Siltronic AG, ein führender Hersteller von Reinstsilizium-Wafern, konnte im dritten Quartal 2024 trotz des herausfordernden Marktumfelds solide Ergebnisse vorlegen. Die Aktie des Unternehmens legte um 1,96 % zu (Xetra), was das Vertrauen der Investoren in das Management und die stabilen Finanzergebnisse unterstreicht. Siltronic ist als Zulieferer für die Halbleiterindustrie weltweit tätig und agiert in einem Markt, der aktuell von einer schwächelnden Nachfrage nach Halbleiterkomponenten geprägt ist.
Umsatz steigt leicht – Prognose bestätigt
Im dritten Quartal 2024 erzielte Siltronic einen Umsatz von 357,3 Millionen Euro, was einem leichten Anstieg von 1,7 % gegenüber dem Vorquartal entspricht. Diese Entwicklung wurde hauptsächlich durch eine höhere abgesetzte Waferfläche angetrieben, die jedoch durch negative Effekte aus Produktmix und Wechselkursen teilweise abgeschwächt wurde. Im Neun-Monats-Vergleich verzeichnete Siltronic einen Umsatzrückgang von 9,1 % auf 1,052 Milliarden Euro, was auf das schwierige Marktumfeld und geringere Absatzmengen zurückzuführen ist.
Kennzahl | Q2 2024 | Q3 2024 | Veränderung (%) |
---|---|---|---|
Umsatz | 351,4 Mio. € | 357,3 Mio. € | +1,7 % |
EBITDA | 90,6 Mio. € | 89,4 Mio. € | -1,3 % |
EBITDA-Marge | 25,8 % | 25,0 % | -0,8 Pp |
EBIT | 33,0 Mio. € | 28,9 Mio. € | -12,4 % |
Nettogewinn | 22,5 Mio. € | 18,8 Mio. € | -16,3 % |
Ergebnis je Aktie (EPS) | 0,73 € | 0,60 € | -17,8 % |
EBITDA-Marge bleibt solide
Trotz eines Rückgangs des EBITDA auf 89,4 Millionen Euro im dritten Quartal (minus 1,2 Millionen Euro im Vergleich zum Vorquartal) konnte Siltronic die EBITDA-Marge bei stabilen 25 % halten. Im Neun-Monats-Vergleich sank das EBITDA von 342,8 Millionen Euro im Jahr 2023 auf 270,7 Millionen Euro, was einem Rückgang von 21 % entspricht. Die EBITDA-Marge im bisherigen Jahresverlauf liegt bei 25,7 %, nach 29,6 % im Vorjahr.
Rückgang des Nettogewinns und des EBIT
Das EBIT des dritten Quartals 2024 belief sich auf 28,9 Millionen Euro, ein Rückgang von 12,4 % im Vergleich zu Q2 2024. Die EBIT-Marge sank auf 8,1 %, was vor allem auf gestiegene Abschreibungen und höhere Herstellungskosten zurückzuführen ist. Auch der Nettogewinn ging zurück und lag im dritten Quartal bei 18,8 Millionen Euro, was einem Rückgang von 16,3 % im Vergleich zum Vorquartal entspricht. Diese Entwicklung spiegelt sich auch im Ergebnis je Aktie wider, das von 0,73 Euro auf 0,60 Euro fiel.
Hohe Investitionen und steigende Verschuldung
Die Investitionstätigkeit von Siltronic bleibt auf einem hohen Niveau, insbesondere aufgrund des Baus einer neuen 300-mm-Waferfabrik in Singapur. Im dritten Quartal wurden 93,5 Millionen Euro investiert, was zu einem negativen Netto-Cashflow von 65 Millionen Euro führte. Trotz der hohen Investitionen und der damit verbundenen Belastung der Liquidität konnte Siltronic erfolgreich ein Schuldscheindarlehen in Höhe von rund 370 Millionen Euro platzieren, das im September 2024 abgeschlossen wurde. Dies zeigt, dass das Unternehmen weiterhin Zugang zu Fremdkapital hat und seine Wachstumsstrategie fortsetzen kann.
Siltronic Aktie Chart
Bilanz bleibt stabil
Die Bilanz des Unternehmens weist eine solide Eigenkapitalquote von 47,1 % aus, was gegenüber dem Jahresende 2023 (46,6 %) stabil geblieben ist. Die Nettofinanzverschuldung hat sich jedoch aufgrund der hohen Investitionen und gestiegenen Verbindlichkeiten auf 739,1 Millionen Euro erhöht, was im Vergleich zu Ende 2023 einen Anstieg um 383,4 Millionen Euro bedeutet. Diese Entwicklung wird durch die geplanten Kapazitätserweiterungen und den Aufbau der neuen Produktionsanlagen in Singapur erklärt.
Verzögerungen bei Kundenqualifikationen belasten die Prognose
Ein wichtiger Faktor, der sich auf die künftigen Ergebnisse von Siltronic auswirken könnte, ist die Verzögerung bei den Kundenqualifikationen für die neue Fabrik in Singapur. Diese Verzögerungen führen dazu, dass die Abschreibungen für die neue Anlage erst im Jahr 2025 anfallen werden. Dennoch bestätigte Siltronic seine Jahresprognose für 2024, die einen Umsatzrückgang im hohen einstelligen Prozentbereich und eine EBITDA-Marge von 24 bis 26 % erwartet.
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