Siemens Energy ist einer der wichtigsten Energietechnologieanbieter Europas. Nach schweren Rückschlägen, insbesondere im Windkraftsegment, ist das Unternehmen 2025 mit einer stärkeren Bilanz zurück. Doch nicht alles, was glänzt, ist Gold.
Umsatzplus, Auftragsflut und endlich wieder Gewinn
Im ersten Quartal 2025 hat Siemens Energy überraschend stark abgeschnitten. Mit mehr als 13 Milliarden Euro an neuen Aufträgen und einem Book-to-Bill-Verhältnis von 1,53x zeigt sich: Die Nachfrage nach Energietechnik bleibt hoch. Besonders erfreulich: Das Unternehmen schreibt wieder schwarze Zahlen und erzielte eine operative Marge von 5,4 %.
Noch beeindruckender ist der Cashflow. Mehr als 1,4 Milliarden Euro flossen ins Unternehmen, nach einem negativen Wert im Vorjahr. Die Geschäftsbereiche Service und Netztechnik entwickeln sich stabil, das Offshore-Windgeschäft erholt sich etwas, nicht zuletzt dank Projekten in Südkorea.
Lichtblicke im Gas- und Stromsegment
Ein entscheidender Erfolgsfaktor: Die Runderneuerung der Gas- und Stromsparte ist geglückt. Nach Jahren des Rückgangs liefert der Bereich wieder solide Ergebnisse. Der weltweite Energiehunger durch Rechenzentren und Netzmodernisierung dürfte diesen Trend stützen.
Die Ratingagentur S&P hat Siemens Energy inzwischen mit einem stabilen Ausblick versehen. Auch ESG-Kriterien wie Arbeitssicherheit und CO2-Footprint verbessern sich.
Gamesa bleibt eine Baustelle
Ungeachtet aller Fortschritte bleibt Siemens Gamesa das Sorgenkind. Das Windtochterunternehmen hat mit technischen Problemen, hohen Reparaturkosten und scharfer Konkurrenz zu kämpfen. Konkret geht es um Qualitätsmängel bei Windturbinen, vor allem bei neuen Onshore-Modellen, die ab 2020 eingeführt wurden. Der Gamesa-Skandal kostete das Unternehmen über zwei Milliarden Euro – deutlich mehr als der Gewinn eines ganzen Quartals.
Zwar scheint ein weiterer Kapitalbedarf vom Tisch, aber der Vertrauensschaden wiegt schwer. Solange Gamesa nicht nachhaltig profitabel wird, bleibt das Risiko für Anleger bestehen.
Siemens Energy Aktie Chart
Bewertung lässt wenig Luft nach oben
Die positiven Entwicklungen sollte über einen anderen wichtigen Punkt nicht hinwegtäuschen: Die Aktie ist vergleichsweise teuer. Bei einem erwarteten Gewinn je Aktie von unter 0,90 Euro ergibt sich ein KGV von rund 50. Selbst optimistische Analysten erwarten für 2026 nur ein moderates EPS von etwa 2,50 bis 3 Euro.
Damit ergibt sich selbst in einem bullischen Szenario nur ein Jahresrenditepotenzial von etwa 14 %. Gemessen an den Risiken erscheint das wenig attraktiv. Andere Anbieter wie Baker Hughes wirken im Vergleich deutlich günstiger bewertet.
Der Markt preist Perfektion ein
Die Siemens Energy-Aktie hat sich seit 2023 stark erholt. Doch viele Vorschusslorbeeren basieren auf ambitionierten Zukunftserwartungen. Schon kleine Enttäuschungen, etwa im Windbereich oder bei der Umsetzung von Großaufträgen, könnten für Kursdruck sorgen.
Ein Großteil des Auftragsbestands stammt aus dem Servicegeschäft – das ist stabil, aber wenig wachstumsstark. Neue Impulse kommen von der Digitalisierung der Stromnetze und der Nachfrage durch Rechenzentren. Ob das reicht, um das Bewertungsniveau zu rechtfertigen, bleibt fraglich.
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