Lieber Leser,
vor kurzem hat die EZB die Zinsen gesenkt. Eine Katastrophe, meinen viele Volkswirte und Analysten, bezogen auf die Kaufkraft unserer Währung Euro. Kredite, die aufgrund niedrigerer Zinsen verstärkt ausgereicht werden dürften, erhöhen definitionsgemäß die Geldmenge (da Sie auch mit elektronischen Guthaben bezahlen können). Vor diesem Hintergrund ist a) die Goldnachfrage massiv gestiegen, wobei schon „Family Offices“ Gold kaufen. Zudem ist b) inzwischen auch Silber wieder stärker geworden. Dies ist eine alte Leidenschaft von mir.
Silber – Gold des „kleinen Mannes“
Silber wird auch „Gold des kleinen Mannes“ genannt, weil es so günstig ist. Der große Vorteil von Silber-Anlagen besteht darin, dass Sie damit rechnen können, unbehelligt zu bleiben. Silber wird, anders als Gold, wahrscheinlich eher nie von einem Verbot betroffen sein. Sie können Ihr Geld also in Silber tauschen. Dabei müssten Sie allerdings einige Faktoren berücksichtigen:
- Sie zahlen auf den Erwerb von Silber Mehrwertsteuer, die Sie als Privatbürger nicht wieder geltend machen können. Das Geld ist weg und könnte zu einem gewaltigen Verlust führen. Rechnerisch würden von 1.000 Euro Investition gleich 19 % in die Mehrwertsteuer fließen. Damit investieren Sie 840,34 Euro in Silber und fast 160 Euro in die Mehrwertsteuer. Jeder Kursgewinn auf Silber bezieht sich für Sie damit sogar auf einen geringeren Einstandsbetrag, womit der Schaden sich noch vergrößert. Wenn Sie können, kaufen Sie Silber in der Schweiz und lagern es dort in einem „Zollfreilager“. Diese „Zollfreilager“ finden Sie über die gängigen Edelmetallhändler im Internet. Wenn Sie Silber nicht über die deutsche Grenze bewegen, müssen Sie auch keine Mehrwertsteuer sparen – das sind also 19 % direkter Reingewinn im Einkauf.
- Silber gibt es auch in Form von Zertifikaten, die den Silberpreis abbilden. Davon rate ich dringendst ab. Zertifikate sind Schuldverschreibungen der Banken. Diese Schuldverschreibungen sind wertlos, wenn die Banken – in einem Crash des gesamten System – zusammenbrechen. Und genau damit wäre Ihre Absicherung vergeblich. Kaufen Sie daher Silber in Form von Barren und Münzen.
- Wenn Sie das Silber in Deutschland halten, bewahren Sie es zu Hause auf – warum? Einbrecher kommen ohnehin nicht auf die Idee, Silber mitzunehmen, wenn es sich um Profis handelt. Denn Silber ist relativ zum Wert viel zu schwer, als dass sich ein Vermögen im Rucksack transportieren ließe. Einbrecher suchen nach kleinen, mobilen Werten wie Goldmünzen, Juwelen etc.
- Verzichten Sie beim Kauf von Barren und Münzen auf Sonderprägungen. Die Sonderprägung bringt im Krisenfall kein Geld – Käufer bezahlen lediglich den Materialwert. Insofern kaufen Sie das einfachst mögliche Silber und lagern es möglichst kostengünstig. Somit können Sie über Silber im schlimmsten Fall zumindest die Alltagsgeschäfte erledigen. Wenn Sie größere Volumina investieren wollen, dann bietet sich die Schweiz an.
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