Guten Morgen liebe Leserinnen und Leser,
willkommen zu einer neuen Ausgabe von Money Trail!
Jeden Samstag teile ich mit Ihnen die spannendsten Aktien- und Finanzstorys der Woche.
Mein Name ist Felix Baarz, und ich bin seit über 15 Jahren als Wirtschaftsjournalist tätig.
Mit meiner Erfahrung als Reporter für internationale Finanzmärkte, unter anderem von der Wall Street in New York, möchte ich Ihnen fundierte Einblicke und Orientierung in einer immer komplexeren Finanzwelt bieten.
Mein Ziel ist es, Ihnen komplexe Themen einfach und klar zu erklären, damit Sie informierte Entscheidungen treffen können.
In der heutigen Ausgabe werfen wir einen genaueren Blick auf Shopify, den E-Commerce- und FinTech-Riesen, der sich auf dem Weg zur nachhaltigen Profitabilität befindet – bei gleichzeitigem Hyperwachstum. Wir analysieren die aktuellen Geschäftszahlen, erklären die wichtigsten Kennzahlen und beleuchten, warum Shopify 2025 weiterhin großes Potenzial hat. Außerdem geht es um die FinTech-Schwergewichte Stripe und Plaid, die zunehmend auf Sekundärverkäufe setzen, um Liquidität zu schaffen, ohne an die Börse zu gehen.
Shopify glänzt weiter!
Shopify hat im vierten Quartal 2024 einen Umsatz von 2,81 Milliarden US-Dollar erzielt, was einem Wachstum von 31 Prozent gegenüber dem Vorjahr entspricht und die Analystenschätzungen von 2,73 Milliarden übertrifft. Dies markiert das siebte Quartal in Folge mit einem Umsatzwachstum von über 25 Prozent, wenn man den Verkauf des Logistikgeschäfts ausklammert.
Der Jahresumsatz 2024 stieg um 26 Prozent auf 8,9 Milliarden US-Dollar, während das Betriebsergebnis erstmals die Marke von 1 Milliarde überschritt – eine Vervierfachung gegenüber dem bisherigen Höchstwert von 269 Millionen im Jahr 2021. Auch die Free-Cashflow-Marge konnte deutlich zulegen und erreichte 18 Prozent, verglichen mit 13 Prozent im Vorjahr.
Mit über 875 Millionen Konsumenten, die über Shopify-Händler einkaufen, und einem kumulierten Handelsvolumen von über einer Billion US-Dollar hat Shopify eine kritische Größe erreicht. Besonders bemerkenswert ist der Anstieg der Nutzung von Shopify Payments, die im vierten Quartal 2024 eine Durchdringungsrate von 64 Prozent erreichte, verglichen mit 60 Prozent im Vorjahr.
Shopify Aktie Chart
Shopify hält mittlerweile über 12 Prozent Marktanteil am US-amerikanischen E-Commerce-Markt. Noch wichtiger ist die starke Marktstellung als Anbieter einer ganzheitlichen Commerce-Plattform, die Online- und Offline-Kanäle nahtlos verbindet und damit hohe Markteintrittsbarrieren für Wettbewerber schafft. Immer mehr große Marken wie Reebok, Champion und Warner Music Group setzen auf Shopifys Enterprise-Lösungen, was zu einer Diversifizierung der Einnahmequellen führt und gleichzeitig das Kerngeschäft mit kleinen und mittleren Unternehmen stärkt.
Auch international konnte Shopify überzeugen. Der Umsatz außerhalb Nordamerikas wuchs 2024 um 33 Prozent und damit schneller als das nordamerikanische Geschäft mit 23 Prozent. Dies zeigt, dass Investitionen in Lokalisierung und marktspezifische Strategien erste Früchte tragen.
Trotz aller Erfolge bleiben Herausforderungen bestehen.
Der Wettbewerb im E-Commerce bleibt intensiv, sowohl durch etablierte Player als auch durch neue Marktteilnehmer. Makroökonomische Unsicherheiten wie Inflation und sich änderndes Konsumverhalten könnten die Wachstumsdynamik bremsen. Zudem ist die Aktie mit hohen Bewertungsmultiplikatoren nicht günstig, was bedeutet, dass künftiges Wachstum und Margensteigerungen bereits in den Kurs eingepreist sind.
