Liebe Leserinnen und Leser,
Siemens Energy ist mit einem Abschlag von mehr als -4,3 % in den Tag gestartet. Dies ist der vierte schwache Tag hintereinander. Damit stellt sich langsam die Frage, wie weit die Notierungen noch in der Lage sind, den schon aufgelaufenen Marsch nach oben in diesen Tagen entscheidend weiterführen zu können. Die Kurse sind statistisch betrachtet um -7,5 % von ihrem bisherigen Allzeithoch aus nach unten gerutscht.
Ist der Trend beendet? Es gibt nun am Mittwoch zumindest eine Stimme aus den Analysten-Häusern, die dies offenbar genau so sieht.
DZ Bank empfiehlt für die Siemens Energy den „Verkauf“
Die DZ Bank hat nun den fairen Wert in einer Analyse kräftig gesteigert. Der liege bei 38 Euro. Zuvor war das haus bei einem fairen Wert von 24 Euro angekommen. Allerdings wurde das Rating der Aktie dennoch verändert.
Statt des bisherigen „halten“ hat die Aktie nun ein „verkaufen“ als nächste Einstufung bekommen. Das bedeutet, ausgehend vom inzwischen so deutlich gestiegenen Kurs aus würden die Notierungen fallen. Der aktuelle Kurs ist nach Meinung des Hauses zu weit gelaufen.
Siemens Energy Aktie Chart
Die Kursperformance der Siemens Energy-Aktie
Die neuen Mittelfristziele des Unternehmens, so die Analyse, schienen „mehr als eingepreist“, d. h. überbewertet. Die Erwartungen der Investoren bis zum Jahr 2028 seien aufwärts geschossen (implizit also wird hier mitgeteilt, dass die Erwartungen zu schnell gestiegen seien). Die Probleme im Windenergiebereich wären demnach „ungelöst“, der Markt blende die Probleme aus.
Die Probleme adressieren die Tochter Siemens Gamesa, die auch im laufenden Jahr noch mit Schwierigkeiten kämpft und im komenden Jahr einen stabileren Ergebnisbeitrag liefern soll. Ob dies gelingt?
Die Skepsis jedenfalls wächst nicht nur bei der DZ Bank, sondern – zumindest zeigen dies die Kursentwicklungen an – auch am Markt.
Die DZ Bank ist offenbar allerdings auch kurzfristig relativ skeptisch. So wäre für den jüngsten Kursausbruch nur das Investoren-Update des Konkurrenten GE Vernova (mit guten Aussichten) verantwortlich. Demgegenüber würde der „hohe Finanzierungsbedarf für Siemens India Energy“ zu einem unkalkulierbaren Risiko, so die Analyse.
Die Konkurrenz hat die Mittelfristziele erhöht
Vor allem der Vergleich zur Konkurrenz von GE Vernova dürfte dabei interessant sein (da die Finanzierungsrisiken in Indien von andern Analysten derzeit nicht kommentiert werden). Denn GE Vernova hat die Mittelfristziele erhöht. Von 2025 bis 2028 würde sich ein organisches Wachstum im hohen einstelligen Bereich ergeben, also Jahr für Jahr. „Organisches Wachstum“ heißt, dass die Umsätze aus dem Kerngeschäft selbst steigen sollen und nicht durch Hinzurechnung möglicher Übernahmen. Währungs- und Portfolioeffekte seien dabei ausgeklammert, betont das Unternehmen (da sie die Betrachtung des Kerns verzerren können).
GE Vernova wird auch höhere Gewinne erzeugen, jedenfalls auf EBITDA-Basis, so die Mitteilung. Die Aussicht steigt um 4 Punkte gegenüber den bisherigen Annahmen.
Nun sind auch nach diesen Zahlen der Konkurrenz nicht gleich alle Analysten für Siemens Energy verstimmt. Goldman Sachs hat das Kursziel auf 56 Euro fixiert, was wiederum ein Aufschlag um mehr als 15 % wäre (und zudem ein neues Allzeithoch). Die Ziele für 2028 seien bei Siemens Energy ambitionierter, würden aber am Markt weniger stark bewertet (als bei GE Vernova).
Unter dem Strich bleibt derzeit nur der Blick auf den Trend. Der ist unverändert positiv, womit die Kursrückgänge ggf. auch nur als Gewinnmitnahmen zu qualifizieren sind. Siemens Energy legt nicht nur im Verlauf des bisherigen Mittwochvormittags wieder zu (in dem Sinn, dass sich das Minus reduziert), sondern hat mit dem Gewinn von 302 % im laufenden Jahr echte Zeichen gesetzt.
Die Erwartungen für den weiteren Kursverlauf dürften am Ende nicht ganz so düster sein, wie ggf. von der DZ Bank aufgezeichnet. Gewinnmitnahmen sind Teil solcher Prozesse und die reinen Indikatoren bleiben positiv. Der GD100 als mittelfristiger Signalgeber ist aktuell immerhin 39,5 % entfernt. Die 200-Tage-Linie konnte um gut 72 % distanziert werden.
Noch hat die Aktie also alle Trend-Indikatoren auf ihrer Seite. Die Analysten jedoch sind offensichtlich sehr uneins. Die DZ Bank mit 38 Euro Kursziel und die Goldman Sachs mit 56 Euro sind fast unversöhnlich.
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