SolarEdge: Gibt es noch Hoffnung?

Der Wechselrichter-Produzent SolarEdge wird immer mehr in die Ecke gedrängt. Welche Optionen hat er noch, um den Turbnaround zu erzwingen?

Auf einen Blick:
  • Beispielloser Absturz
  • SolarEdge in der Zwickmühle
  • Bekommt man ein Liquiditätsproblem?
  • Wäre eine Kapitalerhöhung für SolarEdge ein Ausweg?

Wo gibt es Halt? Das mag man sich fragen beim Blick auf den Chart von SolarEdge. Denn die Aktie des Anbieters von Wechselrichtern für Solarsysteme scheint immer mehr ins Bodenlose zu fallen. Dabei galt das Unternehmen einmal als Favorit unter den Unternehmen im Bereich erneuerbare Energien.

Das Unternehmen zählte zu den beliebtesten Solaraktien und verzeichnete von Mitte der 2010er Jahre bis zum Höchststand im Jahr 2021 einen Anstieg um über 400 %. Doch seitdem ging es drastisch nach unten, aktuell summiert sich der Abschlag von der Spitze aus gemessen auf rund 90 %.

SolarEdge Aktie Chart

SolarEdge drohen rote Zahlen

Kein Wunder, verbuchte die Firma doch im vergangenen Jahr einen deutlichen Gewinnrückgang und dürfte dieses Jahr sogar tief in den roten Zahlen abschließen. Dieser Rückgang hat verschiedene Ursachen. So verlangsamt sich der Markt für Solaranlagen im Privathaushaltsbereich, zudem sind wichtige staatliche Förderprogramme ausgelaufen oder wurden geändert.

Die Auswirkungen der höheren Zinssätze, Arbeits- und Materialkosten machen Solaranlagen weniger wirtschaftlich im Vergleich zu konventionellen Energiequellen. Diese Situation könnte andauern, bis die Zinssätze sinken, was für den US-Markt bekanntlich noch nicht handfest prognostiziert werden kann.

Bekommt SolarEdge ein Liquditätsproblem?

Der deutliche Rückgang von SolarEdge geht über das hinaus, was aufgrund der Stagnation bei Solaranlagen im Privathaushaltsbereich zu erwarten wäre. Das Unternehmen steht vor ernsthaften Wettbewerbsproblemen und hat seine Bilanz sowie sein Liquiditätsprofil erheblich verschlechtert. Das könnte dazu führen, dass SolarEdge in den nächsten ein bis zwei Jahren in finanzielle Schwierigkeiten geraten könnte, wenn es nicht gelingt, die operative Leistung zu verbessern.

Die liquiden Mittel und kurzfristigen Anlagen des Unternehmens decken zwar die kurzfristigen Verbindlichkeiten ab. Trotz langfristiger Investitionen und Vorräten verfügt es kurzfristig über ausreichend Liquidität. Allerdings erscheint der seit Q1 2023 permanent negative operative Cashflow so signifikant, dass das Liquiditätsprofil im Vergleich dazu schwach wirkt.

Wenig Spielraum

Das Problem: Die Marktkapitalisierung von nur noch knapp 2,2 Mrd. Dollar ermöglicht SolarEdge nur begrenzten Zugang zu Liquidität. Es besteht die Möglichkeit für das Unternehmen, Aktien zu verkaufen, um Kapital aufzunehmen; jedoch würde dies angesichts des potenziellen Kapitalbedarfs zu einer erheblichen Verwässerung führen. Womöglich bleibt SolarEdge auf absehbare Zeit allerdings nichts anderes übrig, sollte sich nicht die Operative Geschäftstätigkeit signifikant verbessern. Doch das wäre ein weiterer Abwärts-Impuls für die Aktie.

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