Liebe Leserinnen und Leser,
Siemens Energy hat am Donnerstag quasi einen Knaller realisiert. Die Aktie konnte sich gleich am Anfang um mehr als 7,5 % nach oben schieben. Nach einigen Tagen des Niedergangs ist dies eine sehr gute und vor allem erleichternde Nachricht. Analysten und sicherlich vor allem Investoren haben zuvor damit gerechnet, der Wert würde nun um die Marke von 10 Euro kämpfen. Der Abwärtsmarsch stand bevor.
Das scheint nun zunächst aus der Welt zu sein – zumindest vorläufig. Aus gutem Grund, wie sich gleichfalls zeigt.
Siemens Energy: Die gute Nachricht
Die Aktie hat damit im Laufe der vergangenen fünf Tage nur noch um fast -5 % verloren. Die Statistik ist damit fast wieder ausgeglichen – und auch dies ist eine gute Nachricht.
Siemens Energy hat mit den Verlusten, die in den vergangenen Tagen angefallen waren, angedeutet, der Wert könnte wieder in den Abwärtstrend rutschen. Die Marke war insofern wichtig, als sie vor wenigen Wochen noch den tiefsten Punkt der Unternehmens-Börsengeschichte markiert hat.Siemens Energy kann daher im Chartbild immerhin darauf verweisen, dass diese Untergrenze nun gehalten hat. Das darf als Fortschritt gelten. Wie weit es nach oben gehen kann, ist aus charttechnischer Sicht vollkommen offen. Denn schon bei ca. 12 bis 12,50 Euro wartet nun eine besondere charttechnische Hürde. Wenn es nicht gelingt, diese Hürde zu überkreuzen, wird es für die Aktie schwieriger, sich im aktuellen Feld zwischen 10 und 12 Euro zu etablieren.Oberhalb der Marke von 12 Euro würden die nächsten Hürden bei ca. 15 bis 15,50 Euro warten. Der Titel hat aus dieser Sicht bis dato einen massiven Schritt vor sich, wenn der Durchbruch gelingen sollte.
Die Performance-Daten sind ähnlich vielversprechend – bzw. zumindest nicht geeignet, um der Aktie das Vertrauen zu entziehen. Denn der Titel hat in den vergangenen Wochen seine vormaligen Tiefs überwunden. Die Kurse sind zwar – vor dem Donnerstag – in den vorhergehenden fünf Handelstagen um ca. -13,3 % nach unten durchgereicht worden.
Dennoch gilt hier noch weiterhin, dass die Aktie über vier Wochen schon mit gut 3 % vorne liegt oder lag.
Die Kursperformance der Siemens Energy-Aktie
Das Stimmungsbild insgesamt ist damit zumindest nicht mehr negativ. Der Trend kann als bereinigt gelten. Das heißt in Summe nur, dass die Aktie aktuell eine Chance darauf hat, sich wieder auf die eigentliche Trendumkehr zu konzentrieren.
Denn: Grundsätzlich hat Siemens Energy im laufenden Jahr einen massiven Abwärtstrend hinnehmen müssen. Die Notierungen haben dabei aktuell noch nicht den mittelfristigen Trend durchbrochen. -37 % sind das Ergebnis des bisherigen Handelsjahres.
Der Kernpunkt: Gamesa
Damit wäre der aktuelle Kern des Problems erreicht. Die Aktie hat vor allem deshalb kräftig verloren – kurzfristig – weil Siemens Energy beim Bund 15 Mrd. Euro Bürgschaft erfragt hat. Diese Bürgschaft war als Hilfe missverstanden worden, stellt allerdings lediglich eine Darlehenserleichterung gegenüber Dritten dar.
Diesen Fehler hat die Börse korrigiert, den Gesamteindruck bis dato noch nicht.
Der Gesamteindruck ist für das laufende Jahr nicht positiv. Die neue Windkrafttochter Gamesa beschert Siemens Energy einen Verlust in Höhe von etwa 4,5 Milliarden Euro. Im kommenden Jahr soll sich dieser Eindruck wieder verschieben. Der Konzern wird dann den aktuellen Schätzungen nach ein Nettoergebnis von mehr als 860 Millionen Euro einfahren.
Die Nettoverschuldung soll sich den Schätzungen zufolge auch nicht ändern – die wird bei gut 2 Milliarden Euro liegen. Damit zeigt sich, dass die Gesamtsituation für Siemens Energy in etwa stabil bleiben sollte.
Unter dem Strich steht nun auch, dass das Unternehmen damit vergleichsweise günstig bewertet sein sollte.
Das Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGAV) liegt demnach derzeit bei etwa 12. Nun wird es interessant.
Denn es kann sogar zu einem größeren Turnaround kommen. Die Windkraft-Tochter Gamesa soll ein besseres Bild abgeben als bislang befürchtet. Auch hier sei ein Turnaround möglich. Siemens Energy hat neue Zahlen bekannt gegeben.
Demnach soll das gesamte Unternehmen sogar einen Nettogewinn in Höhe von bis zu 1 Mrd. Euro erwirtschaften. Für die Zeit danach soll der Nettogewinn sogar bei 1 bis 1,5 Milliarden Euro liegen. Im Forecast für 2028 ist vorgesehen, die Gewinnmarge aktuell von -2% bis 1 % auf über 8 % zu erhöhen.
Der Turnaround im Gas & Power-Geschäft sei zudem geschafft, ließ Siemens Energy wissen. Das ist insgesamt zwar keine überraschende, aber eine zumindest bestätigende Aussage.
Die Börsen haben wie beschrieben diesen Umstand recht gut aufgenommen. Die Kurse sind am Donnerstag deutlich gestiegen, wobei erfahrungsgemäß auch eine kleine Korrektur im Laufe des Tages noch möglich sein dürfte. Unabhängig davon ist zumindest charttechnisch betrachtet die Ausgangslage deutlich besser als noch vor einigen Tagen oder auch nur am Mittwoch vermutet. Wichtig ist es, im Chart den Turnaround noch oberhalb der Marke von ca. 10 bis 10,40 Euro realisiert zu haben.
Analysten werden sich freuen. Der Titel hat noch immer seine Kursprognose von 15,16 Euro auf der Agenda der Analysten – laut Marketscreener. Das wäre ein mögliches Plus von fast 45 %, ausgehend von den aktuellen Tagesereignissen. Die Kursziele waren in den vergangenen Wochen nur sehr langsam nach unten durchgereicht worden, insofern waren Analysten offenbar schon seit einiger Zeit davon überzeugt, dass der Turnaround gelingen könne.
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