Siemens Energy-Aktie: Bringt die Hauptversammlung die Wende?

Siemens Energy leidet unter der Schwäche seiner Windkraft-Tochter Siemens Gamesa. Jetzt fordern Investoren das Management zum Handeln auf.

Der Druck auf den Energietechnikkonzern Siemens Energy nimmt wegen dessen strauchelnder Windkrafttochter Siemens Gamesa weiter zu. Jetzt wollen führende Investment-Institute eine Forderung in Richtung Management stellen. Hierüber berichtete kürzlich die Nachrichtenagentur Reuters.

Investoren wollen auf Hauptversammlung Komplettübernahme von Siemens Gamesa fordern

Demnach fordern Union Investment und Deka Investment eine komplette Übernahme der Windenergietochter, an der der Energietechnikkonzern 67 Prozent hält. „Wenn Siemens Energy es wirklich ernst meint, wird an einer Vollübernahme von Siemens Gamesa kein Weg vorbeiführen“, betonte Ingo Speich, der bei Deka Investment den Bereich Nachhaltigkeit und Corporate Governance leitet. Das Statement von Speich soll am Donnerstag auf der Hauptversammlung eingebracht werden.

Durch eine Vollintegration der Windkrafttochter könne Siemens Energy einfacher durchregieren, Strukturen aufbrechen und Entscheidungswege verschlanken, so Speich weiter. „Sehen Sie den niedrigen Aktienkurs als Chance an, günstig Ihren Einfluss auszubauen, um dann Wert zu schaffen.“

Siemens Gamesa hatte zuletzt im Onshore-Windbereich wegen Lieferengpässen, steigenden Rohstoffkosten und Problemen bei der Einführung neuer Modelle eine Gewinnwarnung veröffentlicht. Tatsächlich scheint der Energietechnikkonzern allmählich das Ruder bei seiner Tochter zu übernehmen. Ab März soll der bisherige Siemens-Energy-Vorstand Jochen Eickholt in Spanien als neuer Chef von Gamesa die Wende bringen. Eine vollständige Übernahme der Tochter könnte also durchaus realistisch sein.

Speich: Die Verantwortung liege auch bei Siemens Energy

Deka Investment besitzt nach Refinitiv-Angaben 0,55 Prozent der Anteile von Siemens Energy und gehört damit zu den zehn größten Investoren. Siemens Gamesa sei ein Bremsklotz für den Aktienkurs von Siemens Energy, monierte Speich.

Die Verantwortung hierfür liege nicht nur beim Management in Spanien, sondern auch bei den Kontrolleuren – und damit beim Vorstand von Siemens Energy. „Dieser muss härter bei Siemens Gamesa durchgreifen und an einer besseren Kontrolle des Managements arbeiten.“

Auch Siemens selbst sitzt mit im Boot

Zur Einordnung: Siemens Energy wurde 2020 vom Siemens-Mutterkonzern abgespalten und an die Börse gebracht. Siemens selbst hält nach wie vor rund 35 der Anteile an der Abspaltung. Damit ist auch der Berliner Mischkonzern von der Schwäche Gamesas betroffen.

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