Siemens: Der Startschuss für Medizintechnik-Abspaltung ist gefallen!

Liebe Leser,

es wird spannend am deutschen Aktienmarkt! Über einen Börsengang der Siemens-Medizintechnik-Sparte Healthineers wurde schon lange spekuliert. In den vergangenen Wochen wurde es immer konkreter und nun ist der Startschuss offiziell gefallen. Wenn alles nach Plan läuft, werden die Aktien der Medizintechnik-Tochter von Siemens schon in 4 Wochen erstmals an der Börse gehandelt.

Beobachter erwarten ein Emissionsvolumen von rund 7 Mrd. Euro, wobei ein Streubesitz von 15 bis 25% angestrebt werden könnte. Damit wäre Healthineers nicht nur perspektivisch ein DAX-Kandidat, sondern der Healthineers-Börsengang wäre auch der bisher zweitgrößte in Deutschland. Auf Platz 1 liegt nach wie vor die Deutsche Telekom, die 1996 an die Börse ging und auf rund 10 Mrd. Euro kam.

Dahinter folgen auf den Plätzen 3, 4 und 5 die Börsengänge der Deutschen Post im Jahr 2000 mit einem Volumen von 5,8 Mrd. Euro, Infineon ebenfalls im Jahr 2000 (5,6 Mrd. Euro) und Innogy im Jahr 2016 mit rund 4,6 Mrd. Euro.

Weitere Details zum Healthineers-Börsengang

Michael Sen, Aufsichtsratsvorsitzender von Healthineers und Mitglied im Vorstand von Siemens, erklärte, dass Siemens Healthineers jetzt bereit ist für sein Börsendebüt. Viele Beobachter hatten den Börsengang schon im 2. Halbjahr 2017 erwartet. Nun wird es also mit etwas Verspätung dazu kommen – was aus meiner Sicht aber keinesfalls schlimm ist.

Das Unternehmen verspricht sich von der Börsennotierung mehr Flexibilität und mehr Möglichkeiten bei der Finanzierung. Die Healthineers-Mutter Siemens will auch nach dem Börsengang Mehrheitseigentümer bleiben. Das Medizintechnik-Unternehmen soll in der Siemens-Bilanz auch zukünftig voll konsolidiert werden. Kein Wunder: Ist doch Healthineers einer der profitabelsten Geschäftsbereiche von Siemens.

Healthineers im Blickpunkt

Das Unternehmen erzielte im Geschäftsjahr 2016/2017 (bis Ende September 2017) einen Umsatz in Höhe rund 13,8 Mrd. Euro und verdiente dabei operativ knapp 2,5 Mrd. Euro. Das macht eine operative Gewinnmarge von rund 18%.

Besonders spannend am Geschäftsmodell von Healthineers ist die Tatsache, dass rund 55% der Umsätze wiederkehrend sind. Das bedeutet, dass es vergleichsweise wenig Schwankungen bei der Umsatzentwicklung gibt, was wiederum den Geschäftsverlauf besonders planbar macht. Analysten lieben wiederkehrende Umsätze!

Daher werde ich mir die Siemens-Tochter Healthineers nach dem Börsengang ganz genau anschauen. Fallen die ersten Quartalszahlen erfreulich aus und passt die Bewertung noch, kann ich mir das Unternehmen sehr gut als potenziellen Kauf-Kandidaten vorstellen.

Spannend ist der Börsengang aber auch für die Mutter Siemens. Denn diese Transaktion spült frisches Geld in die Siemens-Kasse und sollte zu einer Neubewertung des industriellen Geschäfts von Siemens führen. Das industrielle Geschäft von Siemens werde laut Experten von Morgan Stanley derzeit mit einem Abschlag von rund 20% zu dem der Wettbewerber gehandelt. Dieser Abschlag sollte durch den Healthineers-Börsengang zumindest verringert werden.

Ein erfolgreicher Börsengang kann Ihnen daher in wenigen Wochen gleich 2 attraktive Aktien-Chancen eröffnen: Siemens und die dann börsennotierte Tochtergesellschaft Healthineers.

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