Die privaten Krankenversicherungen haben nicht nur mit steigenden Kosten durch Behandlungen bei den eigenen Mitgliedern zu kämpfen. Manches Mal entstehen auch durch Rechtsstreitigkeiten hohe Kosten, wobei Prozesse aufgrund unberechtigter Beitragserhöhungen eher weniger ins Gewicht fallen. Schwerer wiegen da schon Klagen wie die des Investoren Anno August Jagdfeld. Der forderte von der Signal Iduna PKV nicht weniger als eine Milliarde Euro an Schadenersatz und zusätzlich noch Schmerzensgeld.
Hintergrund ist eine angebliche Rufmordkampagne, bei der Jagdfeld die Signal Iduna als eine treibende Kraft erkannt haben will. Jene investierte in einen Immobilienfonds, mit dem Jagdfeld einen Wiederausbau eines Hotels in Berlin voranbringen wollte. Es kam jedoch zu Streitigkeiten und das Projekt kam ins Straucheln, was letztlich den kürzlich abgeschlossenen Prozess mit sich brachte. Jenen konnte die Signal Iduna nun zu ihren Gunsten entscheiden, wie „Versicherungswirtschaft heute“ berichtet.
Ein voller Erfolg
Die Richter urteilten dabei voll und ganz im Sinne des Versicherers. Für eine Rufschädigung sahen sie keinerlei Hinweise und folgten damit der Argumentation von Signal Iduna, sich stets nicht schuldhaft verhalten zu haben. Entsprechend wurden die Forderungen auf Schadenersatz abgeschmettert und eine Berufung wird nicht zugelassen. Lediglich Beschwerde kann der unterlegene Jagdfeld noch einlegen. Ob er das auch zu tun gedenkt, ist nicht bekannt.
Die Signal Iduna kann für den Moment die horrenden Schadenersatzforderungen zu den Akten legen und sich über einen großen Erfolg vor Gericht freuen. Der hat auch für Anleger eine gewisse Signalwirkung, da die Gerichte klarmachten, dass Kritik an Investoren nicht per se untersagt werden kann. Zuletzt ist das Ganze auch für die Mitglieder der Signal Iduna eine gute Nachricht, da ausbleibende Zahlungen an Jagdfeld natürlich in der Kasse des Versicherers verbleiben und damit eine höhere Sicherheit entsteht.
Auch damit ist zu rechnen
Der Prozess zwischen der Signal Iduna und Jagdfeld ist nur ein Beispiel von vielen dafür, wie die Kosten bei privaten Krankenversicherungen spontan und unerwartet explodieren können und nicht immer sind die Versicherer dabei so erfolgreich wie im aktuellen Fall. Zwar führt das nicht automatisch zu höheren Beiträgen in der PKV, was allein aus rechtlichen Gründen auch kaum möglich wäre. Dennoch ist für die Versicherungsnehmer natürlich wichtig, dass der eigene Anbieter finanziell auf möglichst festen Beinen steht.
Abseits von Rechtsstreitigkeiten und anderen Wehwehchen ist allgemein damit zu rechnen, dass die privaten Kassen in Zukunft kaum günstiger werden. Das trifft auf die Signal Iduna PKV ebenso wie auf alle anderen Anbieter zu. Man denke nur an die Corona-Pandemie, welche die Kosten im Gesundheitswesen nicht unerheblich in die Höhe getrieben hat. In diesem Jahr sind dazu gewisse Nachholeffekte aufgrund verschobener Behandlungen in den letzten zwei Jahren zu beobachten.
So wird die PKV billiger
Auf Beitragsanpassungen in naher Zukunft sollten sich Versicherungsnehmer daher einstellen und möglichst schon im Voraus damit planen. Bei wem die Schmerzgrenze bei den monatlichen Prämien bereits erreicht ist, gibt es dabei diverse Ansatzpunkte, um die PKV Kosten wieder zu senken. Möglich ist das etwa durch den Verzicht auf bestimmte Leistungen. Alternativ kann auch ein PKV Wechsel