Die langfristigen Chancen überwiegen jedoch. Shopify hat bewiesen, dass es nachhaltig über 25 Prozent pro Jahr wachsen und gleichzeitig seine Profitabilität steigern kann. Starke Netzwerkeffekte und hohe Wechselkosten für Händler sorgen für eine hohe Kundenbindung, während die Expansion in das Enterprise-Segment und internationale Märkte neue Wachstumsfelder eröffnet. Mit der zunehmenden Integration von Künstlicher Intelligenz und anderen innovativen Technologien bleibt Shopify an vorderster Front der digitalen Handelsentwicklung. Shopify ist gut positioniert, um von der fortschreitenden Digitalisierung des Handels zu profitieren, und dürfte auch in den kommenden Jahren solide Wachstumsraten erzielen.
Während Shopify seinen Weg als profitables Wachstumsunternehmen fortsetzt, suchen andere FinTech-Größen nach neuen Wegen, um Liquidität für Mitarbeiter und Investoren zu schaffen, ohne sich dem Druck der öffentlichen Märkte auszusetzen. Sowohl Stripe als auch Plaid setzen zunehmend auf Sekundärverkäufe, um Unternehmensanteile zu monetarisieren, ohne an die Börse zu gehen.
Stripe und Plaid vermeiden Börsengang
Stripe plant eine neue Mitarbeiteranteilsveräußerung, die das Unternehmen mit bis zu 85 Milliarden US-Dollar bewerten könnte. Dies wäre eine deutliche Erholung von der Spitze bei 95 Milliarden US-Dollar im Jahr 2021. Diese Transaktion folgt auf eine Reihe strategischer Aktienrückkäufe, darunter ein 6,5-Milliarden-Dollar-Buyback zu einer Bewertung von 50 Milliarden im Jahr 2023 und ein weiterer Mitarbeiterverkauf im Wert von einer Milliarde Dollar zu einer Bewertung von 65 Milliarden im späten Jahr 2024. Die konstante Aufwärtsbewegung der Bewertungen zeigt, dass Investoren weiterhin großes Vertrauen in Stripes Fundamentaldaten und langfristige Perspektiven haben.
Plaid verfolgt einen ähnlichen Ansatz und arbeitet mit Goldman Sachs zusammen, um eine Sekundärplatzierung im Wert von 300 bis 400 Millionen US-Dollar durchzuführen. Im Gegensatz zu Stripe wird Plaids Bewertung jedoch voraussichtlich unter den 13,4 Milliarden US-Dollar der Series-D-Runde 2021 liegen, was die allgemeine Neubewertung im FinTech-Sektor widerspiegelt.
Die zunehmende Bedeutung von Sekundärverkäufen zeigt, dass große private Tech-Unternehmen alternative Wege finden, um Kapitalflüsse zu steuern und Mitarbeitern sowie frühen Investoren Liquidität zu bieten, ohne sich den Herausforderungen eines Börsengangs stellen zu müssen.
Dies ermöglicht operative Flexibilität, während gleichzeitig Unternehmensanteile zu attraktiven Konditionen monetarisiert werden. In den kommenden Jahren könnte dieses Modell verstärkt in der gesamten Technologiebranche Schule machen, insbesondere für Unternehmen, die eine beachtliche Größe erreicht haben, aber die Regulierungsanforderungen und öffentliche Marktvolatilität vermeiden möchten.
Die jüngsten Entwicklungen bei Stripe und Plaid könnten einen neuen Standard für spätphasige Startups setzen. Die unterschiedliche Bewertung der beiden Unternehmen zeigt jedoch, dass Investoren zunehmend zwischen FinTech-Firmen mit starkem Umsatzwachstum und Marktführerschaft – wie Stripe – und jenen mit verhalteneren Wachstumsaussichten unterscheiden. Während Unternehmen mit klarer Marktführerschaft weiterhin hohe Bewertungen erzielen können, müssen andere mit konservativeren Einschätzungen rechnen, die die veränderten Marktbedingungen widerspiegeln.
Bleiben Sie gespannt auf die kommenden Entwicklungen und denken Sie daran:
Wissen ist der Schlüssel, um in einer komplexen Welt die richtigen Entscheidungen zu treffen.
Ich wünsche Ihnen ein wunderbares Wochenende!
Herzlichst,
Ihr Felix Baarz
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