Siemens: Kaeser schießt zurück – mit drastischer Warnung!

Spätestens seit dem Festhalten an einem Auftrag in Australien rund um ein umstrittenes Kohleprojekt ist es klar: Siemens steht im Visier der Umwelt- und Klimaschützer. Jetzt hat sich Konzernchef Joe Kaeser erneut zur Klimadebatte geäußert – diesmal auch mit Blick auf den angestrebten Börsengang des Energiegeschäfts.

Hintergrund: Siemens will im September seine Energie-Sparte an die Börse bringen. Im Energiegeschäft baut der Konzern insbesondere Turbinen für Gas- und Kohlekraftwerke, aber auch für Windkraftanlagen. Siemens will dabei die Mehrheit abgeben und die verbliebenen Anteile an die eigenen Anleger streuen.

Kaeser: Aktivismus sei nicht an Lösungen interessiert

Auf einer Veranstaltung in Garching (bei München) hat Kaeser nun betont, dass er den Börsengang und das Geschäft der Energie-Sparte durch die laufende Klimadebatte nicht beeinträchtigt sehe. Dies geht aus einem Bericht der Nachrichtenagentur Reuters hervor.

Dabei bezog sich der Konzernchef abermals auf das umstrittene Steinkohlekraftwerk in Australien, für das man nach wie vor Signaltechnik zum Kohletransport liefern will. Der Widerstand gegen den Siemens-Deal sei „eine aktivistische Aktion“. „Das zeigt die ganze Ohnmacht, dass der Aktivismus an Lösungen nicht interessiert ist“, so Kaeser, der gleichzeitig auch seine Bereitschaft zum Gespräch mit den Kritikern erklärte: „Ich verstehe das Anliegen. Meine Tür ist offen.“

Ansehen des Wirtschaftsstandorts Deutschland laut Siemens-Chef in Gefahr

Zudem verwies Kaeser in Garching auf das Spannungsfeld zwischen Klimakritik und wirtschaftlichem Handeln. So warnte er davor, dass Technologie-Kritik in Deutschland dem Wirtschaftsstandort zu schaden drohe. Kaeser nannte als Beispiel das Öl- und Gaskraftwerk in Irsching (bei Ingolstadt), das mit Siemens Turbinen ausgerüstet ist und bald stillgelegt werden soll.

„Wie soll ich denn der Welt erklären, dass wir die besten Gasturbinen der Welt bauen, wenn mein eigenes Land sie nicht nimmt“, monierte er. Deutschland müsse seine technischen Lösungen auch selbst anwenden. „Sonst verlieren wir den Anschluss. Denn die Welt wird auf uns nicht warten.“

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