war (Stichwort: Marktkapitalisierung).
Ein starker Arbeitsmarkt jedoch führt – frei nach dem Gesetz von Angebot und Nachfrage – zu höheren Löhnen beziehungsweise Lohnsteigerungen. Dies wiederum fördert nicht gerade einen Rückgang der Inflation, eher im Gegenteil. Somit werden durch eine starke Entwicklung auf dem Arbeitsmarkt letzten Endes Zinssenkungen unwahrscheinlicher, vielleicht sogar unmöglich. Dies wiederum ist schlecht für Risiko-Assets wie Aktien, aber natürlich auch Kryptos, allen voran den Bitcoin.
Die starke US-Arbeitsmarktbericht erklärt also durchaus den kurzfristigen „Downer“ im Bitcoin. Allerdings wurde auch dieses Dip erst einmal wieder gekauft, sowohl an den Aktien- wie auch an den Krypto-Märkten. Dies dürfte daran liegen, was Bloomberg berichtet hat. Denn laut deren Analyse sind die US-Arbeitsmarktdaten statistisch verzerrt. Durch gewisse Sonderfaktoren wurden so weit mehr neue Jobs ausgewiesen als tatsächlich geschaffen wurden. Die tatsächliche Zahl soll, so Bloomberg, unter 100.000 liegen.
Wie geht es kurzfristig an den Märkten weiter?
Zuletzt sah es danach aus, als ob die Renditen auf US-Staatsanleihen charttechnisch nach oben ausbrechen könnten. Damit wären sie weiter gestiegen und die Anleihekurse selbst gefallen. Dies hätte, ab einem bestimmten Zeitpunkt, zu einem Horrorszenario werden können. In allererster Linie, weil die USA dann tatsächlich in eine Staatspleite rutschen könnten. Denn durch die gestiegenen Zinsen hat die US-Regierung unter US-Präsident Joe Biden schon heute massive Haushaltsprobleme. Steuererhöhungen scheinen, früher oder später, unvermeidlich.
Doch der charttechnische Ausbruch erfolgte nicht und die Renditen sanken kurzfristig deutlich. Mit den offiziell starken US-Arbeitsmarktdaten im Rücken stiegen sie nun jedoch wieder deutlich an. Damit ist die Gefahr eines charttechnischen Ausbruchs nach oben wieder realer geworden. Wir denken jedoch nicht, dass es dazu kommen wird. Vielmehr denken wir weiterhin, dass die US-Notenbank bald der EZB folgen – und erste Leitzinssenkungen vornehmen – wird.
Für den US-Staatshaushalt sowie die Märkte wäre das durchaus positiv. Denn damit würde wieder mehr Liquidität zur Verfügung stehen, die wahrscheinlich – zumindest zum Teil – in Risiko-Assets fließen sollte.
Das Auto fährt weiter den Berg nach oben, aber…
Wir rechnen also mit sinkenden Renditen in Europa und den USA, was steigende Anleihemärkte impliziert. Davon sollten auch die Aktien- sowie Krypto-Märkte profitieren, so dass auch diese steigen sollten. Allerdings wird es holprig bleiben, so wie schon zuletzt. Denn Anleger werden weiterhin kurzfristig von US-Wirtschaftsdaten hin und her gerissen werden. Fallen sie stärker als erwartet aus, wird man Angst vor Inflation und womöglich sogar weiteren Zinserhöhungen haben. Fallen sie jedoch schwächer als erwartet aus, sorgt dies für Konjunktur- beziehungsweise Rezessionsängste.
In der Folge werden die Kurse an einzelnen Handelstagen – wie schon zuletzt – auch mal etwas stärker fallen. Diese Dips kann und sollte man weiterhin kaufen. Wenn ich an dieser Stelle mal einen bildlichen Vergleich bringen darf: Das Auto fährt weiterhin den Berg nach oben. Rechts und links sind Leitplanken. Aber weil der Fahrer angeschlagen ist, fährt er mal rechts und mal links gegen diese Leitplanken. Dieses Bild passt meines Erachtens auch deshalb gut, weil es zeigt, dass es eine gewisse Unfallgefahr gibt.
Kein großes Sommerloch – Anleger sollten ihre Chancen nutzen!
Um es klar zu schreiben… am Ende könnte es später in diesem oder im Laufe des kommenden Jahres, durchaus mal zu einer umfangreicheren Korrektur an den Aktienmärkten kommen. An den Krypto-Märkten sehe ich dies hingegen so nicht. Denn die Korrektur an den Aktienmärkten dürfte, so sie denn kommt, von Konjunktur-, also Rezessionsängsten, getrieben sein. Die Kryptorianer aber wissen, dass die US-Notenbank im Falle eines solchen wirtschaftlichen Schwäche Gewehr bei Fuß steht – und Liquidität bereitstellen wird.
Das Quantitative Tightening-Programm (QT) wird ja bereits reduziert, bald dürfte eine erste Zinssenkung folgen. Im Falle einer wirtschaftlichen Schwäche dürften zunächst weitere Zinssenkungen folgen. Reicht das nicht, wird man auch wieder mit Quantitative Easing (QE) beginnen. Am Ende wird man damit die Korrektur an den Aktienmärkten auffangen können. Die Kryptos, allen voran der Bitcoin, sollten jedoch direkter davon profitieren. Wir erwarten daher KEIN Sommerloch. Aber sollte es doch ein kleines Sommerloch geben, wäre dies wohl DIE Gelegenheit bei guten Kryptos nachzulegen!
In diesem Sinne wünsche ich Ihnen eine erfolgreiche (Börsen)Woche!
Ihr
Sascha Huber
Bitcoin-Aktie: Kaufen oder verkaufen?! Neue Bitcoin-Analyse vom 22. Dezember liefert die Antwort:
Die neusten Bitcoin-Zahlen sprechen eine klare Sprache: Dringender Handlungsbedarf für Bitcoin-Aktionäre. Lohnt sich ein Einstieg oder sollten Sie lieber verkaufen? In der aktuellen Gratis-Analyse vom 22. Dezember erfahren Sie was jetzt zu tun ist.
