Wenn die Kurse taumeln und der Lärm der Märkte am lautesten ist, bleiben sie ruhig: Die Profis, das sogenannte Smart Money. Und genau dieses Smart Money scheint sich derzeit wieder in Position zu bringen – entgegen dem allgemeinen Trend. Ein Indikator schlägt Alarm – oder besser: sendet ein Kaufsignal.
Was genau ist Smart Money?
Der Begriff „Smart Money“ steht für Kapital, das von institutionellen Investoren, Fondsmanagern, Hedgefonds oder erfahrenen Marktakteuren gesteuert wird. Diese Investoren gelten als besonders gut informiert. Sie handeln oft mit deutlich mehr Daten, Analysekapazität und strategischer Tiefe als der durchschnittliche Privatanleger.
Im Gegensatz dazu steht das sogenannte „Dumb Money“. Gemeint sind impulsgetriebene Käufe oder Verkäufe – etwa durch Kleinanleger, die von Emotionen, Medienlärm oder kurzfristigen Bewegungen beeinflusst werden.
Ein Index, der zwischen klugem und hektischem Geld unterscheidet
Der „Smart Money Flow Index“ (SMFI) versucht, genau diesen Unterschied sichtbar zu machen. Er analysiert das Verhalten an der Börse zu zwei Zeitpunkten am Tag: gleich nach Handelsbeginn – wenn emotionale oder reaktive Käufe typischerweise passieren – und kurz vor Handelsschluss – wenn institutionelle Anleger meist ihre Positionen setzen.
Der Indikator vergleicht also, wie sich „Dumb Money“ (morgens) und „Smart Money“ (abends) verhalten. In der Regel bewegt sich dieser Index im Einklang mit dem Gesamtmarkt, also allen wichtigen Indizes wie S&P 500, Nasdaq, Dow Jones. Doch aktuell passiert etwas Ungewöhnliches: Der Index steigt, obwohl die Märkte fallen.
Was die Abkopplung bedeuten könnte
Seit Jahresbeginn hat der S&P 500 rund 10 % verloren, der Nasdaq sogar über 15 %. Auch der Dow Jones liegt im Minus. Doch parallel zeigt der Smart Money Flow Index nach oben – ein Bruch mit dem Normalverlauf.
Ein ähnliches Muster gab es zuletzt im Oktober 2022. Damals begann ein neuer Bullenmarkt, kurz nachdem der Index das gleiche Verhalten zeigte. Die Korrelation zwischen Smart Money Index und Dow Jones lag seither bei beeindruckenden 0,93 – fast perfekt.
Wenn sich diese historische Beziehung nun erneut auflöst, kann das laut Marktbeobachtern ein Signal sein: Die Profis steigen ein – und das zu einem Zeitpunkt, an dem viele Privatanleger noch verkaufen.
Was das Smart Money gerade macht
Daten von Goldman Sachs und anderen Handelsplattformen zeichnen ein gemischtes Bild: Viele Privatanleger haben sich nach den Kursverlusten in diesem Jahr zurückgezogen und beobachten das Geschehen von der Seitenlinie. Nur eine kleinere, risikobereitere Gruppe versucht derzeit, von Kursrücksetzern zu profitieren und kauft gezielt Dips.
Im Gegensatz dazu agieren professionelle Investoren wie Hedgefonds derzeit noch zögerlich – oder beginnen erst jetzt wieder, langsam Long-Positionen aufzubauen. Das Verhalten dieser Gruppe kann als stiller Stimmungsumschwung gewertet werden – oft ein Vorbote für größere Marktbewegungen.
Ein früher Indikator für Trendwenden?
Der Smart Money Index gilt als Stimmungsbarometer mit Tiefgang. Denn: Wer abends kauft, kennt in der Regel die Nachrichtenlage, die Quartalszahlen und die Tagesvolatilität. Kaufentscheidungen zu diesem Zeitpunkt basieren oft auf Analysen, nicht auf Impulsen.
Dass der Index nun entgegen dem Kursverlauf anzieht, kann daher ein Frühindikator für eine bevorstehende Trendwende sein. Ob es so kommt, ist nicht sicher – aber wer verstehen will, wie Märkte wirklich ticken, sollte den Smart Money Index stets im Auge behalten.
Anmerkung: Der Smart Money Flow Index wird vom Research-Dienst WallStreetCourier bereitgestellt. Dessen Angebote sind allerdings kostenpflichtig, jedoch bietet er kostenfreie Test-Wochenenden an. Eine weitere Möglichkeit: Auf TradingView oder ähnlichen Seiten findet man häufiger Community-Skripte/Indikatoren, die auf den Daten des Smart Money Index basieren.
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