Liebe Leserinnen und Leser,
derzeit tut sich die Aktie von Siemens Energy wieder sehr schwer. Der Titel hat am Dienstag einen Auftakt mit -1,4 % Minus hinnehmen müssen. Das ist zu schwach, um hieraus eine positive Botschaft mitzunehmen. Denn damit hat die Aktie zudem am vierten Tag hintereinander nachgegeben. Das ist ein kleines Alarmzeichen, das sogar größere Fragezeichen aufwirft. Was passiert im Hintergrund? Oder irren sich die Börsen – denn Analysten sind noch immer der Auffassung, die Aktie könnte auf mehr als 15 Euro steigen. So zumindest stellt sich die öffentlich geäußerte Meinung dar.
Siemens Energy auf dem Weg zu alten Kursen
Die Aktie hat jedenfalls am Montag bereits zum Auftakt der neuen Woche ein Minus von -2,5 % hinnehmen müssen. Am Freitag der vergangenen Woche war es zudem um -2,2 % abwärts gegangen, am Donnerstag gleichfalls schon um -1,9 %. Kurzfristig, so der Eindruck, ist die Hoffnung auf einen Durchbruch beispielsweise über die Marke von 12 Euro wieder ad acta gelegt worden.
Das Chartbild dazu zeigt, dass der lange Anlauf nach oben zumindest unterbrochen worden ist. Die Notierungen sind mehrfach an den Obergrenzen nach unten abgeprallt, was zumindest aus dem Blickwinkel der Chartanalysten als eindeutiges Zeichen an den Finanzmärkten gilt.
Die Performance-Daten sprechen auch nicht sofort dafür, dass der Titel den Aufwärtstrend der vergangenen Wochen unmittelbar wird fortsetzen können. Im Gegenteil: Die Aktie hat in den zurückliegenden fünf Tagen vor dem Dienstag schon einen Einbruch um gut -5,1 % hinnehmen müssen. Damit relativieren sich die vorhergehenden Gewinne wieder eindeutig.
Denn Siemens Energy hat auf diese Weise in den zurückliegenden vier Wochen nur noch ein Plus von 10,8 % hinlegen können. Die Aufholjagd, die zuletzt eingesetzt hatte, wird damit wieder auf ein normales Maß zurückgestutzt.
Die Kursperformance der Siemens Energy-Aktie
Die Entwicklung aus den kurzfristigen Trends heraus ist damit aktuell wieder eingebremst. Es stellt sich die Frage, ob aus dieser Entwicklung heraus wieder rasch eine Aufwärtsbewegung initiiert werden kann. Dafür lohnt es sich, mehrere Schritte zur Seite zu gehen.
Der Grund: Siemens Energy mit mehreren Faktoren für den Einbruch
Vor nunmehr wenigen Wochen war der Titel vermeintlich wegen der Anfrage beim Bund nach Bürgschaften über einen Betrag von 15 Mrd. Euro eingebrochen. Das ist und war plausibel, da die Börsen annahmen, hier handele es sich um die Anfrage nach einem Kredit. Dies war mitnichten so – es ging um eine Bürgschaft für ein Darlehen oder eine Kapitalmarktanfrage, die sich über diesen Betrag erstreckt.
Eine solche Bürgschaft sollte das Wachstum absichern, was wiederum plausibel ist. Das Unternehmen hat bei jährlichen Umsätzen von gut 30 Milliarden Euro nur einen kleinen Hebel, um größere Wachstumsinvestitionen etwa in den Ausbau der Windkraft zu stemmen. Ergo ist Fremdkapital hier eine durchaus nachvollziehbare Variante.
Nur: Das Fremdkapital würde ohne solche Bürgschaften wahrscheinlich gar nicht aufzunehmen sein, da den Investoren die Sicherheiten fehlten. Zudem würde eine solche Aufnahme hohe Kosten verursachen. Je geringer die Sicherheiten, desto höher sind die Kosten bei der Aufnahme solcher Darlehen.
Also: Sowohl die Anfrage beim Bund wie auch der positive Bescheid sind jeweils Nachrichten, die keinen Absturz rechtfertigen.
Das große Aber: Die Aktie war schon zuvor deutlich eingebrochen, wenngleich mit gut 10 Euro ein deutlich höherer Kurs erreicht worden war als nach der Anfrage beim Bund unmittelbar. Bis dato haben die Notierungen nur die Kurse nun bestätigt, die vorher erreicht worden waren. Die Aktie hat zwar kurz versucht, sich noch darüber hinaus zu schieben, dies gelang jedoch nicht.
Damit sind wir an den Märkten wieder am Anfang. Wenn die Anfrage vom Bund damit abgehakt sein sollte, orientiert sich die Fragestellung an den neuen Chancen und Gegebenheiten. Wie viel bleibt noch?
Siemens Energy wird im laufenden Jahr ein hohes Minus erzielen. Die Märkte gehen derzeit von einem Fehlbetrag in Höhe von etwa 4,5 Milliarden Euro aus. Das ist allerdings gleichfalls seit einigen Monaten bekannt und war auf die Ergebnisse der – neuen – Tochter Gamesa zurückzuführen. So begründete sich der ursprüngliche Kursrutsch für den Titel.
Im kommenden Jahr nun muss das Bild korrigiert werden, wenn es eine faire Bewertung oberhalb der alten Tiefpunkte geben soll. Jetzt wird es spannend. Bis dato waren die Märkte davon ausgegangen, der Konzern würde einen Gewinn von in etwa 500 Millionen Euro ausweisen.
Diese Schätzung gilt als überholt. Vielmehr soll Siemens Energy einen Gewinn von gut 800 Millionen Euro erreichen können, was die Situation bewertungstechnisch verändern würde. Basierend auf dem aktuellen Marktwert von ca. 8,8 Mrd. Euro würde sich für das kommende Jahr ein KGV von ca. 13 ergeben – wenngleich die Schätzungen noch recht grob sind, dürfte sich damit eine deutlich attraktivere Bewertung auf dem früheren Tief-Kurs-Niveau ergeben haben. Ergo wäre die Aktie wirtschaftlich betrachtet zumindest besser als vor dem großen Einbruch.
Das sehen offenbar auch die Analysten noch so. Die Daten lt. Marketscreener sind noch positiv. Ausgehend von nun unter 11 Euro würde die Aktie ein Potenzial in Höhe von 36,7 % haben. Ob die Zielkurse von 15,16 Euro – die auch schon langsam nach unten durchgereicht worden waren – exakt in dieser Höhe erreicht werden, ist offen. Die Zuversicht ist jedoch gegen die aktuelle kurzfristige Markttendenz durchaus noch hinreichend groß.
Siemens Energy-Aktie: Kaufen oder verkaufen?! Neue Siemens Energy-Analyse vom 16. November liefert die Antwort:
Die neusten Siemens Energy-Zahlen sprechen eine klare Sprache: Dringender Handlungsbedarf für Siemens Energy-Aktionäre. Lohnt sich ein Einstieg oder sollten Sie lieber verkaufen? In der aktuellen Gratis-Analyse vom 16. November erfahren Sie was jetzt zu tun ist.