SolarEdge-Aktie: Nackte Panik?

Mit einem nicht näher bezifferten Betrag investiert SolarEdge in das Startup Ampeers Energy, welches Software-as-a-Service-Lösungen aus dem Bereich der Energieoptimierung für Immobilien bietet. Die Idee hinter einer Zusammenarbeit ist, in Zukunft ganzheitliche Lösungen für die Wohnungswirtschaft zu bieten und damit letztlich von gesetzlichen Änderungen bei Mieterstrom-Modellen zu profitieren.

Das Ganze steht noch unter dem Vorbehalt behördlicher Genehmigungen. SolarEdge rechnet aber damit, dass eine Entscheidung recht zeitnah vorliegen wird. Der Ansatz klingt interessant, doch an der Börse wird das Ganze nicht weiter gewürdigt. Stattdessen stürzte die angeschlagene SolarEdge-Aktie am Freitag um weitere 6,8 Prozent bis auf 38,12 Euro in die Tiefe.

SolarEdge im freien Fall

Damit weiten sich die Kursverluste seit Jahresbeginn schon auf 55,7 Prozent auf. Es ist nicht ganz klar, was den jüngsten Kurssturz ausgelöst haben mag. Zu vermuten steht aber, dass es mit dem derzeitigen politischen Klima im Zusammenhang steht. Nach einem Rechtsruck bei der Europawahl befürchten nicht wenige Marktakteure, dass Klimaschutz in Zukunft in den Hintergrund treten könnte.

SolarEdge Aktie Chart

Derartige Sorgen sind nicht völlig an den Haaren herbeigezogen. Sie scheinen aktuell aber etwas übertrieben. Denn manche politische Entscheidung lässt sich nicht einfach über Nacht revidieren und der „Green Deal“ der EU ist auch noch lange nicht beerdigt worden.

SolarEdge: Kein Favorit

Entsprechend bietet sich die Aussicht darauf, dass Aktien aus dem Bereich der erneuerbaren Energien in Kürze eine gewisse Erholung erfahren könnten, nachdem der Staub sich etwas gelegt hat. Ehrlicherweise zählt SolarEdge aber nicht unbedingt zu den Favoriten für eine schnelle und nachhaltige Gegenbewegung. Denn mit einem neuen 52-Wochen-Tief dürfte die Charttechnik sich weiterhin als Feind der Bullen erweisen.