Liebe Leserin, lieber Leser,
am Mittwoch vergangener Woche hatte Siemens Energy seine geprüften Zahlen aus dem vierten Quartal 2024 veröffentlicht – und im Großen und Ganzen die vorläufigen Ergebnisse von Ende Januar bestätigt. Die Anleger reagierten leicht positiv, die Aktie des Energietechnik-Unternehmens stieg von zuvor 57,30 auf 60,54 Euro, konnte seitdem allerdings kaum mehr zulegen. Aktuell notiert Siemens Energy bei rund 62,50 Euro, und das, obwohl das Unternehmen selbst mit der Entwicklung im jüngsten Quartal durchaus zufrieden war. Dass sich die Anleger dennoch schwertun, könnte seine Gründe haben.
Siemens Energy mit eigentlich starken Quartalszahlen
Die nackten Zahlen sprechen für die Annahme des Managements, dass Siemens Energy „stark in das neue Geschäftsjahr gestartet“ sei. Die Umsatzerlöse stiegen auf vergleichbarer Basis (ohne Währungsumrechnungs- und Portfolioeffekte) demnach um 18,4 Prozent auf 8,9 Mrd. €. „Alle Segmente verzeichneten Zuwächse“, wie Siemens Energy im Quartalsbericht hervorhob. Das Ergebnis vor Sondereffekten hat sich mit 481 Mio. € gegenüber dem Vorjahr gar mehr als verdoppelt, „wurde jedoch erneut durch Siemens Gamesa zurückgehalten, allerdings in erheblich geringerem Maße als im Vorjahresquartal“, wie es hieß.
- Aufgrund der Entwicklung im ersten Quartal gehe man davon aus, dass Siemens Energy die bisherige Prognose für den Free Cash-flow vor Steuern von bis zu 1 Mrd. € übertreffen wird
- Man beabsichtige „die Aktualisierung der Prognose für den Free Cashflow vor Steuern mit den Ergebnissen für das erste Halbjahr des Geschäftsjahres 2025“, hieß es
Siemens-Energy-Aktie im Wert merh als vervierfacht
Das starke Ergebnis war den Angaben zufolge vor allem auf Projektanzahlungen und Verschiebungen von Kundenzahlungen zurückzuführen. Der Auftragsbestand wuchs zudem auf den Rekordwert von 131 Mrd. €. Angesichts dieser Zahlen hätte man mit mehr als einem moderaten Anstieg bei der Siemens-Energy-Aktie rechnen können. Wenn, ja nicht wenn die Papiere nicht bereits in den Monaten zuvor eine solch fulminante Performance hingelegt hätten.
Zwar steht aktuell ein Wochenplus von lediglich rund acht Prozent. Allein im vergangenen Halbjahr hat sich der Wert der Aktie jedoch um nicht weniger 140 Prozent gesteigert. Aufs Jahr gesehen hat das Energietechnik-Unternehmen seinen Börsenwert gar mehr als vervierfacht.
Kursziele zwischen 38 und 75 Euro
Und so herrscht unter den Analysten durchaus Uneinigkeit, ob Siemens Energy überhaupt weiteres Kurspotenzial birgt. Am skeptischsten zeigte sich nach den Quartalszahlen die schweizer UBS, die Berenberg-Bank hielt wenig später mit dem höchsten Kursziel dagegen. Tatsache ist, dass die Beobachter offensichtlich nur schwer einschätzen können, wie sich die Aktie mittelfristig entwickeln wird:
- Berenberg Bank: 75,00 EUR
- JP Morgan: 47,00 EUR
- Goldman Sachs: 60,00 EUR
- UBS: 38,00 EUR
Die Privatbank Berenberg jedenfalls hat das Kursziel für Siemens Energy nach einem Gespräch mit dem Chef Christian Bruch und der Finanzchefin Maria Ferrarovon sogar von 70 auf 75 Euro angehoben, die Einstufung folglich auf „Buy“ belassen. Die Nachfrage sei gegenwärtig so gut, wie er erwartet habe, schrieb Analyst Philip Buller laut Medienberichten in seiner Studie. Der Auftragsanteil des Energietechnikkonzerns im Zusammenhang mit Künstlicher Intelligenz sei derzeit noch begrenzt, dürfte aber „großes Aufwärtspotenzial“ haben.
UBS erklärte Skepsis bei Siemens Energy nicht
Bei der UBS sieht man das offenbar anders, das Kursziel von 38 Euro und eine Verkaufsempfehlung sprechen eine deutliche Sprache: Die endgültigen Zahlen deckten sich komplett mit den bereits vorab veröffentlichten Eckdaten, schrieb Analystin Supriya Subramanian nach dem Quartalsbericht. Dem Elektro- und Energietechnikkonzern sei „ein guter Auftakt ins Geschäftsjahr gelungen“. Wieso sie dennoch davon ausgeht, dass die Aktie von Siemens Energy mittelfristig 40 Prozent an Wert einbüßen wird, erklärte die Analystin hingegen nicht.
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